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Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.

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Caput IV.
schen Briefen schon bekannte und zum Bürger-
Recht angenommene Terminos Technicos, (das
ist) die Kunst- und Handels-Wörter/ welche zu
Erläuteruug der Sachen besser aus frembden Spra-
chen genommen/ und in solchen kürtzer als in der
Teutschen gegeben werden können/ nicht von unsern
Teutschen Kauffmanns-Briefen/ sondern nur die
über flüßige und den Stylum verduncklende/ wollen
ausgeschlossen/ dabey auch unserm Handels-Diener
die Lehre mit gegeben haben/ daß er/ was die Erler-
nung der Sprach betrifft/ auch noch in seinem Die-
ner Stand sich keine Zeit noch Mühe dauren lasse/
weil niemand an denen Wissenschafften schwehr
träget/ und je qualificirter sich ein junger Mensch
darinnen machen kan/ je mehr Ehr und Vortheil
solches ihme zu wege bringen wird.

Wegen des Brief-Styli selbst/ nehme unser
Handels-Diener zur Erinnerung an/ daß er darin-
nen kurtz/ aber nicht zu versteckt und undeutlich sey/
und die wunderliche Opinion meide/ als wann
Kauffleute vor allen im Brief-Schreiben kurtz seyn
müsten/ solches wird zwar erfordert/ wie es dann
auch ihre vielfältige Geschäfften und grosse Corre-
sponden
tz nicht anderst leiden wollen/ darum aber
müssen sie nicht unvernehmlich und dunckel seyn/
zumal das Meum & Tuum so offt darunter versi-
ret/ sondern man behalte bey der beliebten Kürtze
auch eine zierliche Deutlichkeit/ und vermeide so viel
als möglich zweydeutige Redens-Arten/ welche her-
nach einer nachtheiligen Auslegung möchten unter-
worffen seyn.

Nicht weniger will auch im Brieff-Schreiben

nöthig

Caput IV.
ſchen Briefen ſchon bekannte und zum Buͤrger-
Recht angenommene Terminos Technicos, (das
iſt) die Kunſt- und Handels-Woͤrter/ welche zu
Erlaͤuteruug der Sachen beſſer aus frembden Spra-
chen genommen/ und in ſolchen kuͤrtzer als in der
Teutſchen gegeben werden koͤnnen/ nicht von unſern
Teutſchen Kauffmanns-Briefen/ ſondern nur die
uͤber fluͤßige und den Stylum verduncklende/ wollen
ausgeſchloſſen/ dabey auch unſerm Handels-Diener
die Lehre mit gegeben haben/ daß er/ was die Erler-
nung der Sprach betrifft/ auch noch in ſeinem Die-
ner Stand ſich keine Zeit noch Muͤhe dauren laſſe/
weil niemand an denen Wiſſenſchafften ſchwehr
traͤget/ und je qualificirter ſich ein junger Menſch
darinnen machen kan/ je mehr Ehr und Vortheil
ſolches ihme zu wege bringen wird.

Wegen des Brief-Styli ſelbſt/ nehme unſer
Handels-Diener zur Erinnerung an/ daß er darin-
nen kurtz/ aber nicht zu verſteckt und undeutlich ſey/
und die wunderliche Opinion meide/ als wann
Kauffleute vor allen im Brief-Schreiben kurtz ſeyn
muͤſten/ ſolches wird zwar erfordert/ wie es dann
auch ihre vielfaͤltige Geſchaͤfften und groſſe Corre-
ſponden
tz nicht anderſt leiden wollen/ darum aber
muͤſſen ſie nicht unvernehmlich und dunckel ſeyn/
zumal das Meum & Tuum ſo offt darunter verſi-
ret/ ſondern man behalte bey der beliebten Kuͤrtze
auch eine zierliche Deutlichkeit/ und vermeide ſo viel
als moͤglich zweydeutige Redens-Arten/ welche her-
nach einer nachtheiligen Auslegung moͤchten unter-
worffen ſeyn.

Nicht weniger will auch im Brieff-Schreiben

noͤthig
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[194/0218] Caput IV. ſchen Briefen ſchon bekannte und zum Buͤrger- Recht angenommene Terminos Technicos, (das iſt) die Kunſt- und Handels-Woͤrter/ welche zu Erlaͤuteruug der Sachen beſſer aus frembden Spra- chen genommen/ und in ſolchen kuͤrtzer als in der Teutſchen gegeben werden koͤnnen/ nicht von unſern Teutſchen Kauffmanns-Briefen/ ſondern nur die uͤber fluͤßige und den Stylum verduncklende/ wollen ausgeſchloſſen/ dabey auch unſerm Handels-Diener die Lehre mit gegeben haben/ daß er/ was die Erler- nung der Sprach betrifft/ auch noch in ſeinem Die- ner Stand ſich keine Zeit noch Muͤhe dauren laſſe/ weil niemand an denen Wiſſenſchafften ſchwehr traͤget/ und je qualificirter ſich ein junger Menſch darinnen machen kan/ je mehr Ehr und Vortheil ſolches ihme zu wege bringen wird. Wegen des Brief-Styli ſelbſt/ nehme unſer Handels-Diener zur Erinnerung an/ daß er darin- nen kurtz/ aber nicht zu verſteckt und undeutlich ſey/ und die wunderliche Opinion meide/ als wann Kauffleute vor allen im Brief-Schreiben kurtz ſeyn muͤſten/ ſolches wird zwar erfordert/ wie es dann auch ihre vielfaͤltige Geſchaͤfften und groſſe Corre- ſpondentz nicht anderſt leiden wollen/ darum aber muͤſſen ſie nicht unvernehmlich und dunckel ſeyn/ zumal das Meum & Tuum ſo offt darunter verſi- ret/ ſondern man behalte bey der beliebten Kuͤrtze auch eine zierliche Deutlichkeit/ und vermeide ſo viel als moͤglich zweydeutige Redens-Arten/ welche her- nach einer nachtheiligen Auslegung moͤchten unter- worffen ſeyn. Nicht weniger will auch im Brieff-Schreiben noͤthig

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_handelsdiener_1715/218>, abgerufen am 23.11.2024.