Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.Produktion irgendwie gelähmt ist. In der That, wir produciren mehr in Abgesehn von den rein technischen und technisch beseitbaren Hinder- 281) "Reports of Insp. of Fact. 31. Oct. 1865", p. 22. 282) "Die nöthigen Verbesserungen können in vielen alten Manufakturen nicht eingeführt werden, ohne Kapitalauslage über die Mittel vieler gegenwärtiger Besitzer ... Eine vorübergehende Disorganisation begleitet nothwendig die Ein- führung der Fabrikakte. Der Umfang dieser Disorganisation steht in direktem Verhältniss zur Grösse der zu heilenden Missstände." (l. c. p. 96, 97.) 283) In den Hochöfen z. B. "work towards the end of the week is generally much
increased in duration, in consequence of the habit of the men of idling on Monday and occasionally during a part or the whole of Tuesdays also." ("Child. Empl. Comm. IV. Rep.", p. VI.) "The little masters generally have very irregular hours. They lose 2 or 3 days, and then work all night to make it up ... They always employ their own children, if they have any." (l. c. p. VII.) "The want of regularity in coming to work, encouraged by the possibility and practice of making up for this by working longer hours." (l. c. p. XVIII.) "Enormous loss of time in Birmingham ... idling part of the time, slaving the rest." (l. c. p. XI.) Produktion irgendwie gelähmt ist. In der That, wir produciren mehr in Abgesehn von den rein technischen und technisch beseitbaren Hinder- 281) „Reports of Insp. of Fact. 31. Oct. 1865“, p. 22. 282) „Die nöthigen Verbesserungen können in vielen alten Manufakturen nicht eingeführt werden, ohne Kapitalauslage über die Mittel vieler gegenwärtiger Besitzer … Eine vorübergehende Disorganisation begleitet nothwendig die Ein- führung der Fabrikakte. Der Umfang dieser Disorganisation steht in direktem Verhältniss zur Grösse der zu heilenden Missstände.“ (l. c. p. 96, 97.) 283) In den Hochöfen z. B. „work towards the end of the week is generally much
increased in duration, in consequence of the habit of the men of idling on Monday and occasionally during a part or the whole of Tuesdays also.“ („Child. Empl. Comm. IV. Rep.“, p. VI.) „The little masters generally have very irregular hours. They lose 2 or 3 days, and then work all night to make it up … They always employ their own children, if they have any.“ (l. c. p. VII.) „The want of regularity in coming to work, encouraged by the possibility and practice of making up for this by working longer hours.“ (l. c. p. XVIII.) „Enormous loss of time in Birmingham … idling part of the time, slaving the rest.“ (l. c. p. XI.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0488" n="469"/> Produktion irgendwie gelähmt ist. In der That, wir produciren mehr in<lb/> derselben Zeit“<note place="foot" n="281)">„<hi rendition="#g">Reports of Insp. of Fact</hi>. 31. <hi rendition="#g">Oct</hi>. 1865“, p. 22.</note>. Man sieht, das englische Parlament, dem sicher<lb/> Niemand Genialität vorwerfen wird, ist durch Erfahrung zur Einsicht ge-<lb/> langt, dass ein <hi rendition="#g">Zwangsgesetz</hi> alle s. g. <hi rendition="#g">Naturhindernisse</hi> der Pro-<lb/> duktion gegen Beschränkung und Reglung des Arbeitstags einfach <hi rendition="#g">weg-<lb/> diktiren</hi> kann. Bei Einführung des Fabrikakts in einen Industriezweig<lb/> wird daher ein Termin von 6 bis 18 Monaten gestellt, innerhalb dessen es<lb/> Sache der Fabrikanten ist die technischen Hindernisse wegzuräumen.<lb/> Mirabeau’s: „Impossible! Ne me nommez jamais cet imbécil de mot!“ gilt<lb/> namentlich für die moderne Technologie. Wenn aber das Fabrikgesetz so<lb/> die zur Verwandlung des Manufakturbetriebs in Fabrikbetrieb nothwendi-<lb/> gen materiellen Elemente treibhausmässig reift, beschleunigt es zugleich<lb/> durch die Nothwendigkeit vergrösserter Kapitalauslage den Untergang der<lb/> kleineren Meister und die Koncentration des Kapitals<note place="foot" n="282)">„Die nöthigen Verbesserungen können in vielen alten Manufakturen<lb/> nicht eingeführt werden, ohne Kapitalauslage über die Mittel vieler gegenwärtiger<lb/> Besitzer … Eine vorübergehende Disorganisation begleitet nothwendig die Ein-<lb/> führung der Fabrikakte. Der Umfang dieser Disorganisation steht in direktem<lb/> Verhältniss zur Grösse der zu heilenden Missstände.