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Marbach, Timotheus u. a.: Refutatio Irenaei. Gründlicher Bericht auf das Examen M. Christophori Irenei, so er Anno 1581 wider den ersten Artikel des christlichen Konkordienbuchs von der Erbsünde durch offenen Druck ausgesprengt. Heidelberg, 1583.

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(Sünde concretiue gebraucht) als wir droben an seinem Ohrt auß seinen eygnen Worten gehöret haben.

Bleibet demnach / auch Lutheri Zeugnissen halben / der Minor jhres Arguments falsch vnd Gotteslästerlich / daß nemmlich Fleisch vnd Erbsünde / eygentlich zu reden / solten eynerley seyn vnd heissen / vnd daß die Erbsünde selbst in der Tauffe solte newgeboren / geheiliget vnd selig gemacht werden.

Der Spruch Johan. 3. Was auß Fleisch geboren ist / das ist Fleisch / hilfft diesen Schwarmgeistern auch nicht vber. Sintemal nicht wahr ist / daß Fleisch hie so viel heisse / als die Erbsünde selbst: Sondern Fleisch heist hie so viel / als fleischlich / wie der Apostel Roman. 7. diese warhafftige Erklährung zeiget / da er spricht: Ich bin fleischlich vnd vnter die Sünde verkaufft. Vnd solches auch auß Christi eygnen Worten / Johan. 3. zu sehen ist / da er spricht: Es sey dann / daß jemandt newgeboren werde / etc. Da das Wort (jemand) nicht so viel heist / als die Erbsünde selbst: Sondern heist die Menschen / welche mit der Erbsünde vnd durch die Erbsünde vergifftet vnd verderbt sindt. Da auch das Wort Fleisch allda durchauß vnd ohne allen Vnderscheidt so viel heissen solt / als die Erbsünde selbst / so müste folgen / daß das Wort (Geist) da Christus spricht: Was auß dem Geist geboren wirdt / das ist Geist / durchauß vnnd ohne allen Vnderscheidt auch so viel hiesse / als der Geist selbst. Darauß ferrner folgen müst / daß der Widergeborne Mensch / dem Wesen nach / Geist oder der Geist selbst vnd also Gott were. Welches aber durchauß falsch vnd Gotteslästerlich ist. Folgt aber dieses nicht / so bestehet das vorige auch nicht / daß Fleisch durchauß vnnd ohn allen Vnderscheidt so viel heissen solle / als die Erbsünde selbst. Dann Fleisch vnd Geist werden hie gegen einander gesetzt. Beweist also auch dieser Spruch nicht / daß die Erbsünde selbst getaufft vnd geheiligt werde.

Sprichstu: Es wirdt dannoch das Fleisch getaufft / von dem

(Sünde concretiuè gebraucht) als wir droben an seinem Ohrt auß seinen eygnen Worten gehöret haben.

Bleibet demnach / auch Lutheri Zeugnissen halben / der Minor jhres Arguments falsch vnd Gotteslästerlich / daß nem̃lich Fleisch vnd Erbsünde / eygentlich zu reden / solten eynerley seyn vnd heissen / vnd daß die Erbsünde selbst in der Tauffe solte newgeboren / geheiliget vnd selig gemacht werden.

