Mangoldt, Hans von: Die Lehre vom Unternehmergewinn. Leipzig, 1855.unterscheidet überhaupt nur zwischen Arbeitern, Grundeigen- Auch Ricardo 2) kommt nicht weiter. Seine Lehre vom 1) S. 233. ff. 2) Principles of political economy and taxation, hauptsächlich ch. 6. und 21. 3) Auf die Differenzen zwischen Malthus und Ricardo gehen wir hier
unterſcheidet uͤberhaupt nur zwiſchen Arbeitern, Grundeigen- Auch Ricardo 2) kommt nicht weiter. Seine Lehre vom 1) S. 233. ff. 2) Principles of political economy and taxation, hauptſächlich ch. 6. und 21. 3) Auf die Differenzen zwiſchen Malthus und Ricardo gehen wir hier
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0021" n="9"/> unterſcheidet uͤberhaupt nur zwiſchen Arbeitern, Grundeigen-<lb/> thuͤmern und Capitaliſten und theilt demgemaͤß den Ertrag der<lb/> Production in Lohn, Rente und Capitalgewinn. Letzterer beſteht<lb/> ihm in dem Unterſchiede zwiſchen dem Werthe der zu einer Pro-<lb/> duction noͤthigen Auslagen und dem Werthe des Products <note place="foot" n="1)">S. 233. ff.</note> und<lb/> wechſelt daher, je nachdem ſich das Verhaͤltniß zwiſchen dieſen<lb/> beiden Werthen aͤndert. Als Haupturſachen, welche hierauf ein-<lb/> wirken, giebt er einerſeits die groͤßere oder geringere Productivitaͤt<lb/> des Bodens an, welche die Folge hat, daß ein ſtaͤrkerer oder<lb/> ſchwaͤcherer Theil zur Erhaltung der beſchaͤftigten Arbeiter gebraucht<lb/> wird, andererſeits das veraͤnderliche Verhaͤltniß zwiſchen der<lb/> Menge des Capitals und der durch dieſes Capital beſchaͤftigten<lb/> Arbeitsmenge, die zur Folge habe, daß jeder Arbeiter einen<lb/> groͤßeren oder geringeren Theil der Lebensnothwendigkeiten erhalte.</p><lb/> <p>Auch <hi rendition="#g">Ricardo</hi> <note place="foot" n="2)"><hi rendition="#aq">Principles of political economy and taxation,</hi> hauptſächlich <hi rendition="#aq">ch.</hi> 6.<lb/> und 21.</note> kommt nicht weiter. Seine Lehre vom<lb/> Gewinn, die im Weſentlichen darauf hinauslaͤuft, daß der Ge-<lb/> winn von der Hoͤhe des Lohnes, der Lohn von dem Preiſe der<lb/> Beduͤrfniſſe und dieſer hauptſaͤchlich vom Preiſe der Nahrungs-<lb/> mittel abhaͤngt, weil alle andern Producte meiſt ohne Grenzen<lb/> vermehrt werden koͤnnen; daß alſo, da bei der Zunahme der<lb/> buͤrgerlichen Geſellſchaft und des Volkswohlſtandes der erforder-<lb/> liche Mehrbedarf an Nahrungsmitteln nur durch geſteigerte Arbeit<lb/> erlangt werde, der Gewinn ein natuͤrliches Streben habe zu<lb/> ſinken, dem jedoch durch die abnehmende und endlich aufhoͤrende<lb/> Capitalanſammlung eine Grenze geſetzt werde: dieſe Lehre hat,<lb/> wie man ſieht, mit den Anſichten <hi rendition="#g">Smith’s</hi> und <hi rendition="#g">Malthus’</hi> <note xml:id="seg2pn_1_1" next="#seg2pn_1_2" place="foot" n="3)">Auf die Differenzen zwiſchen Malthus und Ricardo gehen wir hier</note><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [9/0021]
unterſcheidet uͤberhaupt nur zwiſchen Arbeitern, Grundeigen-
thuͤmern und Capitaliſten und theilt demgemaͤß den Ertrag der
Production in Lohn, Rente und Capitalgewinn. Letzterer beſteht
ihm in dem Unterſchiede zwiſchen dem Werthe der zu einer Pro-
duction noͤthigen Auslagen und dem Werthe des Products 1) und
wechſelt daher, je nachdem ſich das Verhaͤltniß zwiſchen dieſen
beiden Werthen aͤndert. Als Haupturſachen, welche hierauf ein-
wirken, giebt er einerſeits die groͤßere oder geringere Productivitaͤt
des Bodens an, welche die Folge hat, daß ein ſtaͤrkerer oder
ſchwaͤcherer Theil zur Erhaltung der beſchaͤftigten Arbeiter gebraucht
wird, andererſeits das veraͤnderliche Verhaͤltniß zwiſchen der
Menge des Capitals und der durch dieſes Capital beſchaͤftigten
Arbeitsmenge, die zur Folge habe, daß jeder Arbeiter einen
groͤßeren oder geringeren Theil der Lebensnothwendigkeiten erhalte.
Auch Ricardo 2) kommt nicht weiter. Seine Lehre vom
Gewinn, die im Weſentlichen darauf hinauslaͤuft, daß der Ge-
winn von der Hoͤhe des Lohnes, der Lohn von dem Preiſe der
Beduͤrfniſſe und dieſer hauptſaͤchlich vom Preiſe der Nahrungs-
mittel abhaͤngt, weil alle andern Producte meiſt ohne Grenzen
vermehrt werden koͤnnen; daß alſo, da bei der Zunahme der
buͤrgerlichen Geſellſchaft und des Volkswohlſtandes der erforder-
liche Mehrbedarf an Nahrungsmitteln nur durch geſteigerte Arbeit
erlangt werde, der Gewinn ein natuͤrliches Streben habe zu
ſinken, dem jedoch durch die abnehmende und endlich aufhoͤrende
Capitalanſammlung eine Grenze geſetzt werde: dieſe Lehre hat,
wie man ſieht, mit den Anſichten Smith’s und Malthus’ 3)
1) S. 233. ff.
2) Principles of political economy and taxation, hauptſächlich ch. 6.
und 21.
3) Auf die Differenzen zwiſchen Malthus und Ricardo gehen wir hier
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