Volkes [ - 1 Zeichen fehlt]n die Hände der Nationalversammlung hinüberzuschmuggeln. So schien [ - 1 Zeichen fehlt]ie Partei der Ordnung durch das Wahlgesetz vom 31. Mai ihre Herrschft doppelt befestigt zu haben, indem sie die Wahl der Nationalver¬ samml[ - 1 Zeichen fehlt]ng und die des Präsidenten der Republik dem stationären Theil der Geselchaft anheimgab.
V.
Der Kampf brach sofort wieder aus zwischen der Nationalversammlung [ - 1 Zeichen fehlt]nd Bonaparte, sobald die revolutionäre Krise überdauert und das allgemeine Wahlrecht abgeschafft war.
Die Konstitution hatte das Gehalt Bonaparte's auf 600,000 Francs festgesetzt. Kaum ein halbes Jahr nach seiner Installirung gelang es ihm, diese Summe auf das Doppelte zu erhöhn. Odilon Barrot ertrotzte nämlich von der konstituirenden Nationalversammlung einen jährlichen Zuschuß von 600,000 Francs für sogenannte Repräsentationsgelder. Nach dem 13. Juni hatte Bonaparte ähnliche Anliegen verlauten lassen, ohne diesmal bei Barrot Gehör zu finden. Jetzt nach dem 31. Mai benutzte er sofort den günstigen Augenblick und ließ seine Minister eine Civilliste von drei Millionen in der Nationalversammlung beantragen. Ein langes abenteuerndes Vagabunden¬ leben hatte ihn mit den entwickeltsten Fühlhörnern begabt, um die schwachen Momente herauszutasten, wo er seinem Bourgeois Geld abpressen durfte. Er trieb förmliche Chantage. Die Nationalversammlung hatte die Volks¬ souveränitat mit seiner Mithülfe und seinem Mitwissen geschändet. Er drohte ihr Verbrechen dem Volksgericht zu denunziren, falls sie nicht den Beutel ziehe und sein Stillschweigen mit drei Millionen jährlich erkaufe. Sie hatte [unleserliches Material - Zeichen fehlt]Millionen Franzosen ihres Stimmrechts beraubt. Er verlangte für jeden [unleserliches Material - Zeichen fehlt]Cours gesetzten Franzosen einen Cours habenden Franken, genaudrei [unleserliches Material - Zeichen fehlt]onen Francs. Er, der Erwählte von sechs Millionen, fordert Schaden¬ [unleserliches Material - Zeichen fehlt] für die Stimmen, um die man ihn nachträglich geprellt habe. [unleserliches Material - Zeichen fehlt] [unleserliches Material - Zeichen fehlt]mission der Nationalversammlung wies den Zudringlichen ab.[unleserliches Material - Zeichen fehlt] [unleserliches Material - Zeichen fehlt]partistische Presse drohte. Konnte die Nationalversammlung n[unleserliches Material - Zeichen fehlt] [unleserliches Material - Zeichen fehlt]identen der Republik brechen in einem Augenblicke, wo sieprinzi[unleserliches Material - Zeichen fehlt] [unleserliches Material - Zeichen fehlt]itiv mit der Masse der Nation gebrochen hatte? Sie verwa[unleserliches Material - Zeichen fehlt]
Volkes [ – 1 Zeichen fehlt]n die Hände der Nationalverſammlung hinüberzuſchmuggeln. So ſchien [ – 1 Zeichen fehlt]ie Partei der Ordnung durch das Wahlgeſetz vom 31. Mai ihre Herrſchft doppelt befeſtigt zu haben, indem ſie die Wahl der Nationalver¬ ſamml[ – 1 Zeichen fehlt]ng und die des Präſidenten der Republik dem ſtationären Theil der Geſelchaft anheimgab.
V.
Der Kampf brach ſofort wieder aus zwiſchen der Nationalverſammlung [ – 1 Zeichen fehlt]nd Bonaparte, ſobald die revolutionäre Kriſe überdauert und das allgemeine Wahlrecht abgeſchafft war.
