Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719.Beschreibung weil sonst, wenn solche darinn bleiben solte, derHut Löcher bekommen möchte. Das Kämmen der ausgelesenen Wolle wird Die gekämmte Wolle wird hierauff klein ge- mit
Beſchreibung weil ſonſt, wenn ſolche darinn bleiben ſolte, derHut Loͤcher bekommen moͤchte. Das Kaͤmmen der ausgeleſenen Wolle wird Die gekaͤmmte Wolle wird hierauff klein ge- mit
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Beſchreibung
weil ſonſt, wenn ſolche darinn bleiben ſolte, der
Hut Loͤcher bekommen moͤchte.
Das Kaͤmmen der ausgeleſenen Wolle wird
verrichtet, entweder durch die ſo genannten Kaͤm-
mer oder Hollaͤndiſche Knie-Streicher. Davon
was ſolche ſeyn in den Tractaten von Tuch- und
Zeug-Machen Meldung geſchehen iſt.
Die gekaͤmmte Wolle wird hierauff klein ge-
hackt in 2. biß 4. Theil ausgewogen, worauff
die Meiſter oder Geſellen, (welche fein fruͤh des
Morgens, nemlich um 4. Uhr auffſtehen, und an
die Arbeit gehen muͤſſen) ſolche durch einen Fach-
Bogen und Schlag-Holtz auff der Fach-Tafel.
(die entweder gantz oder durchſchnitten iſt, damit
das Unreine durchfallen koͤnne) herab leidern,
alsdenn nimmt man ein Theil weiſſe Wolle, und
fachet ſolche nach Proportion der Huͤte, in 4.
groſſe Fach, item 4. oder 2. Band-Fache, wenn
aber dergleichen Fach gemachet wird, ſo muß es
mit einem Sieb zuſam̃en geſchoben, gedruckt und
zuſam̃en geleget werden. Ferner muß auch zu
einem jeden Hut, wenn ſolcher abgefacht, etwas
Buſe gefachet, und hierauff mit einem Fleder-
wiſch von einer Gans, die abſtaubenden Haar
oder Wolle, fein rein zuſamm gekehret werden,
als woran viel gelegen, weil hierdurch ein Mei-
ſter reich oder arm werden kan. Und zwar die-
ſes letztere, wenn die Geſellen faule Prudlers
ſeyn, welche die Haar oder Wolle nicht wohl
zuſam̃enkehren, ſondern ſolche liederlicher weiſe
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