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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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schinen bloss Arbeitsstoff darreichen). Neben diese Hauptklassen tritt
ein numerisch unbedeutendes Personal, das mit der Kontrole der gesamm-
ten Maschinerie und ihrer beständigen Reparatur beschäftigt ist, wie In-
genieure, Mechaniker, Schreiner u. s. w. Es ist eine höhere, theils wissen-
schaftlich gebildete, theils handwerksmässige Arbeiterklasse, ausserhalb
des Kreises der Fabrikarbeiter und ihnen nur aggregirt181). Diese Thei-
lung der Arbeit ist rein technologisch.

Alle Arbeit an der Maschine erfordert frühzeitigen Einbruch des Ar-
beiters, damit er seine eigne Bewegung der gleichförmig kontinuirlichen
Bewegung eines Automaten anpassen lerne. Soweit die Gesammtmaschi-
nerie selbst ein System verschiedenartiger, gleichzeitig wirkender
und kombinirter Maschinen bildet, erfordert die auf ihr beruhende Coope-
ration nicht minder Vertheilung besondrer Arbeiter unter die beson-
derten Maschinen. Aber der Maschinenbetrieb hebt die Nothwendigkeit auf
diese Vertheilung manufakturmässig zu befestigen durch fortwährende
Aneignung derselben Arbeiter an dieselbe Funktion182). Da die Ge-
sammtbewegung der Fabrik nicht vom Arbeiter ausgeht, sondern von
der Maschine, kann fortwährender Personenwechsel stattfinden ohne
Unterbrechung des Arbeitsprozesses. Den schlagendsten Beweis hierzu
liefert das während der englischen Fabrikantenrevolte von 1848--50 ins
Werk gesetzte Relaissystem. Die Geschwindigkeit endlich, womit die
Arbeit an der Maschine im jugendlichen Alter erlernt wird, beseitigt

181) Es ist charakteristisch für die Absicht des statistischen Betrugs, die auch
sonst noch im Detail nachweisbar wäre, wenn die englische Fabrikgesetzgebung
die zuletzt im Text erwähnten Arbeiter ausdrücklich als Nicht-Fabrikarbei-
ter
von ihrem Wirkungskreis ausschliesst, andrerseits die vom Parlament ver-
öffentlichten "Returns" ebenso ausdrücklich nicht nur Ingenieure, Mechaniker
u. s. w., sondern auch Fabrikdirigenten, Commis, Ausläufer, Lageraufseher, Ver-
packer u. s. w., kurz alle Leute, mit Ausschluss des Fabrikeigenthümers selbst,
in die Kategorie der Fabrikarbeiter einschliesst.
182) Ure giebt diess zu. Er sagt, dass die Arbeiter "im Nothfall" nach dem
Willen des Dirigenten von einer Maschine zur andern versetzt werden können und
ruft triumphirend aus: "Dergleichen Wechsel steht im offnen Widerspruch mit der
alten Routine, die die Arbeit theilt und dem einen Arbeiter die Aufgabe zuweist,
den Kopf einer Stecknadel zu faconniren, dem andern ihre Spitze zu schleifen."
Er hätte sich vielmehr fragen sollen, warum diese "alte Routine" in der auto-
matischen Fabrik nur "im Nothfall" verlassen wird?

schinen bloss Arbeitsstoff darreichen). Neben diese Hauptklassen tritt
ein numerisch unbedeutendes Personal, das mit der Kontrole der gesamm-
ten Maschinerie und ihrer beständigen Reparatur beschäftigt ist, wie In-
genieure, Mechaniker, Schreiner u. s. w. Es ist eine höhere, theils wissen-
schaftlich gebildete, theils handwerksmässige Arbeiterklasse, ausserhalb
des Kreises der Fabrikarbeiter und ihnen nur aggregirt181). Diese Thei-
lung der Arbeit ist rein technologisch.

Alle Arbeit an der Maschine erfordert frühzeitigen Einbruch des Ar-
beiters, damit er seine eigne Bewegung der gleichförmig kontinuirlichen
Bewegung eines Automaten anpassen lerne. Soweit die Gesammtmaschi-
nerie selbst ein System verschiedenartiger, gleichzeitig wirkender
und kombinirter Maschinen bildet, erfordert die auf ihr beruhende Coope-
ration nicht minder Vertheilung besondrer Arbeiter unter die beson-
derten Maschinen. Aber der Maschinenbetrieb hebt die Nothwendigkeit auf
diese Vertheilung manufakturmässig zu befestigen durch fortwährende
Aneignung derselben Arbeiter an dieselbe Funktion182). Da die Ge-
sammtbewegung der Fabrik nicht vom Arbeiter ausgeht, sondern von
der Maschine, kann fortwährender Personenwechsel stattfinden ohne
Unterbrechung des Arbeitsprozesses. Den schlagendsten Beweis hierzu
liefert das während der englischen Fabrikantenrevolte von 1848—50 ins
Werk gesetzte Relaissystem. Die Geschwindigkeit endlich, womit die
Arbeit an der Maschine im jugendlichen Alter erlernt wird, beseitigt

