Marbach, Timotheus u. a.: Refutatio Irenaei. Gründlicher Bericht auf das Examen M. Christophori Irenei, so er Anno 1581 wider den ersten Artikel des christlichen Konkordienbuchs von der Erbsünde durch offenen Druck ausgesprengt. Heidelberg, 1583.schieden. Der Sinn oder Verstandt ist ein wesentlich Theil der vernünfftigen Seele / vnd ist wol / wie der Apostel recht redet / eytel vnd verfinstert / ist aber darumb nicht die Eytelkeit vnd Finsternüß selbst / wie diese Tichter tichten. Das Concordi Buch brauchet / pag. 259. wol die Art zu reden / deß Menschen Natur vnd Person ist sündig / aber pag. 263. 264. erkläret es auß D. Luthero was es darmit meyne: Nemmlich daß nicht allein die Wort / Gedancken vnnd Werck im Menschen Sünde sein / sondern daß die gantze Natur / Person vnnd Wesen deß Menschen durch die Erbsünd zu Grundt gäntzlich verderbt sey. F 2. fac. j.Auff diese Weise behelt es auch die Art zu reden: Wir sind selbst sündig / aber darauß folgt keines Weges (wie das Gegentheil tringet) Ergo so sind wir wesentlich die Sünde selbst. Dann sündig sein / vnd die Sünde selbst wesentlich sein / sind nicht einerley. So nennet auch das Concordi Buch pag. 262. vnsere Natur eine sündliche Massam, aber nicht in dem Verstande / welchen das Gegentheil drauß erzwingen will / nemmlich / das vnser Natur wesentlich die Sünde selbst sey. Dann eine sündtliche oder verderbte Massa oder klumpen der Sünden seyn / vnd die Sünde selbst wesentlich seyn / bleiben für vnd für vnterschieden vnd werden nimmermehr einerley. Gleich also verhelt es sich auch mit den Worten deß Concordi Buchs pag. 260. fac. 1. daß wir von Art vnd Natur solch Hertz / Sinn vnd Gedancken auß Adam ererben / welchs nach seinen höchsten Kräfften stracks wider Gott ist / etc. Darauß vnser Gegentheil schliessen will / daß vnser Hertz natürlich oder wesentlich die Sünde selbst sey. Dann die Wörtlein Art vnd Natur / nicht das wöllen / daß vnser Natur vnd Wesen die Erbsünde selbst sey: Sondern daß wir nun mehr von wegen der Verderbung / so vns von Adam ange. boren / diese böse Vnart im Hertzen oder vnser Natur haben / daß wir Gott widerstreben. Nicht / wie gemeldt / daß vnser Art vnnd Natur die Erbsünde selbst sey / vnd daß die Wörtlein (Art vnd Natur) da so viel heissen sollen / als das Wesen vnser Natur selbst / sondern die schieden. Der Siñ oder Verstandt ist ein wesentlich Theil der vernünfftigen Seele / vnd ist wol / wie der Apostel recht redet / eytel vnd verfinstert / ist aber darumb nicht die Eytelkeit vñ Finsternüß selbst / wie diese Tichter tichten. Das Concordi Buch brauchet / pag. 259. wol die Art zu reden / deß Menschen Natur vnd Person ist sündig / aber pag. 263. 264. erkläret es auß D. Luthero was es darmit meyne: Nem̃lich daß nicht allein die Wort / Gedancken vnnd Werck im Menschen Sünde sein / sondern daß die gantze Natur / Person vnnd Wesen deß Menschen durch die Erbsünd zu Grundt gäntzlich verderbt sey. F 2. fac. j.Auff diese Weise behelt es auch die Art zu reden: Wir sind selbst sündig / aber darauß folgt keines Weges (wie das Gegentheil tringet) Ergo so sind wir wesentlich die Sünde selbst. Dann sündig sein / vnd die Sünde selbst wesentlich sein / sind nicht einerley. So nennet auch das Concordi Buch pag. 262. vnsere Natur eine sündliche Massam, aber nicht in dem Verstande / welchen das Gegentheil drauß erzwingẽ will / nem̃lich / das vnser Natur wesentlich die Sünde selbst sey. Dann eine sündtliche oder verderbte Massa oder klumpẽ der Sündẽ seyn / vñ die Sünde selbst wesentlich seyn / bleiben für vñ für vnterschieden vnd werden nimmermehr