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[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.

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du dich von vielen Sorgen/ und von einer
schweren Last entledigen wirst/ sintemahl
du dich der Ungedult entschlagen wirst/
welche man nicht besser kan beschreiben/
als wann man sagt/ sie sey wie ein Faden/
der das Böse aneinander henckt/ oder wie
ein Spieß/ der dem Unglück und Leiden in
unsere Seelen den Gang eröffnet. Die Un-
gedult verringert das Ubel nicht/ sondern
vermehret dasselbe.

XII.

Setze nicht ein zweytes Ubel zu demjeni-
gen/ so du leidest/ indem du dich von der
Ungeduit einnehmen lassest. Wer sein
Leyd nicht mit Gedult trägt/ der ist über
dem Fehler/ den er begehet/ auch noch ver-
pflichtet/ eine zweyte Pein/ welche viel grös-
ser ist/ als die erste/ auszustehen.

XIII.

Man entgehet der Unsinnigkeit und
Verzweiflung/ wann man das Unglück mit
Gedult leidet; aber man geniest einer sehr
reichen Freude/ wann man sich befleist gu-
tes zu thun: Es ist keine Vergnügung
derjenigen gleich/ so aus einer guten That
komt.

XIV.
E 4

du dich von vielen Sorgen/ und von einer
ſchweren Laſt entledigen wirſt/ ſintemahl
du dich der Ungedult entſchlagen wirſt/
welche man nicht beſſer kan beſchreiben/
als wann man ſagt/ ſie ſey wie ein Faden/
der das Boͤſe aneinander henckt/ oder wie
ein Spieß/ der dem Ungluͤck und Leiden in
unſere Seelen den Gang eroͤffnet. Die Un-
gedult verringert das Ubel nicht/ ſondern
vermehret daſſelbe.

XII.

Setze nicht ein zweytes Ubel zu demjeni-
gen/ ſo du leideſt/ indem du dich von der
Ungeduit einnehmen laſſeſt. Wer ſein
Leyd nicht mit Gedult traͤgt/ der iſt uͤber
dem Fehler/ den er begehet/ auch noch ver-
pflichtet/ eine zweyte Pein/ welche viel groͤſ-
ſer iſt/ als die erſte/ auszuſtehen.

XIII.

Man entgehet der Unſinnigkeit und
Verzweiflung/ wann man das Ungluͤck mit
Gedult leidet; aber man genieſt einer ſehr
reichen Freude/ wann man ſich befleiſt gu-
tes zu thun: Es iſt keine Vergnuͤgung
derjenigen gleich/ ſo aus einer guten That
komt.

XIV.
E 4
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[113[103]/0114] du dich von vielen Sorgen/ und von einer ſchweren Laſt entledigen wirſt/ ſintemahl du dich der Ungedult entſchlagen wirſt/ welche man nicht beſſer kan beſchreiben/ als wann man ſagt/ ſie ſey wie ein Faden/ der das Boͤſe aneinander henckt/ oder wie ein Spieß/ der dem Ungluͤck und Leiden in unſere Seelen den Gang eroͤffnet. Die Un- gedult verringert das Ubel nicht/ ſondern vermehret daſſelbe. XII. Setze nicht ein zweytes Ubel zu demjeni- gen/ ſo du leideſt/ indem du dich von der Ungeduit einnehmen laſſeſt. Wer ſein Leyd nicht mit Gedult traͤgt/ der iſt uͤber dem Fehler/ den er begehet/ auch noch ver- pflichtet/ eine zweyte Pein/ welche viel groͤſ- ſer iſt/ als die erſte/ auszuſtehen. XIII. Man entgehet der Unſinnigkeit und Verzweiflung/ wann man das Ungluͤck mit Gedult leidet; aber man genieſt einer ſehr reichen Freude/ wann man ſich befleiſt gu- tes zu thun: Es iſt keine Vergnuͤgung derjenigen gleich/ ſo aus einer guten That komt. XIV. E 4

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Zitationshilfe: [N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692, S. 113[103]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/martzi_klugen_1692/114>, abgerufen am 25.11.2024.