[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.oder viel Engel zu/ sie zu bewahren/ und ih- V. Ein Herr muß das Königreich nicht be- Fürst
oder viel Engel zu/ ſie zu bewahren/ und ih- V. Ein Herr muß das Koͤnigreich nicht be- Fuͤrſt
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oder viel Engel zu/ ſie zu bewahren/ und ih-
nen zu helffen/ ihre Laͤnder wohl zu regie-
ren: Und es iſt von noͤthen/ daß man wiſſe/
daß zwar die Koͤnige die Laſt der Geſchaͤff-
ten auf ihre Diener abladen/ und einen von
den tuͤchtigſten aus ihren Unterthanen er-
wehlen koͤnnen/ an ihrer Stelle zu arbeiten/
aber ſie haben die Macht nicht den Engeln
zu befehlen/ die ihnen GOtt zugegeben/ und
nur zu dieſem Zweck beſtimmet hat/ daß ſie
denjenigen ſollen beyſtehen/ die er zu der Re-
gierung der Herrſchafften erwehlet hat.
V.
Ein Herr muß das Koͤnigreich nicht be-
trachten/ als ein Gut/ welches er von ſeinen
Eltern ererbet/ noch als eine ungewoͤhnliche
Wolthat des Gluͤcks/ und einen gluͤcklichen
Streich des Geſtirns/ ſondern er ſoll es be-
trachten als ein Werck GOttes und hoch-
wichtiges Amt/ ſo er ihm anvertrauet hat.
Die Perſianiſchen Koͤnige hatten vor Zei-
ten nicht die Freyheit/ ſo lange zu ruhen/
als es ihnen beliebte: Ein Bedienter kam
alle Morgen/ dieſelbe auffzuwecken/ und
muſte er dem Koͤnige ſagen: Stehe auff/
und arbeite an den Sachen/ die dir GOtt
unterhanden gegeben. Ein Chriſtlicher
Fuͤrſt
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