Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.Vollmachten/ Compromissen, &c. mandatis hafftet; so beantwortet sich die erste Fragehieraus zu vollem Gnügen: daß nemlich den B. seine unumgängliche Schuldigkeit allerdings dahin ange- wiesen/ den nunmehro streitigen Wechsel-Brief durch erste Post nach Amsterdam zu versenden/ gestalt er Jnnhalts dieser Frage angefügten clausul auch gethan/ das mandatum von A. wohl erfüllet/ nicht weniger den D. bestens bedienet/ und sich also dis- falls von aller Verantwortung liberiret habe. Hätte nun D in Amsterdam/ nachdem er den Wech- sel-Brief Qvaestionis mit gedachter erster Post/ unzweiflich bekommen/ (allermassen der vorgestellete casus nichts ins Gegentheil meldet/ auch sonst keine andere Ausrede und Entschuldigung in diesem passu etwas gelten kan) seine unumgängliche Schuldig- keit eben also beobachtet/ und das klare mandatum de praesentando des A. welches ihme (dem D.) durch den zu Handen gekommenen Wechsel-Brief/ und desselben Jnnebehaltung/ nunmehr oblag/ ohne eini- gen Verzug behörigermassen expediret/ so wäre an- itzo nicht nöhtig auf die zweyte Frage zu sagen/ daß er D. der acceptation nachzusehen nicht befuget/ viel- mehr dieselbe alsofort/ und vor Abgang den ersten Post/ nach Hamburg zu suchen/ auch bey Verweigerung zu protestiren/ schuldig gewesen: doch weil dieses letztere nicht geschehen/ sondern D. durch seine Zöge- rung bloß allein verursachet/ daß der Acceptant C. vor seinen Austritt der kurtzen Zeit halber zur Zah- lung nicht kräfftig gnug hat angehalten werden mö- gen; Daher dann der Schade erfolget/ als weiset sich die Antwort auf die 3te Frage/ von selbsten: daß nem- lich bey vorbeschriebener Beschaffenheit/ der D. weder durch B. als welcher/ nach richtiger Vollstreckung des
Vollmachten/ Compromiſſen, &c. mandatis hafftet; ſo beantwortet ſich die erſte Fragehieraus zu vollem Gnuͤgen: daß nemlich den B. ſeine unumgaͤngliche Schuldigkeit allerdings dahin ange- wieſen/ den nunmehro ſtreitigen Wechſel-Brief durch erſte Poſt nach Amſterdam zu verſenden/ geſtalt er Jnnhalts dieſer Frage angefuͤgten clauſul auch gethan/ das mandatum von A. wohl erfuͤllet/ nicht weniger den D. beſtens bedienet/ und ſich alſo dis- falls von aller Verantwortung liberiret habe. Haͤtte nun D in Amſterdam/ nachdem er den Wech- ſel-Brief Qvæſtionis mit gedachter erſter Poſt/ unzweiflich bekommen/ (allermaſſen der vorgeſtellete caſus nichts ins Gegentheil meldet/ auch ſonſt keine andere Ausrede und Entſchuldigung in dieſem paſſu etwas gelten kan) ſeine unumgaͤngliche Schuldig- keit eben alſo beobachtet/ und das klare mandatum de præſentando des A. welches ihme (dem D.) durch den zu Handen gekommenen Wechſel-Brief/ und deſſelben Jnnebehaltung/ nunmehr oblag/ ohne eini- gen Verzug behoͤrigermaſſen expediret/ ſo waͤre an- itzo nicht noͤhtig auf die zweyte Frage zu ſagen/ daß er D. der acceptation nachzuſehen nicht befuget/ viel- mehr dieſelbe alſofort/ und vor Abgang den erſten Poſt/ nach Hamburg zu ſuchen/ auch bey Verweigerung zu proteſtiren/ ſchuldig geweſen: doch weil dieſes letztere nicht geſchehen/ ſondern D. durch ſeine Zoͤge- rung bloß allein verurſachet/ daß der Acceptant C. vor ſeinen Austritt der kurtzen Zeit halber zur Zah- lung nicht kraͤfftig gnug hat angehalten werden moͤ- gen; Daher dann der Schade erfolget/ als weiſet ſich die Antwort auf die 3te Frage/ von ſelbſten: daß nem- lich bey vorbeſchriebener Beſchaffenheit/ der D. weder durch B. als welcher/ nach richtiger Vollſtreckung des
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Vollmachten/ Compromiſſen, &c.
mandatis hafftet; ſo beantwortet ſich die erſte Frage
hieraus zu vollem Gnuͤgen: daß nemlich den B. ſeine
unumgaͤngliche Schuldigkeit allerdings dahin ange-
wieſen/ den nunmehro ſtreitigen Wechſel-Brief
durch erſte Poſt nach Amſterdam zu verſenden/ geſtalt
er Jnnhalts dieſer Frage angefuͤgten clauſul auch
gethan/ das mandatum von A. wohl erfuͤllet/ nicht
weniger den D. beſtens bedienet/ und ſich alſo dis-
falls von aller Verantwortung liberiret habe.
Haͤtte nun D in Amſterdam/ nachdem er den Wech-
ſel-Brief Qvæſtionis mit gedachter erſter Poſt/
unzweiflich bekommen/ (allermaſſen der vorgeſtellete
caſus nichts ins Gegentheil meldet/ auch ſonſt keine
andere Ausrede und Entſchuldigung in dieſem paſſu
etwas gelten kan) ſeine unumgaͤngliche Schuldig-
keit eben alſo beobachtet/ und das klare mandatum
de præſentando des A. welches ihme (dem D.) durch
den zu Handen gekommenen Wechſel-Brief/ und
deſſelben Jnnebehaltung/ nunmehr oblag/ ohne eini-
gen Verzug behoͤrigermaſſen expediret/ ſo waͤre an-
itzo nicht noͤhtig auf die zweyte Frage zu ſagen/ daß er
D. der acceptation nachzuſehen nicht befuget/ viel-
mehr dieſelbe alſofort/ und vor Abgang den erſten Poſt/
nach Hamburg zu ſuchen/ auch bey Verweigerung
zu proteſtiren/ ſchuldig geweſen: doch weil dieſes
letztere nicht geſchehen/ ſondern D. durch ſeine Zoͤge-
rung bloß allein verurſachet/ daß der Acceptant C.
vor ſeinen Austritt der kurtzen Zeit halber zur Zah-
lung nicht kraͤfftig gnug hat angehalten werden moͤ-
gen; Daher dann der Schade erfolget/ als weiſet ſich
die Antwort auf die 3te Frage/ von ſelbſten: daß nem-
lich bey vorbeſchriebener Beſchaffenheit/ der D. weder
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