Marbach, Timotheus u. a.: Refutatio Irenaei. Gründlicher Bericht auf das Examen M. Christophori Irenei, so er Anno 1581 wider den ersten Artikel des christlichen Konkordienbuchs von der Erbsünde durch offenen Druck ausgesprengt. Heidelberg, 1583.Vnart die nun mehr nach dem Fall darinnen verborgen ist / daß gleich wie wir von vnsern Eltern die Natur oder Wesen erben / also erben wir auch zugleich mit die sündige Art / damit die Natur wegen deß Falls Adae vergifftet vnnd verderbet ist. Wie solchs auch pag. 263. fac. 2. deutlich im Concordi Buch erkläret wird. Wendet das Gegentheil ein / Moses vnnd Christus nennenF. 3. fac. j. nicht ein vnterschieden Art in Vngläubigen Menschen / sondern nennen die Vngläubigen Menschen selbst eine böse Ehebrecherische Art vnd Schandtflecken. Es ist aber vnleugbar / daß in solchenDeut. 5. Cap. 32. Matt. 12. Sprüchen der Schrifft das concretun oder subiectum, das ist / der Mensch selber mit Leib vnd Seele / in welchem die Sünde oder Verderbung ist / genent wirdt. Vnd daß solchs vom gantzen Menschen recht vnd wol gesagt wirdt / von wegen der Verderbung / damit die Menschliche Natur beschmitzt ist. Denn daß die Menschen eine verkerte Art sindt / von Gott abfallen / Item eine Ehebrecherische Art / ist nicht ein anzeygung daß die Menschliche Natur wesentlich die Verkehrung oder Schande selbst sey / sondern / daß sie von wegen der angebornen Verkehrung vnd Vnart / Schandflecken / verkehret / abfellig vnd Ehebrecherisch sind. Vnd das noch mehr ist / so brauchen Moses vnd Christus nicht deß Worts (Natur) sondern deß Wors / generationis oder Geburt / welche Wort von deß Menschen Wesen oder Natur / so fern sie ein Wesen vnd Natur ist / an keinem Ort in der Schrifft genommen werden. Deß Apostels Petri Wort (2. Petri 2.) Sie sind Schande vnd Laster (labes ac maculae [fremdsprachliches Material]) wöllen keines Wegs daß die Vngleubigen wesentlich die Schand vnd Laster selbst sein / sondern wie Ephes. 5. zusehen / da auch die phrasis stehet / [fremdsprachliches Material], non habentes maculam die keinen Flecken habe / daß sie mit Schand vnd Laster behafftet sind. Im 116. Psal. wird nicht gesagt / daß die Menschen die LügenF 3. fac. ij. selbst seind / wie es vom Gegentheil fälschlich auß dem Hebrei- Vnart die nun mehr nach dem Fall darinnen verborgen ist / daß gleich wie wir von vnsern Eltern die Natur oder Wesen erben / also erben wir auch zugleich mit die sündige Art / damit die Natur wegen deß Falls Adae vergifftet vnnd verderbet ist. Wie solchs auch pag. 263. fac. 2. deutlich im Concordi Buch erkläret wird. Wendet das Gegentheil ein / Moses vnnd Christus nennenF. 3. fac. j. nicht ein vnterschieden Art in Vngläubigen Menschen / sondern nennen die Vngläubigen Menschen selbst eine böse Ehebrecherische Art vnd Schandtflecken. Es ist aber vnleugbar / daß in solchenDeut. 5. Cap. 32. Matt. 12. Sprüchen der Schrifft das concretũ oder subiectum, das ist / der Mensch selber mit Leib vñ Seele / in welchem die Sünde oder Verderbung ist / genent wirdt. Vnd daß solchs vom gantzen Menschen recht vnd wol gesagt wirdt / von wegen der Verderbung / damit die Menschliche Natur beschmitzt ist. Deñ daß die Menschen eine verkerte Art sindt / von Gott abfallen / Item eine Ehebrecherische Art / ist nicht ein anzeygung daß die Menschliche Natur wesentlich die Verkehrung oder Schande selbst sey / sondern / daß sie von wegen der angebornen Verkehrung vnd Vnart / Schandflecken / verkehret / abfellig vnd Ehebrecherisch sind. Vnd das noch mehr ist / so brauchen Moses vnd Christus nicht deß Worts (Natur) sondern deß Wors / generationis oder Geburt / welche Wort von deß Menschen Wesen oder Natur / so fern sie ein Wesen vnd Natur ist / an keinem Ort in der Schrifft genommen werden. Deß Apostels Petri Wort (2. Petri 2.) Sie sind Schande vnd Laster (labes ac maculae [fremdsprachliches Material]) wöllen keines Wegs daß die Vngleubigen wesentlich die Schand vnd Laster selbst sein / sondern wie Ephes. 