[N. N.]: Hofzimmer der Klugen. Übers. v. Georg Martzi. Frankfurt (Main), 1692.XCIII. Derjenige/ welcher sich gewehnet/ ohne XCIV. Viel vortrefliche Politici haben in acht XCV. Die Königreiche und Herrschafften/ wel- und
XCIII. Derjenige/ welcher ſich gewehnet/ ohne XCIV. Viel vortrefliche Politici haben in acht XCV. Die Koͤnigreiche und Herrſchafften/ wel- und
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XCIII.
Derjenige/ welcher ſich gewehnet/ ohne
Unterſcheyd allen Leuten zu geben/ der wird
ſich bald genoͤhtigt ſehen/ daß er von andern
begehren muß. Ein Koͤnig muß nicht ver-
ſchwendiſch ſeyn/ aber er ſoll groſſe Achtung
geben auff den Dienſt und Qvalitaͤt der Leu-
te/ denen er gutes thun will: er ſoll mit Un-
terſcheyd belohnen/ abeꝛ denen die arm und
elendig ſind/ ohne Unterſcheyd beyſtehen.
XCIV.
Viel vortrefliche Politici haben in acht
genommen/ daß wann eine ſolche Perſon
ſtirbt/ die wegen ihrer Wiſſenſchafft/ Erfah-
rung und Treue beruͤhmt iſt/ oder die ſich in
den Kriegs-Sachen oder Verwaltung der
Juſtitz beruͤhmet gemacht/ es ſchier ein un-
fehlbahres Zeichen iſt/ daß es eine Veraͤn-
derung geben/ oder dem Staat einiger ver-
drißlicher Zufall begegnen werde.
XCV.
Die Koͤnigreiche und Herrſchafften/ wel-
che gar groß und weitlaͤufftig ſind/ haben
den Feind weniger zu fuͤrchten/ als ihre ei-
gene Groͤſſe. Dann ihr Untergang kompt
gemeiniglich her von dem Auffruhr und Ge-
gentheilen/ die ſich in einem Staat ereigen/
und
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