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Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719.

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des Hutmacher-Handwercks.

Endlich ist auch noch zu mercken, daß in der Ael-
testen ihren Zeichen/ auch der Stadt Nahme, in
welcher der Hut gemacht, wie auch die Jahr-
Zahl, wenn sie solchen besichtiget und gezeichnet;
ingleichen der Nahme des Hutmachers müste
aus gedruckt, und solches auch zum Uberfluß in
ihren Jnnungs-Buch auffgezeichnet werden, da-
mit wenn über lang oder kurtz sich Streit solches
Huts wegen erheben möchte, man aus solchen
Buch Nachricht erlangen könne.

Wenn nun oberzehlter Massen ein Hut gefär-
bet ist, so wird er wieder ausgewaschen, und her-
nach entweder auff der Form, oder ohne dieselbe
getrucknet. Hierauff wohl ausgekehrt und ge-
steifft. Wenn auch dieses geschehen, so wird er
wieder getrucknet, und alsdenn mit Wasser o-
der zubereiteten Glantz gegläntzet. Wenn er
nach diesem wieder trucken worden, so macht
man ihn platt auff dem Filtz-Blech. Zu solcher
Arbeit gehöret ein Dunst-Lappe, wie auch die
Faust- und Form-Stöcke. Hierauff läst man
ihn wieder trucknen, und butzt oder biegelt ihn
alsdenn mit einem Meßingen oder Stählernen
Biegel-Eisen, jedoch also aus, daß er im Bie-
geln nicht verbrennt werde. Und damit ist nach so
vieler Müh und Arbeit endlich ein Hut fertig.

Es ist aber alles dieses, was ietzt gesaget wor-
den, nur von einen guten Hut (den ein rechter
Meister gemacht) zu verstehen. Denn was
Stümpler Arbeit ist, an solcher fehlet freylich
sehr viel, daß sie nicht so gut sey, als rechte Mei-

sters,
F 4
des Hutmacher-Handwercks.

Endlich iſt auch noch zu mercken, daß in der Ael-
teſten ihren Zeichen/ auch der Stadt Nahme, in
welcher der Hut gemacht, wie auch die Jahr-
Zahl, wenn ſie ſolchen beſichtiget und gezeichnet;
ingleichen der Nahme des Hutmachers muͤſte
aus gedruckt, und ſolches auch zum Uberfluß in
ihren Jnnungs-Buch auffgezeichnet werden, da-
mit wenn uͤber lang oder kurtz ſich Streit ſolches
Huts wegen erheben moͤchte, man aus ſolchen
Buch Nachricht erlangen koͤnne.

Wenn nun oberzehlter Maſſen ein Hut gefaͤr-
bet iſt, ſo wird er wieder ausgewaſchen, und her-
nach entweder auff der Form, oder ohne dieſelbe
getrucknet. Hierauff wohl ausgekehrt und ge-
ſteifft. Wenn auch dieſes geſchehen, ſo wird er
wieder getrucknet, und alsdenn mit Waſſer o-
der zubereiteten Glantz geglaͤntzet. Wenn er
nach dieſem wieder trucken worden, ſo macht
man ihn platt auff dem Filtz-Blech. Zu ſolcher
Arbeit gehoͤret ein Dunſt-Lappe, wie auch die
Fauſt- und Form-Stoͤcke. Hierauff laͤſt man
ihn wieder trucknen, und butzt oder biegelt ihn
alsdenn mit einem Meßingen oder Staͤhlernen
Biegel-Eiſen, jedoch alſo aus, daß er im Bie-
geln nicht verbrennt werde. Und damit iſt nach ſo
vieler Muͤh und Arbeit endlich ein Hut fertig.

Es iſt aber alles dieſes, was ietzt geſaget wor-
den, nur von einen guten Hut (den ein rechter
Meiſter gemacht) zu verſtehen. Denn was
Stuͤmpler Arbeit iſt, an ſolcher fehlet freylich
ſehr viel, daß ſie nicht ſo gut ſey, als rechte Mei-

ſters,
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[87/0093] des Hutmacher-Handwercks. Endlich iſt auch noch zu mercken, daß in der Ael- teſten ihren Zeichen/ auch der Stadt Nahme, in welcher der Hut gemacht, wie auch die Jahr- Zahl, wenn ſie ſolchen beſichtiget und gezeichnet; ingleichen der Nahme des Hutmachers muͤſte aus gedruckt, und ſolches auch zum Uberfluß in ihren Jnnungs-Buch auffgezeichnet werden, da- mit wenn uͤber lang oder kurtz ſich Streit ſolches Huts wegen erheben moͤchte, man aus ſolchen Buch Nachricht erlangen koͤnne. Wenn nun oberzehlter Maſſen ein Hut gefaͤr- bet iſt, ſo wird er wieder ausgewaſchen, und her- nach entweder auff der Form, oder ohne dieſelbe getrucknet. Hierauff wohl ausgekehrt und ge- ſteifft. Wenn auch dieſes geſchehen, ſo wird er wieder getrucknet, und alsdenn mit Waſſer o- der zubereiteten Glantz geglaͤntzet. Wenn er nach dieſem wieder trucken worden, ſo macht man ihn platt auff dem Filtz-Blech. Zu ſolcher Arbeit gehoͤret ein Dunſt-Lappe, wie auch die Fauſt-und Form-Stoͤcke. Hierauff laͤſt man ihn wieder trucknen, und butzt oder biegelt ihn alsdenn mit einem Meßingen oder Staͤhlernen Biegel-Eiſen, jedoch alſo aus, daß er im Bie- geln nicht verbrennt werde. Und damit iſt nach ſo vieler Muͤh und Arbeit endlich ein Hut fertig. Es iſt aber alles dieſes, was ietzt geſaget wor- den, nur von einen guten Hut (den ein rechter Meiſter gemacht) zu verſtehen. Denn was Stuͤmpler Arbeit iſt, an ſolcher fehlet freylich ſehr viel, daß ſie nicht ſo gut ſey, als rechte Mei- ſters, F 4

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Zitationshilfe: Marperger, Paul Jacob: Beschreibung Des Hutmacher-Handwercks. Altenburg, 1719. , S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marperger_hutmacher_1719/93>, abgerufen am 21.11.2024.