[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.felt/ ob er den Sieg erhalten werde/ kan kei- LXX. Die allzu grosse Härtigkeit der Haupt- LXXI. Es ist nicht genug vor einen König/ die eine
felt/ ob er den Sieg erhalten werde/ kan kei- LXX. Die allzu groſſe Haͤrtigkeit der Haupt- LXXI. Es iſt nicht genug vor einen Koͤnig/ die eine
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felt/ ob er den Sieg erhalten werde/ kan kei-
ne groſſe Thaten thun/ und alles was man
von ihm verhoffen kan/ iſt/ daß er ſich eine
zeitlang defendirt.
LXX.
Die allzu groſſe Haͤrtigkeit der Haupt-
leute und die uͤbermachte Strengheit/ ſo ſie
wider die Soldaten gebꝛauchen/ ſampt der
immerwaͤhrenden Arbeit/ davor ſie doch
keine Belohnung empfangen/ geben Anlaß
zum Auffſtand/ die man nachmahls mit groſ-
ſer Muͤhe ſtillen kan. Man muß die Auff-
ruͤhrer ſtillen mit Beſtraffung ihrer Raͤdels-
fuͤhrer. So bald die Auffruhr geſtillet/ muß
man die Armee gerad gegen den Feind fuͤh-
ren/ und ſo bald als moͤglich eine Schlacht
halten/ dann das iſt das rechte Mittel/ die
Ruhe und Gehorſam wieder unter die Sol-
daten zu bringen.
LXXI.
Es iſt nicht genug vor einen Koͤnig/ die
Tugend zu haben/ noch in der Reſolution
ſeyn/ ſeine Herrſchafft wohl zu fuͤhren; er
muß auch in den Hiſtorien wohl erfahren
ſeyn/ und wiſſen/ was ſich von Zeit zu Zeiten
vor Veraͤnderungen zugetragen/ und daß
das menſchliche Leben nichts anders iſt/ als
eine
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