Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.Müssige Nebenstunden zu appliciren. stimmen/ worzu wird mir diese Sprache nöthig?was ich zu thun habe/ kan ich wohl im Teutschen ver- richten/ sed hoc, vox asini non hominis. Hiernächst erachte ich/ das Zeichnen einem So auch dabey ein Handels-Diener zur Me- Sei-
Muͤſſige Nebenſtunden zu appliciren. ſtimmen/ worzu wird mir dieſe Sprache noͤthig?was ich zu thun habe/ kan ich wohl im Teutſchen ver- richten/ ſed hoc, vox aſini non hominis. Hiernaͤchſt erachte ich/ das Zeichnen einem So auch dabey ein Handels-Diener zur Me- Sei-
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Muͤſſige Nebenſtunden zu appliciren.
ſtimmen/ worzu wird mir dieſe Sprache noͤthig?
was ich zu thun habe/ kan ich wohl im Teutſchen ver-
richten/ ſed hoc, vox aſini non hominis.
Hiernaͤchſt erachte ich/ das Zeichnen einem
Kauffmanns-Diener noͤthig zu ſeyn/ angeſehen viel-
faͤltig daſſelbe in Handlungen Nutzen ſchaffen kan/
es ſey/ daß man in Manufacturen neue Muſters in-
ventire/ und abzeichne/ die Structur eines Schif-
fes abreiſe/ oder auch einen andern Kuͤnſtler ein Mo-
dell von Zierathen geben ſoll/ welches man etwan
in der Handlung bey Kunſt-Waaren anzubringen
wuͤſte/ zugeſchweigen der angenehmen Zeitvertreib/
welche dieſe Kunſt giebet/ die zumal auf Reiſen und
bey Seefarthen im Abzeichnen eines ſchoͤnen Pro-
ſpects, einer See Kiſten/ Havens oder einer Jn-
ſul wohl zu ſtatten komme.
So auch dabey ein Handels-Diener zur Me-
chanic Luſt haͤtte/ und mit ſolcher Arbeit (worzu
man eben nicht allezeit einen Tiſcher haben kan) zu
recht kommen koͤnnte/ wuͤrde er ſeinem Herꝛn viel-
mals auch einen Gefallen erweiſen/ ſonderlich aber
die Luſt zu ſolcher Arbeit/ ihn kuͤnfftig bey Manu-
facturen/ und in der Invention, der darzu benoͤthig-
ten Inſtrumenten (als da ſeynd Weber-Stuͤhle/
Machinen und anderer Werckzeuge) wohl zu ſtat-
ten kommen/ und viel Geld erſparen. Wie ich denn
abſonderlich von einem jeden Kauffmanns-Diener
gern ſehen moͤchte/ daß derſelbe bey ſeinen Handels-
Wiſſenſchafften/ auch zum wenigſten ſo viel in ei-
ner Kunſt oder Handwerck wuͤſte/ zu welchen er/
(wann ihme das Gluͤck kuͤnfftig bey der Handlung
den Ruͤcken kehren ſollte) greiffen/ und ſich und die
Sei-
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