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Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719.

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des Hutmacher-Handwercks.
und wieder auff die Wanderschafft Ziehender
ein gewisses erlegen.

Hierzu könte noch ein Theil der im Handwerck
fallenden Straff-Gelder kommen. Die Mei-
ster könten auch Jährlich aus ihrer Handwercks-
Lade ein gewisses darzu geben, so würden sich
auch Legata und Schenckungen finden, welche
der Meister-und auch der Gesellen-Lade zu gut
kämen.

Da sie sich einmahl eine eigene Herberg ange-
schaffet, würden die Mieth- oder Zins-Gelder,
wenn etwan andere liegende Stücke, die man
verpachten könte, dabey wären, auch schon jähr-
lich ein gewisses tragen; so müsten auch alle
Meister und Gesellen, so viel als möglich, verbun-
den seyn, in ihren Zunfft-Häusern, Krügen o-
der Herbergen, zum Wein oder Bier zu gehen,
und also den Profit ihren eigenen Zunfft-Hauß
zu gönnen, welchen sonst andere Häuser, wo sie
ihre Convivia gepachtet und Zusammenkunfften
hielten, zu geniesen haben.

Wäre an einen Ort das Handwerck der Hut-
macher eine eigene Herberg und obbemeldte
Stifftungen auffzurichten nicht mächtig genug,
so könten Ein oder mehr Handwercker sich zu-
sammen alliiren/ und ein gemeines Zunfft-Hauß
Krancken- und Todten-Laden auffrichten.

Von der Obrigkeit könte ihnen auch einige
Douceurs und Privilegia, als etwan einmahl
eine Lotterie anzurichten, ein Frey-Schießen
zu halten, und dabey allerhand Gattungen gu-

ter

des Hutmacher-Handwercks.
und wieder auff die Wanderſchafft Ziehender
ein gewiſſes erlegen.

Hierzu koͤnte noch ein Theil deꝛ im Handwerck
fallenden Straff-Gelder kommen. Die Mei-
ſter koͤnten auch Jaͤhrlich aus ihrer Handwercks-
Lade ein gewiſſes darzu geben, ſo wuͤrden ſich
auch Legata und Schenckungen finden, welche
der Meiſter-und auch der Geſellen-Lade zu gut
kaͤmen.

Da ſie ſich einmahl eine eigene Herberg ange-
ſchaffet, wuͤrden die Mieth- oder Zins-Gelder,
wenn etwan andere liegende Stuͤcke, die man
verpachten koͤnte, dabey waͤren, auch ſchon jaͤhr-
lich ein gewiſſes tragen; ſo muͤſten auch alle
Meiſter und Geſellen, ſo viel als moͤglich, verbun-
den ſeyn, in ihren Zunfft-Haͤuſern, Kruͤgen o-
der Herbergen, zum Wein oder Bier zu gehen,
und alſo den Profit ihren eigenen Zunfft-Hauß
zu goͤnnen, welchen ſonſt andere Haͤuſer, wo ſie
ihre Convivia gepachtet und Zuſammenkunfften
hielten, zu genieſen haben.

Waͤre an einen Ort das Handwerck der Hut-
macher eine eigene Herberg und obbemeldte
Stifftungen auffzurichten nicht maͤchtig genug,
ſo koͤnten Ein oder mehr Handwercker ſich zu-
ſammen alliiren/ und ein gemeines Zunfft-Hauß
Krancken- und Todten-Laden auffrichten.

Von der Obrigkeit koͤnte ihnen auch einige
Douceurs und Privilegia, als etwan einmahl
eine Lotterie anzurichten, ein Frey-Schießen
zu halten, und dabey allerhand Gattungen gu-

ter
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[141/0147] des Hutmacher-Handwercks. und wieder auff die Wanderſchafft Ziehender ein gewiſſes erlegen. Hierzu koͤnte noch ein Theil deꝛ im Handwerck fallenden Straff-Gelder kommen. Die Mei- ſter koͤnten auch Jaͤhrlich aus ihrer Handwercks- Lade ein gewiſſes darzu geben, ſo wuͤrden ſich auch Legata und Schenckungen finden, welche der Meiſter-und auch der Geſellen-Lade zu gut kaͤmen. Da ſie ſich einmahl eine eigene Herberg ange- ſchaffet, wuͤrden die Mieth- oder Zins-Gelder, wenn etwan andere liegende Stuͤcke, die man verpachten koͤnte, dabey waͤren, auch ſchon jaͤhr- lich ein gewiſſes tragen; ſo muͤſten auch alle Meiſter und Geſellen, ſo viel als moͤglich, verbun- den ſeyn, in ihren Zunfft-Haͤuſern, Kruͤgen o- der Herbergen, zum Wein oder Bier zu gehen, und alſo den Profit ihren eigenen Zunfft-Hauß zu goͤnnen, welchen ſonſt andere Haͤuſer, wo ſie ihre Convivia gepachtet und Zuſammenkunfften hielten, zu genieſen haben. Waͤre an einen Ort das Handwerck der Hut- macher eine eigene Herberg und obbemeldte Stifftungen auffzurichten nicht maͤchtig genug, ſo koͤnten Ein oder mehr Handwercker ſich zu- ſammen alliiren/ und ein gemeines Zunfft-Hauß Krancken- und Todten-Laden auffrichten. Von der Obrigkeit koͤnte ihnen auch einige Douceurs und Privilegia, als etwan einmahl eine Lotterie anzurichten, ein Frey-Schießen zu halten, und dabey allerhand Gattungen gu- ter

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719. , S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_hutmacher_1719/147>, abgerufen am 21.11.2024.