“ (l. c. p. 96, 97.)</note>.</p><lb/> <p>Abgesehn von den rein technischen und technisch beseitbaren Hinder-<lb/> nissen stösst die Regulation des Arbeitstags auf unregelmässige Gewohnheiten<lb/> der Arbeiter selbst, namentlich wo Stücklohn vorherrscht und Verbumm-<lb/> lung der Zeit in einem Tages- oder Wochenabschnitt durch nachträgliche<lb/> Ueberarbeit oder Nachtarbeit aufgemacht werden kann, eine Methode, die<lb/> den erwachsnen Arbeiter brutalisirt, seine unreifen und weiblichen Genos-<lb/> sen ruinirt<note place="foot" n="283)">In den Hochöfen z. B. „work towards the end of the week is generally much<lb/> increased in duration, in consequence of the habit of the men of idling on Monday<lb/> and occasionally during a part or the whole of Tuesdays also.“ („<hi rendition="#g">Child.<lb/> Empl. Comm</hi>. IV. <hi rendition="#g">Rep</hi>.“, p. VI.) „The little masters generally have very<lb/> irregular hours. They lose 2 or 3 days, and then work all night to make it up …<lb/> They always employ their own children, if they have any.“ (l. c. p. VII.) „The<lb/> want of regularity in coming to work, encouraged by the possibility and practice<lb/> of making up for this by working longer hours.“ (l. c. p. XVIII.) „Enormous<lb/> loss of time in Birmingham … idling part of the time, slaving the rest.“ (l. c.<lb/> p. XI.)</note>. Obgleich diese Regellosigkeit in Verausgabung der Ar-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [469/0488]
Produktion irgendwie gelähmt ist. In der That, wir produciren mehr in
derselben Zeit“ 281). Man sieht, das englische Parlament, dem sicher
Niemand Genialität vorwerfen wird, ist durch Erfahrung zur Einsicht ge-
langt, dass ein Zwangsgesetz alle s. g. Naturhindernisse der Pro-
duktion gegen Beschränkung und Reglung des Arbeitstags einfach weg-
diktiren kann. Bei Einführung des Fabrikakts in einen Industriezweig
wird daher ein Termin von 6 bis 18 Monaten gestellt, innerhalb dessen es
Sache der Fabrikanten ist die technischen Hindernisse wegzuräumen.
Mirabeau’s: „Impossible! Ne me nommez jamais cet imbécil de mot!“ gilt
namentlich für die moderne Technologie. Wenn aber das Fabrikgesetz so
die zur Verwandlung des Manufakturbetriebs in Fabrikbetrieb nothwendi-
gen materiellen Elemente treibhausmässig reift, beschleunigt es zugleich
durch die Nothwendigkeit vergrösserter Kapitalauslage den Untergang der
kleineren Meister und die Koncentration des Kapitals 282).
Abgesehn von den rein technischen und technisch beseitbaren Hinder-
nissen stösst die Regulation des Arbeitstags auf unregelmässige Gewohnheiten
der Arbeiter selbst, namentlich wo Stücklohn vorherrscht und Verbumm-
lung der Zeit in einem Tages- oder Wochenabschnitt durch nachträgliche
Ueberarbeit oder Nachtarbeit aufgemacht werden kann, eine Methode, die
den erwachsnen Arbeiter brutalisirt, seine unreifen und weiblichen Genos-
sen ruinirt 283). Obgleich diese Regellosigkeit in Verausgabung der Ar-
281) „Reports of Insp. of Fact. 31. Oct. 1865“, p. 22.
282) „Die nöthigen Verbesserungen können in vielen alten Manufakturen
nicht eingeführt werden, ohne Kapitalauslage über die Mittel vieler gegenwärtiger
Besitzer … Eine vorübergehende Disorganisation begleitet nothwendig die Ein-
führung der Fabrikakte. Der Umfang dieser Disorganisation steht in direktem
Verhältniss zur Grösse der zu heilenden Missstände.“ (l. c. p. 96, 97.)
283) In den Hochöfen z. B. „work towards the end of the week is generally much
increased in duration, in consequence of the habit of the men of idling on Monday
and occasionally during a part or the whole of Tuesdays also.“ („Child.
Empl. Comm. IV. Rep.“, p. VI.) „The little masters generally have very
irregular hours. They lose 2 or 3 days, and then work all night to make it up …
They always employ their own children, if they have any.“ (l. c. p. VII.) „The
want of regularity in coming to work, encouraged by the possibility and practice
of making up for this by working longer hours.“ (l. c. p. XVIII.) „Enormous
loss of time in Birmingham … idling part of the time, slaving the rest.“ (l. c.
p. XI.)
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |