[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.durch die Geschicklichkeit und Boßheit ei- LXVII. Wann ein Unterthan/ nach dem er öf- un-
durch die Geſchicklichkeit und Boßheit ei- LXVII. Wann ein Unterthan/ nach dem er oͤf- un-
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durch die Geſchicklichkeit und Boßheit ei-
nes Feindes zu Boden geworffen wird.
Man laͤſt ſichs nicht ſo ſehr bekuͤmmern/
wann man an Macht und Anſehen gerin-
ger iſt als andere/ als dieſelbe uns am Ver-
ſtand und Geſchicklichkeit uͤberlegen ſeyn.
LXVII.
Wann ein Unterthan/ nach dem er oͤf-
fentlich von ſeinem Herrn abgefallen/ den
Ort/ dahin er ſich begeben hat/ nicht verlaſ-
ſen will/ und bewaffnet in demſelben ver-
bleibt/ mit Vorhaben ſich zu wehren/ wann
man ihn herauß treiben wolte/ ſo ſoll man
demſelben nicht trauen/ er mag verſprechen
was er will. Er iſt in ſeinem Gemuͤth eben
ſo treuloß als zuvor. Die ſtarcken Plaͤtze
ſind an den Graͤntzen hoch noͤhtig/ damit
man den Feind moͤge auffhalten: aber die
mitten in dem Koͤnigreich ſind/ dienen nur
die Auffwickler zu verſuchen/ welche ſich
nicht verweilen/ dieſelbe einzunehmen/ und
daraus mit ihrem rechtmaͤßigen Fuͤrſten
Krieg zu fuͤhren. Es ſoll allezeit auff ſeiner
Wacht ſtehen/ und ſich von den Frembden
nicht uͤberfallen laſſen: aber er muß auch
gantz Herr ſeyn uͤber alle ſeine Unter-
thanen. Ein Koͤnig/ damit er nicht
un-
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