Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.soll eingerichtet seyn. in Form eines Cabinets, daß man verschliessen kan/und also auch des Buchhalters seines abgekleidet/ vor denselben stehen wieder der Diener und Jungens Pulpeten/ auf welchen sie copiiren müssen/ alle diese/ samt den Tisch/ seynd etwan mit Leder oder Leinwand überzogen; An den Tisch ist ein Auf- und Nieder- schlag-Tisch/ unüberzogen gemacht/ mit solchen den Tisch zu vergrössern/ oder wo kein Steinern Geld- zehl-Tisch aparte, in- oder ausserhalb in den Vorge- mach des Contoirs verhanden/ Geld darauf zu zäh- len/ worzu einige ein sonderbar Zähl-Brett mit Lei- sten bey der Hand haben/ daß das Geld nicht abfalle/ es ist auch wol an der Ecke des Aufschlag-Tisches/ der gleichfals mit Leisten gemacht/ ein rund Loch einge- schnitten/ und unter denselben ein Leinern Sack an- genagelt/ welcher unten offen/ und den man nur in ei- nen andern Geld-Sack einstecket/ um das gezählte Geld augenblicklich durch das Loch einzufüllen; Zu den baaren Geldern hat man eiserne grosse Kasten/ oder Geld-Stöcke/ in welchen die Beutels ordentlich mit ihren aufgebundenen Zetteln liegen/ wie viel Geld in jeden Sack vorhanden/ welches dann mit dem Cas- sa-Buch übereinkommen muß. Der zu kleinen Aus- gaben bestellete Diener hat in seinen Pulpet die ihm an- vertraute Unkost-Gelder/ entweder in des Herrn Ca- binet, oder öffentlich an der Wand liegen/ gewisse Fach von Holtz eingemacht/ vier und vier über einan- der/ und etwa 12. in der Länge/ zusammen 48. eines Briefes Breite/ in welchen die empfangene/ und schon beantwortete/ auch überschriebene Briefe geleget/ und jedes Fach mit deren Nahmen/ wo sie herkommen/ be- zeichnet werden/ die unbeantwortete bleiben so lange vor den Principal auf seinen Schreib-Pult liegen/ bis sie X x x
ſoll eingerichtet ſeyn. in Form eines Cabinets, daß man verſchlieſſen kan/und alſo auch des Buchhalters ſeines abgekleidet/ vor denſelben ſtehen wieder der Diener und Jungens Pulpeten/ auf welchen ſie copiiren muͤſſen/ alle dieſe/ ſamt den Tiſch/ ſeynd etwan mit Leder oder Leinwand uͤberzogen; An den Tiſch iſt ein Auf- und Nieder- ſchlag-Tiſch/ unuͤberzogen gemacht/ mit ſolchen den Tiſch zu vergroͤſſern/ oder wo kein Steinern Geld- zehl-Tiſch aparte, in- oder auſſerhalb in den Vorge- mach des Contoirs verhanden/ Geld darauf zu zaͤh- len/ worzu einige ein ſonderbar Zaͤhl-Brett mit Lei- ſten bey der Hand haben/ daß das Geld nicht abfalle/ es iſt auch wol an der Ecke des Aufſchlag-Tiſches/ der gleichfals mit Leiſten gemacht/ ein rund Loch einge- ſchnitten/ und unter denſelben ein Leinern Sack an- genagelt/ welcher unten offen/ und den man nur in ei- nen andern Geld-Sack einſtecket/ um das gezaͤhlte Geld augenblicklich durch das Loch einzufuͤllen; Zu den baaren Geldern hat man eiſerne groſſe Kaſten/ oder Geld-Stoͤcke/ in welchen die Beutels ordentlich mit ihren aufgebundenen Zetteln liegen/ wie viel Geld in jeden Sack vorhanden/ welches dann mit dem Caſ- ſa-Buch uͤbereinkommen muß. Der zu kleinen Aus- gaben beſtellete Dieneꝛ hat in ſeinen Pulpet die ihm an- vertraute Unkoſt-Gelder/ entweder in des Herrn Ca- binet, oder oͤffentlich an der Wand liegen/ gewiſſe Fach von Holtz eingemacht/ vier und vier uͤber einan- der/ und etwa 12. in der Laͤnge/ zuſammen 48. eines Briefes Breite/ in welchen die empfangene/ und ſchon beantwortete/ auch uͤberſchriebene Briefe geleget/ und jedes Fach mit deren Nahmen/ wo ſie herkommen/ be- zeichnet werden/ die unbeantwortete bleiben ſo lange vor den Principal auf ſeinen Schreib-Pult liegen/ bis ſie X x x
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ſoll eingerichtet ſeyn.
in Form eines Cabinets, daß man verſchlieſſen kan/
und alſo auch des Buchhalters ſeines abgekleidet/ vor
denſelben ſtehen wieder der Diener und Jungens
Pulpeten/ auf welchen ſie copiiren muͤſſen/ alle dieſe/
ſamt den Tiſch/ ſeynd etwan mit Leder oder Leinwand
uͤberzogen; An den Tiſch iſt ein Auf- und Nieder-
ſchlag-Tiſch/ unuͤberzogen gemacht/ mit ſolchen den
Tiſch zu vergroͤſſern/ oder wo kein Steinern Geld-
zehl-Tiſch aparte, in- oder auſſerhalb in den Vorge-
mach des Contoirs verhanden/ Geld darauf zu zaͤh-
len/ worzu einige ein ſonderbar Zaͤhl-Brett mit Lei-
ſten bey der Hand haben/ daß das Geld nicht abfalle/
es iſt auch wol an der Ecke des Aufſchlag-Tiſches/ der
gleichfals mit Leiſten gemacht/ ein rund Loch einge-
ſchnitten/ und unter denſelben ein Leinern Sack an-
genagelt/ welcher unten offen/ und den man nur in ei-
nen andern Geld-Sack einſtecket/ um das gezaͤhlte
Geld augenblicklich durch das Loch einzufuͤllen; Zu
den baaren Geldern hat man eiſerne groſſe Kaſten/
oder Geld-Stoͤcke/ in welchen die Beutels ordentlich
mit ihren aufgebundenen Zetteln liegen/ wie viel Geld
in jeden Sack vorhanden/ welches dann mit dem Caſ-
ſa-Buch uͤbereinkommen muß. Der zu kleinen Aus-
gaben beſtellete Dieneꝛ hat in ſeinen Pulpet die ihm an-
vertraute Unkoſt-Gelder/ entweder in des Herrn Ca-
binet, oder oͤffentlich an der Wand liegen/ gewiſſe
Fach von Holtz eingemacht/ vier und vier uͤber einan-
der/ und etwa 12. in der Laͤnge/ zuſammen 48. eines
Briefes Breite/ in welchen die empfangene/ und ſchon
beantwortete/ auch uͤberſchriebene Briefe geleget/ und
jedes Fach mit deren Nahmen/ wo ſie herkommen/ be-
zeichnet werden/ die unbeantwortete bleiben ſo lange
vor den Principal auf ſeinen Schreib-Pult liegen/ bis
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