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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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ein Preis, wofür der Hauptarbeiter selbst die Anwerbung und Zahlung
seiner Hilfsarbeiter übernimmt. Die Exploitation der Arbeiter durch das
Kapital verwirklicht sich hier vermittelst der Exploitation des Arbeiters
durch den Arbeiter51).

Den Stücklohn gegeben, ist es natürlich das persönliche Interesse des
Arbeiters, seine Arbeitskraft möglichst intensiv anzuspannen, was dem
Kapitalisten eine Erhöhung des Normalgrads der Intensivität
erleichtert51a). Es ist ebenso das persönliche Interesse des Arbeiters, den
Arbeitstag zu verlängern, weil damit sein Tages- oder Wochen-
lohn steigt52). Es tritt damit die beim Zeitlohn bereits geschilderte Re-

51) Selbst der apologetische Watts bemerkt: "It would be a great improve-
ment to the system of piece-work, if all the men employed on a job were partners
in the contract, each according to his abilities, instead of one man being
interested in overworking his fellows for his own benefit
." (l. c.
p. 53.) Ueber die Gemeinheiten dieses Systems vgl. "Child. Empl. Comm."
Rep. III, p. 66, n. 22, p. 11, n. 124, p. XI, n. 13, 53, 59 u. s. w.
51a) Diesem naturwüchsigen Resultat wird oft künstlich unter die Arme ge-
griffen. Z. B. im Engineering Trade von London gilt es als herkömmlicher
trick, "dass der Kapitalist als Chef einer Arbeiteranzahl einen Mann von über-
legner physischer Kraft und Geschwindigkeit auswählt. Er zahlt ihm vierteljährlich
oder in andern Terminen einen Zuschusslohn unter der Uebereinkunft, alles mög-
liche aufzubieten, um seine Mitarbeiter, die nur den gewöhnlichen Lohn er-
halten, zur äussersten Nacheiferung anzustacheln ... Ohne weiteren Kommentar
erklärt diess die Kapitalistenklage über "Lähmung der Thätigkeit oder überlegener
Geschicklichkeit und Arbeitskraft ("stinting the action, superior skill and work-
ing power") durch die Trade's Unions." (Dunning l. c. p. 22, 23.) Da der Ver-
fasser selbst Arbeiter und Sekretär einer Trade's Union, könnte diess für Ueber-
treibung gelten. Aber man sehe z. B. die "highly respectable" agronomische
Cyclopädie von J. Ch. Morton, Art. "Labourer", wo diese Methode den
Pächtern als probat empfohlen wird.
52) "All those who are paid by piece-work ... profit by the transgression
of the legal limits of work. This observation as to the willingness to work over-
time, is especially applicable to the women employed as weavers and reelers."
("Rep. of Insp. of Fact. 30th April 1858", p. 9.) "Diess Stücklohn-
system, so vortheilhaft für den Kapitalisten ... strebt direkt den
jungen Töpfer zu grosser Ueberarbeit zu ermuntern, während der 4 oder 5 Jahre,
worin er per Stück, aber zu niedrigem Preis, bezahlt wird. Es ist diess eine der
grossen Ursachen, denen die physische Degeneration der Töpfer zuzuschreiben
ist." ("Child. Empl. Comm." I. Rep., p. XIII.)

ein Preis, wofür der Hauptarbeiter selbst die Anwerbung und Zahlung
seiner Hilfsarbeiter übernimmt. Die Exploitation der Arbeiter durch das
Kapital verwirklicht sich hier vermittelst der Exploitation des Arbeiters
durch den Arbeiter51).

Den Stücklohn gegeben, ist es natürlich das persönliche Interesse des
Arbeiters, seine Arbeitskraft möglichst intensiv anzuspannen, was dem
Kapitalisten eine Erhöhung des Normalgrads der Intensivität
erleichtert51a). Es ist ebenso das persönliche Interesse des Arbeiters, den
Arbeitstag zu verlängern, weil damit sein Tages- oder Wochen-
lohn steigt52). Es tritt damit die beim Zeitlohn bereits geschilderte Re-

