Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719.Beschreibung tam sacris quam profanis extat cum Hier.Boss. de Toga Romana. Lugd. 4. 1655. & Amsteld. 12. 1671. Sonsten hab ich auch noch bey dem Paschalio in seinem Tractat de Coronis gar artige Sachen von denen Hüten ge- funden, davon wir nur etliche allhier mit einfüh- ren wollen. Als da er von dem Helmen der Kinder, welche sie mit zur Welt bringen, saget, daß solche von abergläubischen Advocaten und andern Leuten bey sich getragen werden, in der Meynung, in ihren Verrichtungen dadurch de- sto glücklicher zu seyn. Unserer teutschen Chur- und Fürsten Hüte siehet er als etwas Majestä- tisches, den Augen angenehmes, und von der Teutschen Freyheit Zeugendes an, als welchen ebenfalls zukömt, was dorten Cicero Philipp. 6. orat. 49. von den Römischen Volck sagte: Aliae nationes servitutem pati possunt, Po- puli Romani est propria Libertas, oder wie unser Autor redet: utCoelum salutaribus lumi- nibus distinguitur, ita Germanica libertas sublimibus tot Ducum, principumque prae- sidiis nititur. Dessen ihre Fürsten-Hüte, als jederzeit gewesene Freyheits-Zeichen, Zeugniß geben können, wie denn bey denen alten Römern ein jeder, welcher einen Hut auff dem Kopff ge- habt, vor einen freyen Menschen gehalten wor- den. Also folgten 2000. Römische Bürger des Flaminii seinem Triumph-Wagen mit bedeckten Haupte nach, welche er durch seine Siege aus ih-
Beſchreibung tam ſacris quam profanis extat cum Hier.Boſſ. de Toga Romana. Lugd. 4. 1655. & Amſteld. 12. 1671. Sonſten hab ich auch noch bey dem Paſchalio in ſeinem Tractat de Coronis gar artige Sachen von denen Huͤten ge- funden, davon wir nur etliche allhier mit einfuͤh- ren wollen. Als da er von dem Helmen der Kinder, welche ſie mit zur Welt bringen, ſaget, daß ſolche von aberglaͤubiſchen Advocaten und andern Leuten bey ſich getragen werden, in der Meynung, in ihren Verrichtungen dadurch de- ſto gluͤcklicher zu ſeyn. Unſerer teutſchen Chur- und Fuͤrſten Huͤte ſiehet er als etwas Majeſtaͤ- tiſches, den Augen angenehmes, und von der Teutſchen Freyheit Zeugendes an, als welchen ebenfalls zukoͤmt, was dorten Cicero Philipp. 6. orat. 49. von den Roͤmiſchen Volck ſagte: Aliæ nationes ſervitutem pati poſſunt, Po- puli Romani eſt propria Libertas, oder wie unſer Autor redet: utCœlum ſalutaribus lumi- nibus diſtinguitur, ita Germanica libertas ſublimibus tot Ducum, principumque præ- ſidiis nititur. Deſſen ihre Fuͤrſten-Huͤte, als jederzeit geweſene Freyheits-Zeichen, Zeugniß geben koͤnnen, wie denn bey denen alten Roͤmern ein jeder, welcher einen Hut auff dem Kopff ge- habt, vor einen freyen Menſchen gehalten wor- den. Alſo folgten 2000. Roͤmiſche Buͤrger des Flaminii ſeinem Tꝛiumph-Wagen mit bedeckten Haupte nach, welche er durch ſeine Siege aus ih-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0060" n="54"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Beſchreibung</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">tam ſacris quam profanis extat cum Hier.<lb/> Boſſ. de Toga Romana. Lugd. 4. 1655.<lb/> & Amſteld.</hi> 12. 