Marpurg, Friedrich Wilhelm: Versuch über die musikalische Temperatur. Breslau, 1776.der Töne nach ihren Schwingungen. §. 69. Man findet in des Herrn Eulers Tentam. nouae Theor. §. 70. Um die vorhergehende Regel mit einem Exempel zu erläu- 1) Das *) Cap. I. de sono & auditu, §. 9 & 10. pag. '6 & 7.
der Toͤne nach ihren Schwingungen. §. 69. Man findet in des Herrn Eulers Tentam. nouae Theor. §. 70. Um die vorhergehende Regel mit einem Exempel zu erlaͤu- 1) Das *) Cap. I. de ſono & auditu, §. 9 & 10. pag. ’6 & 7.
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der Toͤne nach ihren Schwingungen.
§. 69.
Man findet in des Herrn Eulers Tentam. nouae Theor.
Muſ. *) die Berechnungsart der Schwingungen aufs deut-
lichſte beſchrieben, und wir wollen uns dasjenige, was wir
zu unſerer Abſicht brauchen, daraus zu Nutze machen. Es
kommen bey dieſem Calcul drey Dinge in Betracht, 1) die
Laͤnge der Seyte, 2) die Schwere derſelben, und 3) die ſie
anſpannende Kraft. Doch muß weder die ganze Laͤnge noch
Schwere der Seyte, ſondern nur der erklingende Theil derſel-
ben berechnet werden, und das iſt derjenige, welcher durch
zwey Stege von der ganzen Seyte abgeſondert wird. Dieſes
vorausgeſetzt, wird, wenn die Laͤnge einer klingenden Seyte a
zu 1000 Theilchen eines rheinlaͤndiſchen Fußes angenommen
wird, und das angehaͤngte Gewicht ſich gegen die Schwere
der Seyte wie n zu l verhaͤlt, die Anzahl der Oſcillationen,
welche dieſe Seyte in der Zeit von einer Secunde vollenden
wird, ſeyn [FORMEL], bey welchem Calcul die Zah-
len 113:355 das Verhaͤltniß des Diameters zur Peripherie
des Zirkels, und die Zahlen 3166 die Laͤnge eines alle Secun-
den vibrirenden Penduls in ſo vielen Scrupeln geben.
§. 70.
Um die vorhergehende Regel mit einem Exempel zu erlaͤu-
tern, ſey eine Seyte 8000 Theile eines rheinlaͤndiſchen Fußes
lang, und 415 Gran ſchwer, und ſolche werde von 7 Loth
und 1 Scrupel, das iſt von 1700 Gran angezogen. (Das
Pfund wird zu 32 Loth, das Loth zu 4 Quentchen, das Quent-
chen zu 3 Scrupel, und das Scrupel zu 20 Gran gerechnet.)
Wenn man dieſe gegebnen Dinge mit dem, was im vorherge-
henden §. geſagt worden, vergleichet, ſo wird a = 8000 und
n = 1700:415 = 4[FORMEL], und folglich die Anzahl der in einer
Secunde vollendeten Oſcillationen ſeyn [FORMEL],
das iſt 4. Der Calcul ſelbſt beſteht aus folgenden ſechs Ope-
rationen.
1) Das
*) Cap. I. de ſono & auditu, §. 9 & 10. pag. ’6 & 7.
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