einerley. Gleich also verhelt es sich auch mit den Worten deß Concordi Buchs pag. 260. fac. 1. daß wir von Art vnd Natur solch Hertz / Sinn vnd Gedancken auß Adam ererben / welchs nach seinen höchsten Kräfften stracks wider Gott ist / etc. Darauß vnser Gegentheil schliessen will / daß vnser Hertz natürlich oder wesentlich die Sünde selbst sey. Dann die Wörtlein Art vnd Natur / nicht das wöllen / daß vnser Natur vnd Wesen die Erbsünde selbst sey: Sondern daß wir nun mehr von wegen der Verderbung / so vns von Adam ange. boren / diese böse Vnart im Hertzen oder vnser Natur haben / daß wir Gott widerstreben. 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Luthero was es darmit meyne: Nem̃lich daß nicht allein die Wort / Gedancken vnnd Werck im Menschen Sünde sein / sondern daß die gantze Natur / Person vnnd Wesen deß Menschen durch die Erbsünd zu Grundt gäntzlich verderbt sey.</p> <note place="left">F 2. fac. j.</note> <p>Auff diese Weise behelt es auch die Art zu reden: Wir sind selbst sündig / aber darauß folgt keines Weges (wie das Gegentheil tringet) Ergo so sind wir wesentlich die Sünde selbst. Dann sündig sein / vnd die Sünde selbst wesentlich sein / sind nicht einerley.</p> <p>So nennet auch das Concordi Buch pag. 262. vnsere Natur eine sündliche Massam, aber nicht in dem Verstande / welchen das Gegentheil drauß erzwingẽ will / nem̃lich / das vnser Natur wesentlich die Sünde selbst sey. 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schieden. Der Siñ oder Verstandt ist ein wesentlich Theil der vernünfftigen Seele / vnd ist wol / wie der Apostel recht redet / eytel vnd verfinstert / ist aber darumb nicht die Eytelkeit vñ Finsternüß selbst / wie diese Tichter tichten.
Das Concordi Buch brauchet / pag. 259. wol die Art zu reden / deß Menschen Natur vnd Person ist sündig / aber pag. 263. 264. erkläret es auß D. Luthero was es darmit meyne: Nem̃lich daß nicht allein die Wort / Gedancken vnnd Werck im Menschen Sünde sein / sondern daß die gantze Natur / Person vnnd Wesen deß Menschen durch die Erbsünd zu Grundt gäntzlich verderbt sey.
Auff diese Weise behelt es auch die Art zu reden: Wir sind selbst sündig / aber darauß folgt keines Weges (wie das Gegentheil tringet) Ergo so sind wir wesentlich die Sünde selbst. Dann sündig sein / vnd die Sünde selbst wesentlich sein / sind nicht einerley.
So nennet auch das Concordi Buch pag. 262. vnsere Natur eine sündliche Massam, aber nicht in dem Verstande / welchen das Gegentheil drauß erzwingẽ will / nem̃lich / das vnser Natur wesentlich die Sünde selbst sey. Dann eine sündtliche oder verderbte Massa oder klumpẽ der Sündẽ seyn / vñ die Sünde selbst wesentlich seyn / bleiben für vñ für vnterschieden vnd werden nimmermehr einerley.
Gleich also verhelt es sich auch mit den Worten deß Concordi Buchs pag. 260. fac. 1. daß wir von Art vnd Natur solch Hertz / Sinn vnd Gedancken auß Adam ererben / welchs nach seinen höchsten Kräfften stracks wider Gott ist / etc. Darauß vnser Gegentheil schliessen will / daß vnser Hertz natürlich oder wesentlich die Sünde selbst sey. Dann die Wörtlein Art vnd Natur / nicht das wöllen / daß vnser Natur vnd Wesen die Erbsünde selbst sey: Sondern daß wir nun mehr von wegen der Verderbung / so vns von Adam ange. boren / diese böse Vnart im Hertzen oder vnser Natur haben / daß wir Gott widerstreben. Nicht / wie gemeldt / daß vnser Art vnnd Natur die Erbsünde selbst sey / vnd daß die Wörtlein (Art vnd Natur) da so viel heissen sollen / als das Wesen vnser Natur selbst / sondern die
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