Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Marbach, Timotheus u. a.: Refutatio Irenaei. Gründlicher Bericht auf das Examen M. Christophori Irenei, so er Anno 1581 wider den ersten Artikel des christlichen Konkordienbuchs von der Erbsünde durch offenen Druck ausgesprengt. Heidelberg, 1583.

Bild:
<< vorherige Seite

beweiset / daß vor diesem Streit / welchen Illyricus erreget / die vnsern in jhren Schrifften ohne jemandes / auch D. Lutheri Einrede / die Erbsünde ein Accidens oder zufälliges Ding genannt haben. Dann wir zu guter massen / auch ohne dieser Leut Erinnerung / wol wissen / daß nicht auß der Dialectica, sondern auß der Heiligen Schrifft müste genommen vnnd gelernet werden / was die Erbsünde eigentlich sey / darumb diese jhre Alfentzerey nichts zur Sachen thut.

Der Spruch: Wenn jhr (Schwärmer) der Warheit nicht abbrechen / noch dieselbige widerlegen könt / so vnderstehet jhr euch mit ewern Dialectischen finstern Argumenten / Gründen vnd Beweiß die Einfältigen jrre zu machen / vnd gebt für / jhr könt nicht bey euch ergründen oder außdencken / in welcher Dialectica wir vnsere Lehr müssen gefunden haben / nemmlich daß für GOtt Sünde sey die Menschliche Natur / so auß einer guten Natur in eine böse verwandelt worden / etc. Welchen Irenaeus Augustino zu schreibet vnd allegiert 6. librum contra Iulian. vnd das 2. Cap. ermeltes Buches / stehet durchauß in angezogenem Capitel nicht. Wie aber solche citationes diesen Leuten anstehen / stellen wir zu Erkändiniß aller verständigen Christen. Das stehet lib. 6. cap. 2. Frustra te intorques argumentationibus vanis, non aduersus me, sed aduersus conmunem matrem spiritualem, &c. Du marterst dich vmm sonst mit deinen vergeblichen Argumenten / zwar nicht wider mich / sondern wider die gemeine Geistliche Mutter. Aber die vorigen Wort stehen lib. 6. contra Iul. cap. 2. gar nicht / vnd da sie gleich stünden / beweiseten sie doch nichts.

Der fölgende Spruch / der also dieses Orts citiert wirdt: NichtT t ij. fa. 2. Aristoteles / dessen Categorias jr vnweißlichen allein verstehet vnd für recht haltet: sondetn der Apostel Paulus sagt / daß durch einen Menschen die Sünde kommen ist in die Welt / etc. wirdt auch Augustino lib. 3. contra Iulian. cap. 9. zugeschrieben / stehet aber weder im S. 9. oder 10. Capitel gemeltes Buchs / vnd da er auch gleich drinnen stünde / so beweisete er doch nichts vberall wider vns. In. 7. cap. lib. 3.

beweiset / daß vor diesem Streit / welchen Illyricus erreget / die vnsern in jhren Schrifften ohne jemandes / auch D. Lutheri Einrede / die Erbsünde ein Accidens oder zufälliges Ding genannt haben. Dañ wir zu guter massen / auch ohne dieser Leut Erinnerung / wol wissen / daß nicht auß der Dialectica, sondern auß der Heiligen Schrifft müste genommen vnnd gelernet werden / was die Erbsünde eigentlich sey / darumb diese jhre Alfentzerey nichts zur Sachen thut.

Der Spruch: Wenn jhr (Schwärmer) der Warheit nicht abbrechen / noch dieselbige widerlegen könt / so vnderstehet jhr euch mit ewern Dialectischen finstern Argumenten / Gründen vnd Beweiß die Einfältigen jrre zu machen / vnd gebt für / jhr könt nicht bey euch ergründen oder außdencken / in welcher Dialectica wir vnsere Lehr müssen gefunden haben / nem̃lich daß für GOtt Sünde sey die Menschliche Natur / so auß einer guten Natur in eine böse verwandelt worden / etc. Welchen Irenaeus Augustino zu schreibet vnd allegiert 6. librum contra Iulian. vnd das 2. Cap. ermeltes Buches / stehet durchauß in angezogenem Capitel nicht. Wie aber solche citationes diesen Leuten anstehen / stellen wir zu Erkändiniß aller verständigen Christen. Das stehet lib. 6. cap. 2. Frustra te intorques argumentationibus vanis, non aduersus me, sed aduersus cõmunem matrem spiritualem, &c. Du marterst dich vm̃ sonst mit deinen vergeblichen Argumenten / zwar nicht wider mich / sondern wider die gemeine Geistliche Mutter. Aber die vorigen Wort stehen lib. 6. contra Iul. cap. 2. gar nicht / vnd da sie gleich stünden / beweiseten sie doch nichts.