Der Spruch Johan. 3. Was auß Fleisch geboren ist / das ist Fleisch / hilfft diesen Schwarmgeistern auch nicht vber. Sintemal nicht wahr ist / daß Fleisch hie so viel heisse / als die Erbsünde selbst: Sondern Fleisch heist hie so viel / als fleischlich / wie der Apostel Roman. 7. diese warhafftige Erklährung zeiget / da er spricht: Ich bin fleischlich vnd vnter die Sünde verkaufft. Vnd solches auch auß Christi eygnen Worten / Johan. 3. zu sehen ist / da er spricht: Es sey dann / daß jemandt newgeboren werde / etc. Da das Wort (jemand) nicht so viel heist / als die Erbsünde selbst: Sondern heist die Menschen / welche mit der Erbsünde vnd durch die Erbsünde vergifftet vnd verderbt sindt. Da auch das Wort Fleisch allda durchauß vnd ohne allen Vnderscheidt so viel heissen solt / als die Erbsünde selbst / so müste folgen / daß das Wort (Geist) da Christus spricht: Was auß dem Geist geboren wirdt / das ist Geist / durchauß vnnd ohne allen Vnderscheidt auch so viel hiesse / als der Geist selbst. Darauß ferrner folgen müst / daß der Widergeborne Mensch / dem Wesen nach / Geist oder der Geist selbst vnd also Gott were. Welches aber durchauß falsch vnd Gotteslästerlich ist. Folgt aber dieses nicht / so bestehet das vorige auch nicht / daß Fleisch durchauß vnnd ohn allen Vnderscheidt so viel heissen solle / als die Erbsünde selbst. Dann Fleisch vnd Geist werden hie gegen einander gesetzt. Beweist also auch dieser Spruch nicht / daß die Erbsünde selbst getaufft vnd geheiligt werde.

Sprichstu: Es wirdt dannoch das Fleisch getaufft / von dem

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[0146] (Sünde concretiuè gebraucht) als wir droben an seinem Ohrt auß seinen eygnen Worten gehöret haben. Bleibet demnach / auch Lutheri Zeugnissen halben / der Minor jhres Arguments falsch vnd Gotteslästerlich / daß nem̃lich Fleisch vnd Erbsünde / eygentlich zu reden / solten eynerley seyn vnd heissen / vnd daß die Erbsünde selbst in der Tauffe solte newgeboren / geheiliget vnd selig gemacht werden. Der Spruch Johan. 3. Was auß Fleisch geboren ist / das ist Fleisch / hilfft diesen Schwarmgeistern auch nicht vber. Sintemal nicht wahr ist / daß Fleisch hie so viel heisse / als die Erbsünde selbst: Sondern Fleisch heist hie so viel / als fleischlich / wie der Apostel Roman. 7. diese warhafftige Erklährung zeiget / da er spricht: Ich bin fleischlich vnd vnter die Sünde verkaufft. Vnd solches auch auß Christi eygnen Worten / Johan. 3. zu sehen ist / da er spricht: Es sey dann / daß jemandt newgeboren werde / etc. Da das Wort (jemand) nicht so viel heist / als die Erbsünde selbst: Sondern heist die Menschen / welche mit der Erbsünde vnd durch die Erbsünde vergifftet vnd verderbt sindt. Da auch das Wort Fleisch allda durchauß vnd ohne allen Vnderscheidt so viel heissen solt / als die Erbsünde selbst / so müste folgen / daß das Wort (Geist) da Christus spricht: Was auß dem Geist geboren wirdt / das ist Geist / durchauß vnnd ohne allen Vnderscheidt auch so viel hiesse / als der Geist selbst. Darauß ferrner folgen müst / daß der Widergeborne Mensch / dem Wesen nach / Geist oder der Geist selbst vnd also Gott were. Welches aber durchauß falsch vnd Gotteslästerlich ist. Folgt aber dieses nicht / so bestehet das vorige auch nicht / daß Fleisch durchauß vnnd ohn allen Vnderscheidt so viel heissen solle / als die Erbsünde selbst. Dann Fleisch vnd Geist werden hie gegen einander gesetzt. Beweist also auch dieser Spruch nicht / daß die Erbsünde selbst getaufft vnd geheiligt werde. Sprichstu: Es wirdt dannoch das Fleisch getaufft / von dem

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Zitationshilfe: Marbach, Timotheus u. a.: Refutatio Irenaei. Gründlicher Bericht auf das Examen M. Christophori Irenei, so er Anno 1581 wider den ersten Artikel des christlichen Konkordienbuchs von der Erbsünde durch offenen Druck ausgesprengt. Heidelberg, 1583, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marbach_refutatio_1583/146>, abgerufen am 24.11.2024.