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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Erste Buch.
Redt er sie ernstlich an und zwar verbürter massen:
Wie möget ihr euch so auff eurem stamm verlassen/
Ihr winde/ dörffet ihr euch dessen unterstehn/
Daß ihr mit solchem sturm und brausen könnet wehn
Ohn mein ertheilte macht? dörfft ihr die erd und himmel
Erfüllen ohne scheu mit solcherley getümmel?
Warumb erkühnt ihr euch/ daß ihr auff meinem plan
(O unerhörter trotz!) solch unruh richtet an?
Ich wil euch bald! jedoch eracht ich es für besser/
Daß ich die wellen leg und stille das gewässer:
So ihr der gleichen euch werd künfftig unterstehn/
So sol es euch nicht mehr so ungestrafft hin gehn.
Drumb gehet/ säumt euch nicht/ und saget eurem könig;
Er habe keine macht/ und sey noch viel zu wenig
Daß er ihm eigne zu des meeres regiment;
Er möge wissen/ daß es mir sey zuerkennt
Gegeben durch das looß! Er mag in ruh behalten
Die klippen und gebirg/ und mich hier lassen walten/
Er hab eur losament/ ihr winde/ da mag er/
Der Eol/ lassen sehn sein thun/ prachr/ ehr und heer/
Gleich wie im fürstenhoff/ sol aber so regieren/
Damit man möge ruh und keinen unfug spüren/
Sol seine winde wol versperren/ und sie fein
Gewehnen/ daß sie nicht uns widersetzlich seyn.
So sagt er/ nnd mit dem stillt er stracks wind und wellen
Vertreibt der wolcken heer/ die wolten sich gesellen
Und eng vereinigen/ schafft/ daß des Titans schein
Den Menschen wiederumb kunt taug- und dienlich seyn.
Cy-
Das Erſte Buch.
Redt er ſie ernſtlich an und zwar verbuͤrter maſſen:
Wie moͤget ihr euch ſo auff eurem ſtamm verlaſſen/
Ihr winde/ doͤrffet ihr euch deſſen unterſtehn/
Daß ihr mit ſolchem ſturm und brauſen koͤnnet wehn
Ohn mein ertheilte macht? doͤrfft ihr die erd und him̃el
Erfuͤllen ohne ſcheu mit ſolcherley getuͤmmel?
Warumb erkuͤhnt ihr euch/ daß ihr auff meinem plan
(O unerhoͤrter trotz!) ſolch unruh richtet an?
Ich wil euch bald! jedoch eracht ich es fuͤr beſſer/
Daß ich die wellen leg und ſtille das gewaͤſſer:
So ihr der gleichen euch werd kuͤnfftig unterſtehn/
So ſol es euch nicht mehr ſo ungeſtrafft hin gehn.
Drumb gehet/ ſaͤumt euch nicht/ und ſaget eurem koͤnig;
Er habe keine macht/ und ſey noch viel zu wenig
Daß er ihm eigne zu des meeres regiment;
Er moͤge wiſſen/ daß es mir ſey zuerkennt
Gegeben durch das looß! Er mag in ruh behalten
Die klippen und gebirg/ und mich hier laſſen walten/
Er hab eur loſament/ ihr winde/ da mag er/
Der Eol/ laſſen ſehn ſein thun/ prachr/ ehr und heer/
Gleich wie im fuͤrſtenhoff/ ſol aber ſo regieren/
Damit man moͤge ruh und keinen unfug ſpuͤren/
Sol ſeine winde wol verſperren/ und ſie fein
Gewehnen/ daß ſie nicht uns widerſetzlich ſeyn.
So ſagt eꝛ/ nnd mit dem ſtillt eꝛ ſtꝛacks wind und wellen
Vertreibt der wolcken heer/ die wolten ſich geſellen
Und eng vereinigen/ ſchafft/ daß des Titans ſchein
Den Menſchen wiederumb kunt taug- und dienlich ſeyn.
Cy-
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[10/0032] Das Erſte Buch. Redt er ſie ernſtlich an und zwar verbuͤrter maſſen: Wie moͤget ihr euch ſo auff eurem ſtamm verlaſſen/ Ihr winde/ doͤrffet ihr euch deſſen unterſtehn/ Daß ihr mit ſolchem ſturm und brauſen koͤnnet wehn Ohn mein ertheilte macht? doͤrfft ihr die erd und him̃el Erfuͤllen ohne ſcheu mit ſolcherley getuͤmmel? Warumb erkuͤhnt ihr euch/ daß ihr auff meinem plan (O unerhoͤrter trotz!) ſolch unruh richtet an? Ich wil euch bald! jedoch eracht ich es fuͤr beſſer/ Daß ich die wellen leg und ſtille das gewaͤſſer: So ihr der gleichen euch werd kuͤnfftig unterſtehn/ So ſol es euch nicht mehr ſo ungeſtrafft hin gehn. Drumb gehet/ ſaͤumt euch nicht/ und ſaget eurem koͤnig; Er habe keine macht/ und ſey noch viel zu wenig Daß er ihm eigne zu des meeres regiment; Er moͤge wiſſen/ daß es mir ſey zuerkennt Gegeben durch das looß! Er mag in ruh behalten Die klippen und gebirg/ und mich hier laſſen walten/ Er hab eur loſament/ ihr winde/ da mag er/ Der Eol/ laſſen ſehn ſein thun/ prachr/ ehr und heer/ Gleich wie im fuͤrſtenhoff/ ſol aber ſo regieren/ Damit man moͤge ruh und keinen unfug ſpuͤren/ Sol ſeine winde wol verſperren/ und ſie fein Gewehnen/ daß ſie nicht uns widerſetzlich ſeyn. So ſagt eꝛ/ nnd mit dem ſtillt eꝛ ſtꝛacks wind und wellen Vertreibt der wolcken heer/ die wolten ſich geſellen Und eng vereinigen/ ſchafft/ daß des Titans ſchein Den Menſchen wiederumb kunt taug- und dienlich ſeyn. Cy-

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/32>, abgerufen am 21.11.2024.