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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Dritte Buch.
Da gehn die leute weg/ sind übel mit zu frieden/
Daß sie nichts richten aus/ dahin sie sind beschieden
Zu hohlen weisen spruch/ und hassen dieses hauß/
Weil sie ohn unterricht offt müssen gehn heraus.
Laß aber dir die zeit nicht so verdrießlich werden/
Ob du schon warten must mit ängstigen beschwerden/
Und dich die pursche treibt und guter segel wind
Die schiffe fodert auff/ daß du mit glück geschwind
Von dannen fahren köntst. Gedencke du zu gehen
Vor zur Sibyllen hin/ und bleibe drauff bestehen/
Daß du sie suchest an umb mündlichen Bericht/
Und mercke/ was sie dir mit gutem willen spricht.
Ohn allem zweiffel wird sie dir der völcker weise
Und sitten mahlen für/ dahin du deine reise
Dir fürgenommen hast/ was grosser krieg und streit
Sich wird in künfftiglich erheben mit der zeit/
Und wird dir zeigen an/ wie du der noth entgehen
Und allem unglück solst/ und alle müh ausstehen/
Die dir ob handen noch. Wird sie von dir geehrt
So sey gewiß/ daß sie dir gutes glück bescheert.
So viel hab ich gewolt dir zu gemüthe führen/
Laß bey dir durch mein wort kein mißgefallen spüren.
Wolan! so zeuch nur hin/ und mache/ wie dirs ziemt/
Daß Troja durch dein thun und thaten sey berühmt.
Als dieses der prophet so hatte treuer massen
Gesprochen aus/ und mich nicht ohne trost gelassen/
Erzeigt er über das sich gegen mir so hold/
Daß er mir schicket zum geschencke schwer am gold
Poli-
J 5
Das Dritte Buch.
Da gehn die leute weg/ ſind uͤbel mit zu frieden/
Daß ſie nichts richten aus/ dahin ſie ſind beſchieden
Zu hohlen weiſen ſpruch/ und haſſen dieſes hauß/
Weil ſie ohn unterricht offt muͤſſen gehn heraus.
Laß aber dir die zeit nicht ſo verdrießlich werden/
Ob du ſchon warten muſt mit aͤngſtigen beſchwerden/
Und dich die purſche treibt und guter ſegel wind
Die ſchiffe fodert auff/ daß du mit gluͤck geſchwind
Von dannen fahren koͤntſt. Gedencke du zu gehen
Vor zur Sibyllen hin/ und bleibe drauff beſtehen/
Daß du ſie ſucheſt an umb muͤndlichen Bericht/
Und mercke/ was ſie dir mit gutem willen ſpricht.
Ohn allem zweiffel wird ſie dir der voͤlcker weiſe
Und ſitten mahlen fuͤr/ dahin du deine reiſe
Dir fuͤrgenommen haſt/ was groſſer krieg und ſtreit
Sich wird in kuͤnfftiglich erheben mit der zeit/
Und wird dir zeigen an/ wie du der noth entgehen
Und allem ungluͤck ſolſt/ und alle muͤh ausſtehen/
Die dir ob handen noch. Wird ſie von dir geehrt
So ſey gewiß/ daß ſie dir gutes gluͤck beſcheert.
So viel hab ich gewolt dir zu gemuͤthe fuͤhren/
Laß bey dir durch mein wort kein mißgefallen ſpuͤren.
Wolan! ſo zeuch nur hin/ und mache/ wie dirs ziemt/
Daß Troja durch dein thun und thaten ſey beruͤhmt.
Als dieſes der prophet ſo hatte treuer maſſen
Geſprochen aus/ und mich nicht ohne troſt gelaſſen/
Erzeigt er uͤber das ſich gegen mir ſo hold/
Daß er mir ſchicket zum geſchencke ſchwer am gold
Poli-
J 5
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[137/0159] Das Dritte Buch. Da gehn die leute weg/ ſind uͤbel mit zu frieden/ Daß ſie nichts richten aus/ dahin ſie ſind beſchieden Zu hohlen weiſen ſpruch/ und haſſen dieſes hauß/ Weil ſie ohn unterricht offt muͤſſen gehn heraus. Laß aber dir die zeit nicht ſo verdrießlich werden/ Ob du ſchon warten muſt mit aͤngſtigen beſchwerden/ Und dich die purſche treibt und guter ſegel wind Die ſchiffe fodert auff/ daß du mit gluͤck geſchwind Von dannen fahren koͤntſt. Gedencke du zu gehen Vor zur Sibyllen hin/ und bleibe drauff beſtehen/ Daß du ſie ſucheſt an umb muͤndlichen Bericht/ Und mercke/ was ſie dir mit gutem willen ſpricht. Ohn allem zweiffel wird ſie dir der voͤlcker weiſe Und ſitten mahlen fuͤr/ dahin du deine reiſe Dir fuͤrgenommen haſt/ was groſſer krieg und ſtreit Sich wird in kuͤnfftiglich erheben mit der zeit/ Und wird dir zeigen an/ wie du der noth entgehen Und allem ungluͤck ſolſt/ und alle muͤh ausſtehen/ Die dir ob handen noch. Wird ſie von dir geehrt So ſey gewiß/ daß ſie dir gutes gluͤck beſcheert. So viel hab ich gewolt dir zu gemuͤthe fuͤhren/ Laß bey dir durch mein wort kein mißgefallen ſpuͤren. Wolan! ſo zeuch nur hin/ und mache/ wie dirs ziemt/ Daß Troja durch dein thun und thaten ſey beruͤhmt. Als dieſes der prophet ſo hatte treuer maſſen Geſprochen aus/ und mich nicht ohne troſt gelaſſen/ Erzeigt er uͤber das ſich gegen mir ſo hold/ Daß er mir ſchicket zum geſchencke ſchwer am gold Poli- J 5

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/159>, abgerufen am 04.12.2024.