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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Eilffte Buch.
Zuziehen aus der erd/ und in das feld zuführen
Die junge ritterschafft: anitzt wil uns gebühren
Die leichnam unsrer pursch zu scharren in die erd/
Welch letztes ehrengrab man achtet hoch und werth
In unterm hellenreich. Geht hin/ sprach er/ und zieret
Mit dieser letzten ehr/ inmassen sichs gebühret/
Der tapffern seelen schaar/ die uns mit ihrem blut
Erworben dieses land und hoch geschätztes gut.
Für allen lasset uns Pallantem seinem vater
Evandern schicken zu/ als unserem berather
Und hoch geneigten freund/ in seine burg und stadt/
Da er sein regiment und herrschafft annoch hat;
Den Pallas/ sag ich/ den als tapffern krigeshelden/
Von dem man anders nicht als ruhm und lob kan melden/
Die finstre sterbensstund in seiner jungen zeit
Genöthigt hat zugehn den weg der sterbligkeit;
So redet weinendt er/ berührt von leid und jammer/
Verfüget sich hierauff ins losament und kammer/
Da wo der alt Acet Pallantis leib verwahrt/
Der sonst zu dienen hat noch fleiß noch treu gespart
Als waffenträger des Pallantis vorger zeiten:
War aber damals gleich geordnet zu begleiten
Den Pallas/ dem er stund als hoffemeister für/
Mit fleißgem unterricht und aller zucht-gebühr/
Wiewol mit minderm glück. Es stunden umb die leiche
Die diener alle sampt/ das Troervolck zu gleiche/
Trojanerinnen auch mit auffgelöstem haar/
Und zogen trauriglich/ wie damals bräuchlich war.
Als
Das Eilffte Buch.
Zuziehen aus der erd/ und in das feld zufuͤhren
Die junge ritterſchafft: anitzt wil uns gebuͤhren
Die leichnam unſrer purſch zu ſcharren in die erd/
Welch letztes ehrengrab man achtet hoch und werth
In unterm hellenreich. Geht hin/ ſprach er/ und zieret
Mit dieſer letzten ehr/ inmaſſen ſichs gebuͤhret/
Der tapffern ſeelen ſchaar/ die uns mit ihrem blut
Erworben dieſes land und hoch geſchaͤtztes gut.
Fuͤr allen laſſet uns Pallantem ſeinem vater
Evandern ſchicken zu/ als unſerem berather
Und hoch geneigten freund/ in ſeine burg und ſtadt/
Da er ſein regiment und herrſchafft annoch hat;
Den Pallas/ ſag ich/ den als tapffern krigeshelden/
Von dem man anders nicht als ruhm und lob kan meldẽ/
Die finſtre ſterbensſtund in ſeiner jungen zeit
Genoͤthigt hat zugehn den weg der ſterbligkeit;
So redet weinendt er/ beruͤhrt von leid und jammer/
Verfuͤget ſich hierauff ins loſament und kammer/
Da wo der alt Acet Pallantis leib verwahrt/
Der ſonſt zu dienen hat noch fleiß noch treu geſpart
Als waffentraͤger des Pallantis vorger zeiten:
War aber damals gleich geordnet zu begleiten
Den Pallas/ dem er ſtund als hoffemeiſter fuͤr/
Mit fleißgem unterricht und aller zucht-gebuͤhr/
Wiewol mit minderm gluͤck. Es ſtunden umb die leiche
Die diener alle ſampt/ das Troervolck zu gleiche/
Trojanerinnen auch mit auffgeloͤſtem haar/
Und zogen trauriglich/ wie damals braͤuchlich war.
Als
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[536/0558] Das Eilffte Buch. Zuziehen aus der erd/ und in das feld zufuͤhren Die junge ritterſchafft: anitzt wil uns gebuͤhren Die leichnam unſrer purſch zu ſcharren in die erd/ Welch letztes ehrengrab man achtet hoch und werth In unterm hellenreich. Geht hin/ ſprach er/ und zieret Mit dieſer letzten ehr/ inmaſſen ſichs gebuͤhret/ Der tapffern ſeelen ſchaar/ die uns mit ihrem blut Erworben dieſes land und hoch geſchaͤtztes gut. Fuͤr allen laſſet uns Pallantem ſeinem vater Evandern ſchicken zu/ als unſerem berather Und hoch geneigten freund/ in ſeine burg und ſtadt/ Da er ſein regiment und herrſchafft annoch hat; Den Pallas/ ſag ich/ den als tapffern krigeshelden/ Von dem man anders nicht als ruhm und lob kan meldẽ/ Die finſtre ſterbensſtund in ſeiner jungen zeit Genoͤthigt hat zugehn den weg der ſterbligkeit; So redet weinendt er/ beruͤhrt von leid und jammer/ Verfuͤget ſich hierauff ins loſament und kammer/ Da wo der alt Acet Pallantis leib verwahrt/ Der ſonſt zu dienen hat noch fleiß noch treu geſpart Als waffentraͤger des Pallantis vorger zeiten: War aber damals gleich geordnet zu begleiten Den Pallas/ dem er ſtund als hoffemeiſter fuͤr/ Mit fleißgem unterricht und aller zucht-gebuͤhr/ Wiewol mit minderm gluͤck. Es ſtunden umb die leiche Die diener alle ſampt/ das Troervolck zu gleiche/ Trojanerinnen auch mit auffgeloͤſtem haar/ Und zogen trauriglich/ wie damals braͤuchlich war. Als

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 536. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/558>, abgerufen am 22.11.2024.