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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Erste Buch.
ICh/ der ich ehmals pflag mit meiner schlech-
ten Flöte
Von vieh und ackerbau zu spielen/ als Poete/
Ein angenehmes werck dem guten ackersman/
Daß er mit nutz nach wunsch sein gütlein bauen kan;
Sing itzt von wehr und man/ der erst von Trojens lande
kam flüchtig durch den zwang des himmels zu dem strande
Des Latiums: sehr lang ist dieser mit beschwer
Zu wasser und zu land geworffen hin und her
Durch göttliche gewalt/ der grimmen Juno wegen/
Bey der sich wolte noch der alte groll nicht legen;
Viel litt er auch durch krieg/ in dem er eine stadt
In Latien gebaut und eingeführet hat
Die Götter/ wannenher Latiner sind gekommen/
Albanier darzu: Rom hat daher genommen
Ihr ankunfft und geschlecht. O Musa/ sage frey/
Was dieses gantzen thuns/ grund/ fug und ursach sey/
Was für ein Gott verletzt/ was Juno könne klagen/
Der Götter Königin/ daß so viel noht muß tragen
Und wagen so viel müh ein außbund frommer mann;
Ists müglich/ daß so hart der himmel zürnen kan!
Es
A


Das Erſte Buch.
ICh/ der ich ehmals pflag mit meiner ſchlech-
ten Floͤte
Von vieh und ackerbau zu ſpielẽ/ als Poete/
Ein angenehmes werck dem gutẽ ackersman/
Daß er mit nutz nach wunſch ſein guͤtlein bauen kan;
Sing itzt von wehr und man/ der erſt von Trojens lande
kam fluͤchtig durch den zwang des him̃els zu dem ſtꝛande
Des Latiums: ſehr lang iſt dieſer mit beſchwer
Zu waſſer und zu land geworffen hin und her
Durch goͤttliche gewalt/ der grimmen Juno wegen/
Bey der ſich wolte noch der alte groll nicht legen;
Viel litt er auch durch krieg/ in dem er eine ſtadt
In Latien gebaut und eingefuͤhret hat
Die Goͤtter/ wannenher Latiner ſind gekommen/
Albanier darzu: Rom hat daher genommen
Ihr ankunfft und geſchlecht. O Muſa/ ſage frey/
Was dieſes gantzen thuns/ grund/ fug und urſach ſey/
Was fuͤr ein Gott verletzt/ was Juno koͤnne klagen/
Der Goͤtter Koͤnigin/ daß ſo viel noht muß tragen
Und wagen ſo viel muͤh ein außbund frommer mann;
Iſts muͤglich/ daß ſo hart der himmel zuͤrnen kan!
Es
A
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[[1]/0023] Das Erſte Buch. ICh/ der ich ehmals pflag mit meiner ſchlech- ten Floͤte Von vieh und ackerbau zu ſpielẽ/ als Poete/ Ein angenehmes werck dem gutẽ ackersman/ Daß er mit nutz nach wunſch ſein guͤtlein bauen kan; Sing itzt von wehr und man/ der erſt von Trojens lande kam fluͤchtig durch den zwang des him̃els zu dem ſtꝛande Des Latiums: ſehr lang iſt dieſer mit beſchwer Zu waſſer und zu land geworffen hin und her Durch goͤttliche gewalt/ der grimmen Juno wegen/ Bey der ſich wolte noch der alte groll nicht legen; Viel litt er auch durch krieg/ in dem er eine ſtadt In Latien gebaut und eingefuͤhret hat Die Goͤtter/ wannenher Latiner ſind gekommen/ Albanier darzu: Rom hat daher genommen Ihr ankunfft und geſchlecht. O Muſa/ ſage frey/ Was dieſes gantzen thuns/ grund/ fug und urſach ſey/ Was fuͤr ein Gott verletzt/ was Juno koͤnne klagen/ Der Goͤtter Koͤnigin/ daß ſo viel noht muß tragen Und wagen ſo viel muͤh ein außbund frommer mann; Iſts muͤglich/ daß ſo hart der himmel zuͤrnen kan! Es A

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/23>, abgerufen am 21.11.2024.