Der fölgende Spruch / der also dieses Orts citiert wirdt: NichtT t ij. fa. 2. Aristoteles / dessen Categorias jr vnweißlichẽ allein verstehet vñ für recht haltet: sondetn der Apostel Paulus sagt / daß durch einen Menschen die Sünde kommen ist in die Welt / etc. wirdt auch Augustino lib. 3. contra Iulian. cap. 9. zugeschrieben / stehet aber weder im S. 9. oder 10. Capitel gemeltes Buchs / vñ da er auch gleich drinnen stünde / so beweisete er doch nichts vberall wider vns. In. 7. cap. lib. 3.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0237" n="113"/>
beweiset / daß vor diesem                      Streit / welchen Illyricus erreget / die vnsern in jhren Schrifften ohne                      jemandes / auch D. Lutheri Einrede / die Erbsünde ein Accidens oder zufälliges                      Ding genannt haben. Dan&#x0303; wir zu guter massen / auch ohne dieser                      Leut Erinnerung / wol wissen / daß nicht auß der Dialectica, sondern auß der                      Heiligen Schrifft müste genommen vnnd gelernet werden / was die Erbsünde                      eigentlich sey / darumb diese jhre Alfentzerey nichts zur Sachen thut.</p>
        <p>Der Spruch: Wenn jhr (Schwärmer) der Warheit nicht abbrechen / noch dieselbige                      widerlegen könt / so vnderstehet jhr euch mit ewern Dialectischen finstern                      Argumenten / Gründen vnd Beweiß die Einfältigen jrre zu machen / vnd gebt für /                      jhr könt nicht bey euch ergründen oder außdencken / in welcher Dialectica wir                      vnsere Lehr müssen gefunden haben / nem&#x0303;lich daß für GOtt Sünde                      sey die Menschliche Natur / so auß einer guten Natur in eine böse verwandelt                      worden / etc. Welchen Irenaeus Augustino zu schreibet vnd allegiert 6. librum                      contra Iulian. vnd das 2. Cap. ermeltes Buches / stehet durchauß in angezogenem                      Capitel nicht. Wie aber solche citationes diesen Leuten anstehen / stellen wir                      zu Erkändiniß aller verständigen Christen. Das stehet lib. 6. cap. 2. Frustra te                      intorques argumentationibus vanis, non aduersus me, sed aduersus co&#x0303;munem matrem spiritualem, &amp;c. Du marterst dich vm&#x0303; sonst mit                      deinen vergeblichen Argumenten / zwar nicht wider mich / sondern wider die                      gemeine Geistliche Mutter. Aber die vorigen Wort stehen lib. 6. contra Iul. cap.                      2. gar nicht / vnd da sie gleich stünden / beweiseten sie doch nichts.</p>
        <p>Der fölgende Spruch / der also dieses Orts citiert wirdt: Nicht<note place="right">T t ij. fa. 2.</note> Aristoteles / dessen Categorias                      jr vnweißliche&#x0303; allein verstehet vn&#x0303; für recht                      haltet: sondetn der Apostel Paulus sagt / daß durch einen Menschen die Sünde                      kommen ist in die Welt / etc. wirdt auch Augustino lib. 3. contra Iulian. cap.                      9. zugeschrieben / stehet aber weder im S. 9. oder 10. Capitel gemeltes Buchs /                          vn&#x0303; da er auch gleich drinnen stünde / so beweisete er doch                      nichts vberall wider vns. In. 7. cap. lib. 3.
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[113/0237] beweiset / daß vor diesem Streit / welchen Illyricus erreget / die vnsern in jhren Schrifften ohne jemandes / auch D. Lutheri Einrede / die Erbsünde ein Accidens oder zufälliges Ding genannt haben. Dañ wir zu guter massen / auch ohne dieser Leut Erinnerung / wol wissen / daß nicht auß der Dialectica, sondern auß der Heiligen Schrifft müste genommen vnnd gelernet werden / was die Erbsünde eigentlich sey / darumb diese jhre Alfentzerey nichts zur Sachen thut. Der Spruch: Wenn jhr (Schwärmer) der Warheit nicht abbrechen / noch dieselbige widerlegen könt / so vnderstehet jhr euch mit ewern Dialectischen finstern Argumenten / Gründen vnd Beweiß die Einfältigen jrre zu machen / vnd gebt für / jhr könt nicht bey euch ergründen oder außdencken / in welcher Dialectica wir vnsere Lehr müssen gefunden haben / nem̃lich daß für GOtt Sünde sey die Menschliche Natur / so auß einer guten Natur in eine böse verwandelt worden / etc. Welchen Irenaeus Augustino zu schreibet vnd allegiert 6. librum contra Iulian. vnd das 2. Cap. ermeltes Buches / stehet durchauß in angezogenem Capitel nicht. Wie aber solche citationes diesen Leuten anstehen / stellen wir zu Erkändiniß aller verständigen Christen. Das stehet lib. 6. cap. 2. Frustra te intorques argumentationibus vanis, non aduersus me, sed aduersus cõmunem matrem spiritualem, &c. Du marterst dich vm̃ sonst mit deinen vergeblichen Argumenten / zwar nicht wider mich / sondern wider die gemeine Geistliche Mutter. Aber die vorigen Wort stehen lib. 6. contra Iul. cap. 2. gar nicht / vnd da sie gleich stünden / beweiseten sie doch nichts. Der fölgende Spruch / der also dieses Orts citiert wirdt: Nicht Aristoteles / dessen Categorias jr vnweißlichẽ allein verstehet vñ für recht haltet: sondetn der Apostel Paulus sagt / daß durch einen Menschen die Sünde kommen ist in die Welt / etc. wirdt auch Augustino lib. 3. contra Iulian. cap. 9. zugeschrieben / stehet aber weder im S. 9. oder 10. Capitel gemeltes Buchs / vñ da er auch gleich drinnen stünde / so beweisete er doch nichts vberall wider vns. In. 7. cap. lib. 3. T t ij. fa. 2.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/marbach_refutatio_1583
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/marbach_refutatio_1583/237
Zitationshilfe: Marbach, Timotheus u. a.: Refutatio Irenaei. Gründlicher Bericht auf das Examen M. Christophori Irenei, so er Anno 1581 wider den ersten Artikel des christlichen Konkordienbuchs von der Erbsünde durch offenen Druck ausgesprengt. Heidelberg, 1583, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marbach_refutatio_1583/237>, abgerufen am 21.11.2024.