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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Neunde Buch.
Derselbe pfeiler fällt für sich mit grossem knalle/
Und sinckt tieff in den gruud mit seinem schweren falle/
Das meer wird ungestüm und schläget an dem strand
Mit gantzer wellenmacht/ und wirfft empor den sand/
Daß auch von dem gethön sich Prochyta erschüttert/
Das Eyland/ ebenfalls Inarime erzittert/
Das zarte bette/ das auff Typhoeus gelegt
Auff Jovis anbefehl/ daß er sich nicht mehr regt.
Der kriegs gewaltge Gott gab damals muth und stärcke
Den Rutulern/ daß sie erwiesen tapffre wercke
Zu abbruch ihres feinds/ und reitzte sie frifch an
Zu gehen in den streit/ zu stehen auff dem plan.
Hingegen schickt er zu den Troern furcht und schrecken
Zu fliehen/ und sich für dem Turno zu verstecken.
Das volck der Rutuler lieff allerseits herbey/
Weil die Trojaner sich gestellet ohne scheu:
Sie hatten trefflich lust zu fechten und zu kriegen:
Als seinen bruder nun der Pandars sahe ligen
Erschossen im gefecht/ und wie sein itzger stand/
Demnach sich daß gelück verkehret/ war bewand.
Da stämmet er sich an mit eusserstem bemühen
In ihrem angel stracks die pforte zu zuziehen:
Es geht ihm an/ schleust zu; Läst aber in gefahr
Viel seiner pursche/ die fürm thor verschlossen war.
Doch nimmet er noch ein/ die ungesäummt zu rennen
Und dringen sich mit durch. O thörichtes beginnen
Des kerles/ der nicht sah/ daß Turnus drunter war
Verschlossen in der stadt/ und bracht sie in gefahr
Nicht
Das Neunde Buch.
Derſelbe pfeiler faͤllt fuͤr ſich mit groſſem knalle/
Und ſinckt tieff in den gruud mit ſeinem ſchweren falle/
Das meer wird ungeſtuͤm und ſchlaͤget an dem ſtrand
Mit gantzer wellenmacht/ und wirfft empor den ſand/
Daß auch von dem gethoͤn ſich Prochyta erſchuͤttert/
Das Eyland/ ebenfalls Inarime erzittert/
Das zarte bette/ das auff Typhoeus gelegt
Auff Jovis anbefehl/ daß er ſich nicht mehr regt.
Der kriegs gewaltge Gott gab damals muth und ſtaͤrcke
Den Rutulern/ daß ſie erwieſen tapffre wercke
Zu abbruch ihres feinds/ und reitzte ſie frifch an
Zu gehen in den ſtreit/ zu ſtehen auff dem plan.
Hingegen ſchickt er zu den Troern furcht und ſchrecken
Zu fliehen/ und ſich fuͤr dem Turno zu verſtecken.
Das volck der Rutuler lieff allerſeits herbey/
Weil die Trojaner ſich geſtellet ohne ſcheu:
Sie hatten trefflich luſt zu fechten und zu kriegen:
Als ſeinen bruder nun der Pandars ſahe ligen
Erſchoſſen im gefecht/ und wie ſein itzger ſtand/
Demnach ſich daß geluͤck verkehret/ war bewand.
Da ſtaͤmmet er ſich an mit euſſerſtem bemuͤhen
In ihrem angel ſtracks die pforte zu zuziehen:
Es geht ihm an/ ſchleuſt zu; Laͤſt aber in gefahr
Viel ſeiner purſche/ die fuͤrm thor verſchloſſen war.
Doch nimmet er noch ein/ die ungeſaͤummt zu rennen
Und dringen ſich mit durch. O thoͤrichtes beginnen
Des kerles/ der nicht ſah/ daß Turnus drunter war
Verſchloſſen in der ſtadt/ und bracht ſie in gefahr
Nicht
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[463/0485] Das Neunde Buch. Derſelbe pfeiler faͤllt fuͤr ſich mit groſſem knalle/ Und ſinckt tieff in den gruud mit ſeinem ſchweren falle/ Das meer wird ungeſtuͤm und ſchlaͤget an dem ſtrand Mit gantzer wellenmacht/ und wirfft empor den ſand/ Daß auch von dem gethoͤn ſich Prochyta erſchuͤttert/ Das Eyland/ ebenfalls Inarime erzittert/ Das zarte bette/ das auff Typhoeus gelegt Auff Jovis anbefehl/ daß er ſich nicht mehr regt. Der kriegs gewaltge Gott gab damals muth und ſtaͤrcke Den Rutulern/ daß ſie erwieſen tapffre wercke Zu abbruch ihres feinds/ und reitzte ſie frifch an Zu gehen in den ſtreit/ zu ſtehen auff dem plan. Hingegen ſchickt er zu den Troern furcht und ſchrecken Zu fliehen/ und ſich fuͤr dem Turno zu verſtecken. Das volck der Rutuler lieff allerſeits herbey/ Weil die Trojaner ſich geſtellet ohne ſcheu: Sie hatten trefflich luſt zu fechten und zu kriegen: Als ſeinen bruder nun der Pandars ſahe ligen Erſchoſſen im gefecht/ und wie ſein itzger ſtand/ Demnach ſich daß geluͤck verkehret/ war bewand. Da ſtaͤmmet er ſich an mit euſſerſtem bemuͤhen In ihrem angel ſtracks die pforte zu zuziehen: Es geht ihm an/ ſchleuſt zu; Laͤſt aber in gefahr Viel ſeiner purſche/ die fuͤrm thor verſchloſſen war. Doch nimmet er noch ein/ die ungeſaͤummt zu rennen Und dringen ſich mit durch. O thoͤrichtes beginnen Des kerles/ der nicht ſah/ daß Turnus drunter war Verſchloſſen in der ſtadt/ und bracht ſie in gefahr Nicht

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 463. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/485>, abgerufen am 22.11.2024.