Die Konſtitution hatte das Gehalt Bonaparte's auf 600,000 Francs feſtgeſetzt. Kaum ein halbes Jahr nach ſeiner Inſtallirung gelang es ihm, dieſe Summe auf das Doppelte zu erhöhn. Odilon Barrot ertrotzte nämlich von der konſtituirenden Nationalverſammlung einen jährlichen Zuſchuß von 600,000 Francs für ſogenannte Repräſentationsgelder. Nach dem 13. Juni hatte Bonaparte ähnliche Anliegen verlauten laſſen, ohne diesmal bei Barrot Gehör zu finden. Jetzt nach dem 31. Mai benutzte er ſofort den günſtigen Augenblick und ließ ſeine Miniſter eine Civilliſte von drei Millionen in der Nationalverſammlung beantragen. Ein langes abenteuerndes Vagabunden¬ leben hatte ihn mit den entwickeltſten Fühlhörnern begabt, um die ſchwachen Momente herauszutaſten, wo er ſeinem Bourgeois Geld abpreſſen durfte. Er trieb förmliche Chantage. Die Nationalverſammlung hatte die Volks¬ ſouveränitat mit ſeiner Mithülfe und ſeinem Mitwiſſen geſchändet. Er drohte ihr Verbrechen dem Volksgericht zu denunziren, falls ſie nicht den Beutel ziehe und ſein Stillſchweigen mit drei Millionen jährlich erkaufe. Sie hatte [unleserliches Material – Zeichen fehlt]Millionen Franzoſen ihres Stimmrechts beraubt. Er verlangte für jeden [unleserliches Material – Zeichen fehlt]Cours geſetzten Franzoſen einen Cours habenden Franken, genaudrei [unleserliches Material – Zeichen fehlt]onen Francs. Er, der Erwählte von ſechs Millionen, fordert Schaden¬ [unleserliches Material – Zeichen fehlt] für die Stimmen, um die man ihn nachträglich geprellt habe. [unleserliches Material – Zeichen fehlt] [unleserliches Material – Zeichen fehlt]miſſion der Nationalverſammlung wies den Zudringlichen ab.[unleserliches Material – Zeichen fehlt] [unleserliches Material – Zeichen fehlt]partiſtiſche Preſſe drohte. Konnte die Nationalverſammlung n[unleserliches Material – Zeichen fehlt] [unleserliches Material – Zeichen fehlt]identen der Republik brechen in einem Augenblicke, wo ſieprinzi[unleserliches Material – Zeichen fehlt] [unleserliches Material – Zeichen fehlt]itiv mit der Maſſe der Nation gebrochen hatte? Sie verwa[unleserliches Material – Zeichen fehlt]
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Geſelchaft anheimgab.
V.
Der Kampf brach ſofort wieder aus zwiſchen der Nationalverſammlung
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Wahlrecht abgeſchafft war.
Die Konſtitution hatte das Gehalt Bonaparte's auf 600,000 Francs
feſtgeſetzt. Kaum ein halbes Jahr nach ſeiner Inſtallirung gelang es ihm,
dieſe Summe auf das Doppelte zu erhöhn. Odilon Barrot ertrotzte nämlich
von der konſtituirenden Nationalverſammlung einen jährlichen Zuſchuß von
600,000 Francs für ſogenannte Repräſentationsgelder. Nach dem 13. Juni
hatte Bonaparte ähnliche Anliegen verlauten laſſen, ohne diesmal bei Barrot
Gehör zu finden. Jetzt nach dem 31. Mai benutzte er ſofort den günſtigen
Augenblick und ließ ſeine Miniſter eine Civilliſte von drei Millionen in der
Nationalverſammlung beantragen. Ein langes abenteuerndes Vagabunden¬
leben hatte ihn mit den entwickeltſten Fühlhörnern begabt, um die ſchwachen
Momente herauszutaſten, wo er ſeinem Bourgeois Geld abpreſſen durfte.
Er trieb förmliche Chantage. Die Nationalverſammlung hatte die Volks¬
ſouveränitat mit ſeiner Mithülfe und ſeinem Mitwiſſen geſchändet. Er drohte
ihr Verbrechen dem Volksgericht zu denunziren, falls ſie nicht den Beutel
ziehe und ſein Stillſchweigen mit drei Millionen jährlich erkaufe. Sie hatte
_ Millionen Franzoſen ihres Stimmrechts beraubt. Er verlangte für jeden
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Diese zweite, von Marx überarbeitete Fassung des … [mehr]
Diese zweite, von Marx überarbeitete Fassung des "Brumaire" erschien 1869 in Hamburg. Sie ist die erste selbstständige Publikation des Textes, der zuerst als Heft 1 (1851) der Zeitschrift "Die Revolution. Eine Zeitschrift in zwanglosen Heften" erschien, und wurde daher gemäß den Leitlinien des DTA für die Digitalisierung zugrunde gelegt.
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Marx, Karl: Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte. 2. Aufl. Hamburg, 1869, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_bonaparte_1869/59>, abgerufen am 02.03.2025.
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