1671. Sonſten hab ich auch<lb/> noch bey dem <hi rendition="#aq">Paſchalio</hi> in ſeinem <hi rendition="#aq">Tractat de<lb/> Coronis</hi> gar artige Sachen von denen Huͤten ge-<lb/> funden, davon wir nur etliche allhier mit einfuͤh-<lb/> ren wollen. Als da er von dem Helmen der<lb/> Kinder, welche ſie mit zur Welt bringen, ſaget,<lb/> daß ſolche von aberglaͤubiſchen <hi rendition="#aq">Advoca</hi>ten und<lb/> andern Leuten bey ſich getragen werden, in der<lb/> Meynung, in ihren Verrichtungen dadurch de-<lb/> ſto gluͤcklicher zu ſeyn. Unſerer teutſchen Chur-<lb/> und Fuͤrſten Huͤte ſiehet er als etwas Majeſtaͤ-<lb/> tiſches, den Augen angenehmes, und von der<lb/> Teutſchen Freyheit Zeugendes an, als welchen<lb/> ebenfalls zukoͤmt, was dorten <hi rendition="#aq">Cicero Philipp. 6.<lb/> orat.</hi> 49. von den Roͤmiſchen Volck ſagte:<lb/><hi rendition="#aq">Aliæ nationes ſervitutem pati poſſunt, Po-<lb/> puli Romani eſt propria Libertas,</hi> oder wie<lb/> unſer <hi rendition="#aq">Autor</hi> redet: <hi rendition="#aq">utCœlum ſalutaribus lumi-<lb/> nibus diſtinguitur, ita Germanica libertas<lb/> ſublimibus tot Ducum, principumque præ-<lb/> ſidiis nititur.</hi> Deſſen ihre Fuͤrſten-Huͤte, als<lb/> jederzeit geweſene Freyheits-Zeichen, Zeugniß<lb/> geben koͤnnen, wie denn bey denen alten Roͤmern<lb/> ein jeder, welcher einen Hut auff dem Kopff ge-<lb/> habt, vor einen freyen Menſchen gehalten wor-<lb/> den. Alſo folgten 2000. Roͤmiſche Buͤrger des<lb/><hi rendition="#aq">Flaminii</hi> ſeinem Tꝛiumph-Wagen mit bedeckten<lb/> Haupte nach, welche er durch ſeine Siege aus<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ih-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [54/0060]
Beſchreibung
tam ſacris quam profanis extat cum Hier.
Boſſ. de Toga Romana. Lugd. 4. 1655.
& Amſteld. 12. 1671. Sonſten hab ich auch
noch bey dem Paſchalio in ſeinem Tractat de
Coronis gar artige Sachen von denen Huͤten ge-
funden, davon wir nur etliche allhier mit einfuͤh-
ren wollen. Als da er von dem Helmen der
Kinder, welche ſie mit zur Welt bringen, ſaget,
daß ſolche von aberglaͤubiſchen Advocaten und
andern Leuten bey ſich getragen werden, in der
Meynung, in ihren Verrichtungen dadurch de-
ſto gluͤcklicher zu ſeyn. Unſerer teutſchen Chur-
und Fuͤrſten Huͤte ſiehet er als etwas Majeſtaͤ-
tiſches, den Augen angenehmes, und von der
Teutſchen Freyheit Zeugendes an, als welchen
ebenfalls zukoͤmt, was dorten Cicero Philipp. 6.
orat. 49. von den Roͤmiſchen Volck ſagte:
Aliæ nationes ſervitutem pati poſſunt, Po-
puli Romani eſt propria Libertas, oder wie
unſer Autor redet: utCœlum ſalutaribus lumi-
nibus diſtinguitur, ita Germanica libertas
ſublimibus tot Ducum, principumque præ-
ſidiis nititur. Deſſen ihre Fuͤrſten-Huͤte, als
jederzeit geweſene Freyheits-Zeichen, Zeugniß
geben koͤnnen, wie denn bey denen alten Roͤmern
ein jeder, welcher einen Hut auff dem Kopff ge-
habt, vor einen freyen Menſchen gehalten wor-
den. Alſo folgten 2000. Roͤmiſche Buͤrger des
Flaminii ſeinem Tꝛiumph-Wagen mit bedeckten
Haupte nach, welche er durch ſeine Siege aus
ih-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |