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Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668.

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Das Erste Buch.
Da tausent blümelein und kräuter umb ihn stehen/
Die ihn mit süssem hauch und lüfftelein anwehen/
Da ihn mit schatten deckt der ungeheure wald.
Cupido aber geht erzehleter gestalt/
Und trägt das schöne zeug hin in die stadt der Tyrer
Und folget freudiglich Achat/ als seinem führer;
Als er nun kommet an/ hat sich die königin
Auff einem güldnen stul gesetzet mitten inn.
Es sitzt der vater auch Eneas da zu gegen/
Die junge mannschafft kömmt zusammen aller wegen;
Die taffel ist bedeckt und schön getapesiert/
Sie setzen sich/ wie man nach ordnung sie herführt.
Die diener giessen auff zu waschen erst die Hände/
Dann decken sie den tisch/ sind rüstig und behände/
Und langen aus dem korb das liebe brodt herfür/
Viel dienerinnen sind die richten nach gebühr
Mit fleiß das essen an/ sie räuchern auff dem saale
Den Göttern nach gebrauch/ man träget ohn geprale
In langen reyhen her die speisen auff den tisch/
Sie bringen trinckgeschirr und schencken ein fein frisch.
Als sie nun werden laut und frölich sich erzeigen/
Da kommen Tyrer auch/ die sich gewöhnlich neigen/
In grosser meng hinein. Man bringt gestüle dar/
Das mit gesticktem zeug gar schön gepolstert war.
Als sie auff bitte nun sich höfflich nieder setzen/
Da sehn sie hin und her/ besonders sich ergetzen
An so viel schönen zeug/ das durch so viel gefahr
So einen weiten weg von Troja kommen war.
Sie
D 2
Das Erſte Buch.
Da tauſent bluͤmelein und kraͤuter umb ihn ſtehen/
Die ihn mit ſuͤſſem hauch und luͤfftelein anwehen/
Da ihn mit ſchatten deckt der ungeheure wald.
Cupido aber geht erzehleter geſtalt/
Und traͤgt das ſchoͤne zeug hin in die ſtadt der Tyrer
Und folget freudiglich Achat/ als ſeinem fuͤhrer;
Als er nun kommet an/ hat ſich die koͤnigin
Auff einem guͤldnen ſtul geſetzet mitten inn.
Es ſitzt der vater auch Eneas da zu gegen/
Die junge mannſchafft koͤmmt zuſammen aller wegen;
Die taffel iſt bedeckt und ſchoͤn getapeſiert/
Sie ſetzen ſich/ wie man nach ordnung ſie herfuͤhrt.
Die diener gieſſen auff zu waſchen erſt die Haͤnde/
Dann decken ſie den tiſch/ ſind ruͤſtig und behaͤnde/
Und langen aus dem korb das liebe brodt herfuͤr/
Viel dienerinnen ſind die richten nach gebuͤhr
Mit fleiß das eſſen an/ ſie raͤuchern auff dem ſaale
Den Goͤttern nach gebrauch/ man traͤget ohn geprale
In langen reyhen her die ſpeiſen auff den tiſch/
Sie bringen trinckgeſchirr und ſchencken ein fein friſch.
Als ſie nun werden laut und froͤlich ſich erzeigen/
Da kommen Tyrer auch/ die ſich gewoͤhnlich neigen/
In groſſer meng hinein. Man bringt geſtuͤle dar/
Das mit geſticktem zeug gar ſchoͤn gepolſtert war.
Als ſie auff bitte nun ſich hoͤfflich nieder ſetzen/
Da ſehn ſie hin und her/ beſonders ſich ergetzen
An ſo viel ſchoͤnen zeug/ das durch ſo viel gefahr
So einen weiten weg von Troja kommen war.
Sie
D 2
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[51/0073] Das Erſte Buch. Da tauſent bluͤmelein und kraͤuter umb ihn ſtehen/ Die ihn mit ſuͤſſem hauch und luͤfftelein anwehen/ Da ihn mit ſchatten deckt der ungeheure wald. Cupido aber geht erzehleter geſtalt/ Und traͤgt das ſchoͤne zeug hin in die ſtadt der Tyrer Und folget freudiglich Achat/ als ſeinem fuͤhrer; Als er nun kommet an/ hat ſich die koͤnigin Auff einem guͤldnen ſtul geſetzet mitten inn. Es ſitzt der vater auch Eneas da zu gegen/ Die junge mannſchafft koͤmmt zuſammen aller wegen; Die taffel iſt bedeckt und ſchoͤn getapeſiert/ Sie ſetzen ſich/ wie man nach ordnung ſie herfuͤhrt. Die diener gieſſen auff zu waſchen erſt die Haͤnde/ Dann decken ſie den tiſch/ ſind ruͤſtig und behaͤnde/ Und langen aus dem korb das liebe brodt herfuͤr/ Viel dienerinnen ſind die richten nach gebuͤhr Mit fleiß das eſſen an/ ſie raͤuchern auff dem ſaale Den Goͤttern nach gebrauch/ man traͤget ohn geprale In langen reyhen her die ſpeiſen auff den tiſch/ Sie bringen trinckgeſchirr und ſchencken ein fein friſch. Als ſie nun werden laut und froͤlich ſich erzeigen/ Da kommen Tyrer auch/ die ſich gewoͤhnlich neigen/ In groſſer meng hinein. Man bringt geſtuͤle dar/ Das mit geſticktem zeug gar ſchoͤn gepolſtert war. Als ſie auff bitte nun ſich hoͤfflich nieder ſetzen/ Da ſehn ſie hin und her/ beſonders ſich ergetzen An ſo viel ſchoͤnen zeug/ das durch ſo viel gefahr So einen weiten weg von Troja kommen war. Sie D 2

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Zitationshilfe: Vergilius Maro, Publius: Eigentlicher Abriß Eines verständigen/ tapfferen und frommen Fürsten/ Von dem fürtrefflichsten Poeten Virgilius. Cölln (Spree), 1668, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/maro_abriss_1668/73>, abgerufen am 24.11.2024.