5. zusehen / da auch die phrasis stehet / [fremdsprachliches Material], non habentes maculam die keinen Fleckẽ habe / daß sie mit Schand vnd Laster behafftet sind. Im 116. Psal. wird nicht gesagt / daß die Menschen die LügenF 3. fac. ij. selbst seind / wie es vom Gegentheil fälschlich auß dem Hebrei- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0039" n="14"/> Vnart die nun mehr nach dem Fall darinnen verborgen ist / daß gleich wie wir von vnsern Eltern die Natur oder Wesen erben / also erben wir auch zugleich mit die sündige Art / damit die Natur wegen deß Falls Adae vergifftet vnnd verderbet ist. Wie solchs auch pag. 263. fac. 2. deutlich im Concordi Buch erkläret wird.</p> <p>Wendet das Gegentheil ein / Moses vnnd Christus nennen<note place="right">F. 3. fac. j.</note> nicht ein vnterschieden Art in Vngläubigen Menschen / sondern nennen die Vngläubigen Menschen selbst eine böse Ehebrecherische Art vnd Schandtflecken. Es ist aber vnleugbar / daß in solchen<note place="right">Deut. 5. Cap. 32. Matt. 12.</note> Sprüchen der Schrifft das concretũ oder subiectum, das ist / der Mensch selber mit Leib vñ Seele / in welchem die Sünde oder Verderbung ist / genent wirdt. Vnd daß solchs vom gantzen Menschen recht vnd wol gesagt wirdt / von wegen der Verderbung / damit die Menschliche Natur beschmitzt ist. Deñ daß die Menschen eine verkerte Art sindt / von Gott abfallen / Item eine Ehebrecherische Art / ist nicht ein anzeygung daß die Menschliche Natur wesentlich die Verkehrung oder Schande selbst sey / sondern / daß sie von wegen der angebornen Verkehrung vnd Vnart / Schandflecken / verkehret / abfellig vnd Ehebrecherisch sind. Vnd das noch mehr ist / so brauchen Moses vnd Christus nicht deß Worts (Natur) sondern deß Wors / generationis oder Geburt / welche Wort von deß Menschen Wesen oder Natur / so fern sie ein Wesen vnd Natur ist / an keinem Ort in der Schrifft genommen werden.</p> <p>Deß Apostels Petri Wort (2. Petri 2.) 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Vnart die nun mehr nach dem Fall darinnen verborgen ist / daß gleich wie wir von vnsern Eltern die Natur oder Wesen erben / also erben wir auch zugleich mit die sündige Art / damit die Natur wegen deß Falls Adae vergifftet vnnd verderbet ist. Wie solchs auch pag. 263. fac. 2. deutlich im Concordi Buch erkläret wird.
Wendet das Gegentheil ein / Moses vnnd Christus nennen nicht ein vnterschieden Art in Vngläubigen Menschen / sondern nennen die Vngläubigen Menschen selbst eine böse Ehebrecherische Art vnd Schandtflecken. Es ist aber vnleugbar / daß in solchen Sprüchen der Schrifft das concretũ oder subiectum, das ist / der Mensch selber mit Leib vñ Seele / in welchem die Sünde oder Verderbung ist / genent wirdt. Vnd daß solchs vom gantzen Menschen recht vnd wol gesagt wirdt / von wegen der Verderbung / damit die Menschliche Natur beschmitzt ist. Deñ daß die Menschen eine verkerte Art sindt / von Gott abfallen / Item eine Ehebrecherische Art / ist nicht ein anzeygung daß die Menschliche Natur wesentlich die Verkehrung oder Schande selbst sey / sondern / daß sie von wegen der angebornen Verkehrung vnd Vnart / Schandflecken / verkehret / abfellig vnd Ehebrecherisch sind. Vnd das noch mehr ist / so brauchen Moses vnd Christus nicht deß Worts (Natur) sondern deß Wors / generationis oder Geburt / welche Wort von deß Menschen Wesen oder Natur / so fern sie ein Wesen vnd Natur ist / an keinem Ort in der Schrifft genommen werden.
F. 3. fac. j.
Deut. 5. Cap. 32. Matt. 12. Deß Apostels Petri Wort (2. Petri 2.) Sie sind Schande vnd Laster (labes ac maculae _ ) wöllen keines Wegs daß die Vngleubigen wesentlich die Schand vnd Laster selbst sein / sondern wie Ephes. 5. zusehen / da auch die phrasis stehet / _ , non habentes maculam die keinen Fleckẽ habe / daß sie mit Schand vnd Laster behafftet sind.
Im 116. Psal. wird nicht gesagt / daß die Menschen die Lügen selbst seind / wie es vom Gegentheil fälschlich auß dem Hebrei-
F 3. fac. ij.
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