Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.Münd- und schrifftliche Complimenten, gangenen fleißigen Gebet/ denselben um seine liebeJungfer Tochter zur Ehe anspreche: Jch gebrauche mich/ die Einwilligung zu erlangen/ eben nicht gros- ser Persuasorien, weil meinem Herrn mein Zustand und meine Person allbereit bekannt/ und was noch ver- borgen/ bey andern guten Freunden kan erkundiget werden/ wie nun mein Gesuch anders nichts/ als was Ehe- und ehrlich ist/ zum Absehen hat/ als zweiffele nicht an geneigter Willfahrung/ in deren Erwgrtung ich verharre/ etc. VI. Ein anders. Mein Herr! DJe bis anhero getragene Hochachtung zu dessen VII. Anwerbung um eine Wittwe. Madame. WAnn dieselbe nach ihres sel. Mannes Todt in solte/
Muͤnd- und ſchrifftliche Complimenten, gangenen fleißigen Gebet/ denſelben um ſeine liebeJungfer Tochter zur Ehe anſpreche: Jch gebrauche mich/ die Einwilligung zu erlangen/ eben nicht groſ- ſer Perſuaſorien, weil meinem Herrn mein Zuſtand und meine Perſon allbereit bekannt/ und was noch ver- borgen/ bey andern guten Freunden kan erkundiget werden/ wie nun mein Geſuch anders nichts/ als was Ehe- und ehrlich iſt/ zum Abſehen hat/ als zweiffele nicht an geneigter Willfahrung/ in deren Erwgrtung ich verharre/ ꝛc. VI. Ein anders. Mein Herr! DJe bis anhero getragene Hochachtung zu deſſen VII. Anwerbung um eine Wittwe. Madame. WAnn dieſelbe nach ihres ſel. Mannes Todt in ſolte/
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Muͤnd- und ſchrifftliche Complimenten,
gangenen fleißigen Gebet/ denſelben um ſeine liebe
Jungfer Tochter zur Ehe anſpreche: Jch gebrauche
mich/ die Einwilligung zu erlangen/ eben nicht groſ-
ſer Perſuaſorien, weil meinem Herrn mein Zuſtand
und meine Perſon allbereit bekannt/ und was noch ver-
borgen/ bey andern guten Freunden kan erkundiget
werden/ wie nun mein Geſuch anders nichts/ als was
Ehe- und ehrlich iſt/ zum Abſehen hat/ als zweiffele
nicht an geneigter Willfahrung/ in deren Erwgrtung
ich verharre/ ꝛc.
VI. Ein anders.
Mein Herr!
DJe bis anhero getragene Hochachtung zu deſſen
wehrten Haus und Familie, wie auch die auf
Tugend-gegruͤndete Affection, welche ich inſonder-
heit gegen deſſen Jungfer Tochter in meinen Hertzen
hege/ gibt mir die Feder in die Hand/ um bey meinen
Herrn wegen eines ſo wehrten Pfands Anſuchung zu
thun/ und dieſe Zeilen als Freywerber zu gebrauchen:
ſolten ſie nun ſo gluͤcklich ſeyn/ ein erwuͤnſchtes Ja-
Wort zuruͤck zu bringen/ ſo will ich verſichern/ daß ich
Lebenslang dafuͤr verharren werde/ ꝛc.
VII. Anwerbung um eine Wittwe.
Madame.
WAnn dieſelbe nach ihres ſel. Mannes Todt in
einer ſo wohl etablirten Handlung ſitzen geblie-
ben/ die allerdings erfordert/ durch eine dazu tuͤchtige
Perſon continuiret zu werden/ als habe ich mich ſol-
cher geſtalt darzu offeriren wollen/ wann es goͤttlicher
Providentz/ und meiner geehrten Frauen gefaͤllig ſeyn
ſolte/
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