Marperger, Paul Jacob: Getreuer und Geschickter Handels-Diener. Nürnberg u. a., 1715.Caput VII. nen und Pomerantzen/ der Brunnkreß/ sonderlichder Spiritus Cochleariae, ja alle sonderliche Säff- te wider diese Kraanckheit gut wären. Wobey man zugleich ordentlich leben/ gut und frisch Was- ser trincken; Hergegen von gesaltzenem Fleische/ sich enthalten müsse. Die grosse Hitze/ sonderlich in Zona torrida, Von der Pest und andern contagieu- sen Kranckheiten/ wie sich ein reisender Hau- dels-Diener dafür vorzusehen/ und wann er schon an solchen inficirten Orten sich befindet/ dannoch durch GOttes Gnade/ damit es ihm nicht treffe/ sich praeserviren könne. Weil es bey denen Kauffleuten fast durchgehends Impiger extremos currit Mercator ad Indos EJn Kauffmann wann er nur kan Geld verdie- nen/
Caput VII. nen und Pomerantzen/ der Brunnkreß/ ſonderlichder Spiritus Cochleariæ, ja alle ſonderliche Saͤff- te wider dieſe Kraanckheit gut waͤren. Wobey man zugleich ordentlich leben/ gut und friſch Waſ- ſer trincken; Hergegen von geſaltzenem Fleiſche/ ſich enthalten muͤſſe. Die groſſe Hitze/ ſonderlich in Zona torrida, Von der Peſt und andern contagieu- ſen Kranckheiten/ wie ſich ein reiſender Hau- dels-Diener dafuͤr vorzuſehen/ und wann er ſchon an ſolchen inficirten Orten ſich befindet/ dannoch durch GOttes Gnade/ damit es ihm nicht treffe/ ſich præſerviren koͤnne. Weil es bey denen Kauffleuten faſt durchgehends Impiger extremos currit Mercator ad Indos EJn Kauffmann wann er nur kan Geld verdie- nen/
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0320" n="296"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b">Caput VII.</hi></hi></fw><lb/> nen und Pomerantzen/ der Brunnkreß/ ſonderlich<lb/> der <hi rendition="#aq">Spiritus Cochleariæ,</hi> ja alle ſonderliche Saͤff-<lb/> te wider dieſe Kraanckheit gut waͤren. Wobey<lb/> man zugleich ordentlich leben/ gut und friſch Waſ-<lb/> ſer trincken; Hergegen von geſaltzenem Fleiſche/ ſich<lb/> enthalten muͤſſe.</p><lb/> <p>Die groſſe Hitze/ ſonderlich in <hi rendition="#aq">Zona torrida,</hi><lb/> verurſachen des Nachts ſtarckes Magen-Wehe.<lb/> Viele halten dafuͤr/ daß dieſe Schmertzen herruͤh-<lb/> ren/ von einer Erkaͤltung; dann wann der Leib<lb/> durch die Hitze des Tages matt geworden/ und ein-<lb/> geſchlaffen/ ſo nehme ſolcher im Schlaff eine Kaͤlte<lb/> ein/ und beſchwere alſo den Magen. Daher muß<lb/> man ſich huͤten/ daß man nicht auf der Erden<lb/> ſchlaffe; Wie ſolches in <hi rendition="#aq">America</hi> wohl in acht ge-<lb/> nommen wird/ als woſelbſt ſie die Haͤuſer etwas<lb/> von der Erden erhoben bauen/ die Wilden aber in<lb/> lauter Hang-Matten ſchlaffen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">Von der Peſt und andern</hi><hi rendition="#aq">contagieu-</hi><lb/><hi rendition="#b">ſen Kranckheiten/ wie ſich ein reiſender Hau-</hi><lb/> dels-Diener dafuͤr vorzuſehen/ und wann er ſchon<lb/> an ſolchen <hi rendition="#aq">inficir</hi>ten Orten ſich befindet/ dannoch<lb/> durch GOttes Gnade/ damit es ihm nicht<lb/> treffe/ ſich <hi rendition="#aq">præſervi</hi>ren<lb/> koͤnne.</head><lb/> <p>Weil es bey denen Kauffleuten faſt durchgehends<lb/> heiſſet:</p><lb/> <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq">Impiger extremos currit Mercator ad Indos<lb/> Per mare pauperiem fugiens, per Saxa, per<lb/> ignes.</hi> </hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>Jn Kauffmann wann er nur kan Geld verdie-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nen/</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [296/0320]
Caput VII.
nen und Pomerantzen/ der Brunnkreß/ ſonderlich
der Spiritus Cochleariæ, ja alle ſonderliche Saͤff-
te wider dieſe Kraanckheit gut waͤren. Wobey
man zugleich ordentlich leben/ gut und friſch Waſ-
ſer trincken; Hergegen von geſaltzenem Fleiſche/ ſich
enthalten muͤſſe.
Die groſſe Hitze/ ſonderlich in Zona torrida,
verurſachen des Nachts ſtarckes Magen-Wehe.
Viele halten dafuͤr/ daß dieſe Schmertzen herruͤh-
ren/ von einer Erkaͤltung; dann wann der Leib
durch die Hitze des Tages matt geworden/ und ein-
geſchlaffen/ ſo nehme ſolcher im Schlaff eine Kaͤlte
ein/ und beſchwere alſo den Magen. Daher muß
man ſich huͤten/ daß man nicht auf der Erden
ſchlaffe; Wie ſolches in America wohl in acht ge-
nommen wird/ als woſelbſt ſie die Haͤuſer etwas
von der Erden erhoben bauen/ die Wilden aber in
lauter Hang-Matten ſchlaffen.
Von der Peſt und andern contagieu-
ſen Kranckheiten/ wie ſich ein reiſender Hau-
dels-Diener dafuͤr vorzuſehen/ und wann er ſchon
an ſolchen inficirten Orten ſich befindet/ dannoch
durch GOttes Gnade/ damit es ihm nicht
treffe/ ſich præſerviren
koͤnne.
Weil es bey denen Kauffleuten faſt durchgehends
heiſſet:
Impiger extremos currit Mercator ad Indos
Per mare pauperiem fugiens, per Saxa, per
ignes.
EJn Kauffmann wann er nur kan Geld verdie-
nen/
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |