[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.ste darnieder schlagen/ wohl zu Hertzen fas- LXII. Der Frieden soll aus der Begierde und hal-
ſte darnieder ſchlagen/ wohl zu Hertzen faſ- LXII. Der Frieden ſoll aus der Begierde und hal-
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ſte darnieder ſchlagen/ wohl zu Hertzen faſ-
ſen. Dieſer Spruch gefiel dem Koͤnig A-
grippa ſo wohl/ daß man ihn gar offt den-
ſelben hat hoͤren wiederholen/ er hat ihm
gedienet/ daß er gluͤcklich regiert hat/ und
von allen Menſchen iſt geliebt worden.
Ein weiſer Koͤnig ſoll andere Krieg fuͤhren
laſſen/ und ſeines theils alle moͤgligſte Mit-
tel ſuchen/ ſein Land und Herrſchafften in
Friede und Ruh zu erhalten/ und hierin ſoll
er ſich befleiſſen/ alle andere Monarchen zu
uͤberwinden. Er laſſe andere in Unord-
nung und Verwirrung leben und verſchaf-
fe/ daß ſeiner ſeits nichts ſey/ als Friede und
Eynigkeit: Er ſoll allezeit mit den Leuten
in gutem Verſtaͤndniß ſtehen/ und mit den
Laſtern einen grauſamen Krieg fuͤhren.
LXII.
Der Frieden ſoll aus der Begierde und
der Krieg nur aus der Nothwendigkeit er-
wachſen: dann man ſoll nicht Frieden ma-
chen/ damit man nachmals Krieg fuͤhren
koͤnne: ſondern man fuͤhret eine zeitlang
Krieg/ weil es gemeiniglich ein herlich Mit-
tel iſt/ einen dauerhafften Frieden zu erlan-
gen: Ein Fuͤrſt muß ſich erinnern/ daß/ weil
er ein Fuͤrſt iſt/ er ſein Wort unzerbruͤchlich
hal-
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