51) Selbst der apologetische Watts bemerkt: „It would be a great improve-
ment to the system of piece-work, if all the men employed on a job were partners
in the contract, each according to his abilities, instead of one man being
interested in overworking his fellows for his own benefit
.“ (l. c.
p. 53.) Ueber die Gemeinheiten dieses Systems vgl. „Child. Empl. Comm.“
Rep. III, p. 66, n. 22, p. 11, n. 124, p. XI, n. 13, 53, 59 u. s. w.
51a) Diesem naturwüchsigen Resultat wird oft künstlich unter die Arme ge-
griffen. Z. B. im Engineering Trade von London gilt es als herkömmlicher
trick, „dass der Kapitalist als Chef einer Arbeiteranzahl einen Mann von über-
legner physischer Kraft und Geschwindigkeit auswählt. Er zahlt ihm vierteljährlich
oder in andern Terminen einen Zuschusslohn unter der Uebereinkunft, alles mög-
liche aufzubieten, um seine Mitarbeiter, die nur den gewöhnlichen Lohn er-
halten, zur äussersten Nacheiferung anzustacheln … Ohne weiteren Kommentar
erklärt diess die Kapitalistenklage über „Lähmung der Thätigkeit oder überlegener
Geschicklichkeit und Arbeitskraft („stinting the action, superior skill and work-
ing power“) durch die Trade’s Unions.“ (Dunning l. c. p. 22, 23.) Da der Ver-
fasser selbst Arbeiter und Sekretär einer Trade’s Union, könnte diess für Ueber-
treibung gelten. Aber man sehe z. B. die „highly respectable“ agronomische
Cyclopädie von J. Ch. Morton, Art. „Labourer“, wo diese Methode den
Pächtern als probat empfohlen wird.
52) „All those who are paid by piece-work … profit by the transgression
of the legal limits of work. This observation as to the willingness to work over-
time, is especially applicable to the women employed as weavers and reelers.“
(„Rep. of Insp. of Fact. 30th April 1858“, p. 9.) „Diess Stücklohn-
system, so vortheilhaft für den Kapitalisten … strebt direkt den
jungen Töpfer zu grosser Ueberarbeit zu ermuntern, während der 4 oder 5 Jahre,
worin er per Stück, aber zu niedrigem Preis, bezahlt wird. Es ist diess eine der
grossen Ursachen, denen die physische Degeneration der Töpfer zuzuschreiben
ist.“ („Child. Empl. Comm.“ I. Rep., p. XIII.)
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[542/0561] ein Preis, wofür der Hauptarbeiter selbst die Anwerbung und Zahlung seiner Hilfsarbeiter übernimmt. Die Exploitation der Arbeiter durch das Kapital verwirklicht sich hier vermittelst der Exploitation des Arbeiters durch den Arbeiter 51). Den Stücklohn gegeben, ist es natürlich das persönliche Interesse des Arbeiters, seine Arbeitskraft möglichst intensiv anzuspannen, was dem Kapitalisten eine Erhöhung des Normalgrads der Intensivität erleichtert 51a). Es ist ebenso das persönliche Interesse des Arbeiters, den Arbeitstag zu verlängern, weil damit sein Tages- oder Wochen- lohn steigt 52). Es tritt damit die beim Zeitlohn bereits geschilderte Re- 51) Selbst der apologetische Watts bemerkt: „It would be a great improve- ment to the system of piece-work, if all the men employed on a job were partners in the contract, each according to his abilities, instead of one man being interested in overworking his fellows for his own benefit.“ (l. c. p. 53.) Ueber die Gemeinheiten dieses Systems vgl. „Child. Empl. Comm.“ Rep. III, p. 66, n. 22, p. 11, n. 124, p. XI, n. 13, 53, 59 u. s. w. 51a) Diesem naturwüchsigen Resultat wird oft künstlich unter die Arme ge- griffen. Z. B. im Engineering Trade von London gilt es als herkömmlicher trick, „dass der Kapitalist als Chef einer Arbeiteranzahl einen Mann von über- legner physischer Kraft und Geschwindigkeit auswählt. Er zahlt ihm vierteljährlich oder in andern Terminen einen Zuschusslohn unter der Uebereinkunft, alles mög- liche aufzubieten, um seine Mitarbeiter, die nur den gewöhnlichen Lohn er- halten, zur äussersten Nacheiferung anzustacheln … Ohne weiteren Kommentar erklärt diess die Kapitalistenklage über „Lähmung der Thätigkeit oder überlegener Geschicklichkeit und Arbeitskraft („stinting the action, superior skill and work- ing power“) durch die Trade’s Unions.“ (Dunning l. c. p. 22, 23.) Da der Ver- fasser selbst Arbeiter und Sekretär einer Trade’s Union, könnte diess für Ueber- treibung gelten. Aber man sehe z. B. die „highly respectable“ agronomische Cyclopädie von J. Ch. Morton, Art. „Labourer“, wo diese Methode den Pächtern als probat empfohlen wird. 52) „All those who are paid by piece-work … profit by the transgression of the legal limits of work. This observation as to the willingness to work over- time, is especially applicable to the women employed as weavers and reelers.“ („Rep. of Insp. of Fact. 30th April 1858“, p. 9.) „Diess Stücklohn- system, so vortheilhaft für den Kapitalisten … strebt direkt den jungen Töpfer zu grosser Ueberarbeit zu ermuntern, während der 4 oder 5 Jahre, worin er per Stück, aber zu niedrigem Preis, bezahlt wird. Es ist diess eine der grossen Ursachen, denen die physische Degeneration der Töpfer zuzuschreiben ist.“ („Child. Empl. Comm.“ I. Rep., p. XIII.)

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 542. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/561>, abgerufen am 25.11.2024.