181) Es ist charakteristisch für die Absicht des statistischen Betrugs, die auch
sonst noch im Detail nachweisbar wäre, wenn die englische Fabrikgesetzgebung
die zuletzt im Text erwähnten Arbeiter ausdrücklich als Nicht-Fabrikarbei-
ter
von ihrem Wirkungskreis ausschliesst, andrerseits die vom Parlament ver-
öffentlichten „Returns“ ebenso ausdrücklich nicht nur Ingenieure, Mechaniker
u. s. w., sondern auch Fabrikdirigenten, Commis, Ausläufer, Lageraufseher, Ver-
packer u. s. w., kurz alle Leute, mit Ausschluss des Fabrikeigenthümers selbst,
in die Kategorie der Fabrikarbeiter einschliesst.
182) Ure giebt diess zu. Er sagt, dass die Arbeiter „im Nothfall“ nach dem
Willen des Dirigenten von einer Maschine zur andern versetzt werden können und
ruft triumphirend aus: „Dergleichen Wechsel steht im offnen Widerspruch mit der
alten Routine, die die Arbeit theilt und dem einen Arbeiter die Aufgabe zuweist,
den Kopf einer Stecknadel zu façonniren, dem andern ihre Spitze zu schleifen.“
Er hätte sich vielmehr fragen sollen, warum diese „alte Routine“ in der auto-
matischen Fabrik nur „im Nothfall“ verlassen wird?
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[412/0431] schinen bloss Arbeitsstoff darreichen). Neben diese Hauptklassen tritt ein numerisch unbedeutendes Personal, das mit der Kontrole der gesamm- ten Maschinerie und ihrer beständigen Reparatur beschäftigt ist, wie In- genieure, Mechaniker, Schreiner u. s. w. Es ist eine höhere, theils wissen- schaftlich gebildete, theils handwerksmässige Arbeiterklasse, ausserhalb des Kreises der Fabrikarbeiter und ihnen nur aggregirt 181). Diese Thei- lung der Arbeit ist rein technologisch. Alle Arbeit an der Maschine erfordert frühzeitigen Einbruch des Ar- beiters, damit er seine eigne Bewegung der gleichförmig kontinuirlichen Bewegung eines Automaten anpassen lerne. Soweit die Gesammtmaschi- nerie selbst ein System verschiedenartiger, gleichzeitig wirkender und kombinirter Maschinen bildet, erfordert die auf ihr beruhende Coope- ration nicht minder Vertheilung besondrer Arbeiter unter die beson- derten Maschinen. Aber der Maschinenbetrieb hebt die Nothwendigkeit auf diese Vertheilung manufakturmässig zu befestigen durch fortwährende Aneignung derselben Arbeiter an dieselbe Funktion 182). Da die Ge- sammtbewegung der Fabrik nicht vom Arbeiter ausgeht, sondern von der Maschine, kann fortwährender Personenwechsel stattfinden ohne Unterbrechung des Arbeitsprozesses. Den schlagendsten Beweis hierzu liefert das während der englischen Fabrikantenrevolte von 1848—50 ins Werk gesetzte Relaissystem. Die Geschwindigkeit endlich, womit die Arbeit an der Maschine im jugendlichen Alter erlernt wird, beseitigt 181) Es ist charakteristisch für die Absicht des statistischen Betrugs, die auch sonst noch im Detail nachweisbar wäre, wenn die englische Fabrikgesetzgebung die zuletzt im Text erwähnten Arbeiter ausdrücklich als Nicht-Fabrikarbei- ter von ihrem Wirkungskreis ausschliesst, andrerseits die vom Parlament ver- öffentlichten „Returns“ ebenso ausdrücklich nicht nur Ingenieure, Mechaniker u. s. w., sondern auch Fabrikdirigenten, Commis, Ausläufer, Lageraufseher, Ver- packer u. s. w., kurz alle Leute, mit Ausschluss des Fabrikeigenthümers selbst, in die Kategorie der Fabrikarbeiter einschliesst. 182) Ure giebt diess zu. Er sagt, dass die Arbeiter „im Nothfall“ nach dem Willen des Dirigenten von einer Maschine zur andern versetzt werden können und ruft triumphirend aus: „Dergleichen Wechsel steht im offnen Widerspruch mit der alten Routine, die die Arbeit theilt und dem einen Arbeiter die Aufgabe zuweist, den Kopf einer Stecknadel zu façonniren, dem andern ihre Spitze zu schleifen.“ Er hätte sich vielmehr fragen sollen, warum diese „alte Routine“ in der auto- matischen Fabrik nur „im Nothfall“ verlassen wird?

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 412. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/431>, abgerufen am 22.11.2024.