Marperger, Paul Jacob: Der allzeit-fertige Handels-Correspondent. 4. Aufl. Hamburg, 1717.auch Suppliquen und Klag-Libellen. des von A. übernommenen mandati von des Brie-fes-Versendung/ gar nicht mehr mit der Sache zu thun hat/ noch sonst auf einige Weise an A. den re- greß rechtmäßig suchen können; Vielmehr bedienet sich A. des bekandten Spruchs: Beati possidentes, wegen der empfangenen Valuta: könnte auch/ wann solche nicht würcklich in seinen Händen wäre/ sondern er/ wie es wol geschehen mögen/ durch des D. Zöge- rungen und differirte praesentation, selbst den Scha- den gelitten hätte/ den D. actione mandati belan- gen/ und sich alle satisfaction von ihme versprechen/ denn jeder Praesentant nimmt ein mandatum auf sich/ das Geld einzuziehen/ daher er der Gebühr ver- fahren/ oder/ da er etwas versäumet/ den Schaden tragen muß. Johann Jacob Heydiger/ im Un- terricht von Wechsel/ und dessen Rechten pag. 70. So lehren auch die gemeinen Rechte/ daß in mandatis der höchste Fleiß und Sorgfalt anzuwen- den/ widrigenfalls aber das allergeringste versehen/ levissima culpa, gut zu thun sey/ wie jeder/ der durch Nachschlagen sich darinn belehren will/ leicht wahr- nehmen kan. Nicht weniger ist gewiß und bekannten Rechtens/ quod non agere, & non recte agere einerley seyn/ wann ja D. etwa von endlich gesuch- ter/ und erhaltener acceptation was einwenden wol- te. Ein mehrers finde ich in den vorgegebenen casu und Fragen nicht/ enthalte mich also fernerer Weit- läufftigkeit billig/ und unterwerffe auch dieses einem besser gegründeten Gutachten. Hamburg/ den 5. Junii 1701. Marr Friderich Stenglin. FOlgends den Ersuchen wegen oben-gemeldten nung P p
auch Suppliquen und Klag-Libellen. des von A. uͤbernommenen mandati von des Brie-fes-Verſendung/ gar nicht mehr mit der Sache zu thun hat/ noch ſonſt auf einige Weiſe an A. den re- greß rechtmaͤßig ſuchen koͤnnen; Vielmehr bedienet ſich A. des bekandten Spruchs: Beati posſidentes, wegen der empfangenen Valuta: koͤnnte auch/ wann ſolche nicht wuͤrcklich in ſeinen Haͤnden waͤre/ ſondern er/ wie es wol geſchehen moͤgen/ durch des D. Zoͤge- rungen und differirte præſentation, ſelbſt den Scha- den gelitten haͤtte/ den D. actione mandati belan- gen/ und ſich alle ſatisfaction von ihme verſprechen/ denn jeder Præſentant nimmt ein mandatum auf ſich/ das Geld einzuziehen/ daher er der Gebuͤhr ver- fahren/ oder/ da er etwas verſaͤumet/ den Schaden tragen muß. Johann Jacob Heydiger/ im Un- terricht von Wechſel/ und deſſen Rechten pag. 70. So lehren auch die gemeinen Rechte/ daß in mandatis der hoͤchſte Fleiß und Sorgfalt anzuwen- den/ widrigenfalls aber das allergeringſte verſehen/ levisſima culpa, gut zu thun ſey/ wie jeder/ der durch Nachſchlagen ſich darinn belehren will/ leicht wahr- nehmen kan. Nicht weniger iſt gewiß und bekannten Rechtens/ quod non agere, & non rectè agere einerley ſeyn/ wann ja D. etwa von endlich geſuch- ter/ und erhaltener acceptation was einwenden wol- te. Ein mehrers finde ich in den vorgegebenen caſu und Fragen nicht/ enthalte mich alſo fernerer Weit- laͤufftigkeit billig/ und unterwerffe auch dieſes einem beſſer gegruͤndeten Gutachten. Hamburg/ den 5. Junii 1701. Marr Friderich Stenglin. FOlgends den Erſuchen wegen oben-gemeldten nung P p
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auch Suppliquen und Klag-Libellen.
des von A. uͤbernommenen mandati von des Brie-
fes-Verſendung/ gar nicht mehr mit der Sache zu
thun hat/ noch ſonſt auf einige Weiſe an A. den re-
greß rechtmaͤßig ſuchen koͤnnen; Vielmehr bedienet
ſich A. des bekandten Spruchs: Beati posſidentes,
wegen der empfangenen Valuta: koͤnnte auch/ wann
ſolche nicht wuͤrcklich in ſeinen Haͤnden waͤre/ ſondern
er/ wie es wol geſchehen moͤgen/ durch des D. Zoͤge-
rungen und differirte præſentation, ſelbſt den Scha-
den gelitten haͤtte/ den D. actione mandati belan-
gen/ und ſich alle ſatisfaction von ihme verſprechen/
denn jeder Præſentant nimmt ein mandatum auf
ſich/ das Geld einzuziehen/ daher er der Gebuͤhr ver-
fahren/ oder/ da er etwas verſaͤumet/ den Schaden
tragen muß. Johann Jacob Heydiger/ im Un-
terricht von Wechſel/ und deſſen Rechten pag.
70. So lehren auch die gemeinen Rechte/ daß in
mandatis der hoͤchſte Fleiß und Sorgfalt anzuwen-
den/ widrigenfalls aber das allergeringſte verſehen/
levisſima culpa, gut zu thun ſey/ wie jeder/ der durch
Nachſchlagen ſich darinn belehren will/ leicht wahr-
nehmen kan. Nicht weniger iſt gewiß und bekannten
Rechtens/ quod non agere, & non rectè agere
einerley ſeyn/ wann ja D. etwa von endlich geſuch-
ter/ und erhaltener acceptation was einwenden wol-
te. Ein mehrers finde ich in den vorgegebenen caſu
und Fragen nicht/ enthalte mich alſo fernerer Weit-
laͤufftigkeit billig/ und unterwerffe auch dieſes einem
beſſer gegruͤndeten Gutachten.
Hamburg/ den 5.
Junii 1701. Marr Friderich Stenglin.
FOlgends den Erſuchen wegen oben-gemeldten
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