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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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Arbeit während 12 oder 14 Stunden des Tags, für irgend längere Zeit-
perioden, ist zu viel für ein menschliches Wesen"58).

In den dem Fabrikgesetz unterworfenen Werkstätten wird Stücklohn
allgemeine Regel, weil das Kapital dort den Arbeitstag nur noch intensiv
ausweiten kann59).

Mit der wechselnden Produktivität der Arbeit stellt dasselbe Pro-
duktenquantum wechselnde Arbeitszeit dar. Also wechselt auch der
Stücklohn, da er Preisausdruck einer bestimmten Arbeitszeit. In unsrem
obigen Beispiel wurden in 12 Stunden 24 Stück producirt, während das
Werthprodukt der 12 Stunden 6 sh. war, der Tageswerth der Arbeits-
kraft 3 sh., der Preis der Arbeitsstunde 3 d. und der Lohn für ein Stück
11/2 d. In einem Stück war 1/2 Arbeitsstunde eingesaugt. Liefert der-
selbe Arbeitstag nun etwa in Folge verdoppelter Produktivität der Arbeit
48 Stück statt 24, und bleiben alle andern Umstände unverändert, so sinkt
der Stücklohn von 11/2 d. auf 3/4 d. oder 3 Farthing, da jedes Stück jetzt
nur noch 1/4 statt 1/2 Arbeitsstunde darstellt. 24 x 11/2 d. = 3 sh.
und ebenso 48 x 3/4 d. = 3 sh. In andern Worten: Der Stücklohn
wird in demselben Verhältniss heruntergesetzt, worin die Zahl der während
derselben Zeit producirten Stücke wächst60), also die auf dasselbe Stück

58) Malthus l. c.
59) "Die Arbeiter auf Stücklohn bilden wahrscheinlich 4/5 aller Arbeiter in
den Fabriken." ("Reports of Insp. of Fact. for 30th April 1858",
p. 9.)
60) "On se rend un compte exact de la force productive de son metier (du
fileur), et l'on diminue la retribution du travail a mesure que la force productive
augmente ... sans cependant que cette augmentation soit proportionnee a l'aug-
mentation de la force." (Ure l. c. p. 61.) Letztere apologetische Wendung
hebt Ure selbst wieder auf. Bei einer Verlängerung der mule jenny z. B.
"quelque surcroit de travail provient de l'allongement." (l. c. II, p. 34.) Die
Arbeit nimmt also nicht in demselben Masse ab, worin ihre Produktivität wächst.
Ferner: "Ce surcroit augmentera la force productive d'un cinquieme. Dans ce
cas on baisera le prix du fileur; mais comme on ne le reduira pas d'un cinquieme
le perfectionnement augmentera son gain dans le meme nombre d'heures donne",
aber "il y a une certaine modification a faire ... C'est que le fileur a des frais
additionnels a deduire
sur les 6 d., attendu qu'il faut qu'il augmente le
nombre de ses aides non-adultes", begleitet von einem "deplacement d'une
partie des adultes
" (l. c. p. 66, 67), was keineswegs Tendenz zur Steigerung
des Arbeitslohns hat.

Arbeit während 12 oder 14 Stunden des Tags, für irgend längere Zeit-
perioden, ist zu viel für ein menschliches Wesen“58).

In den dem Fabrikgesetz unterworfenen Werkstätten wird Stücklohn
allgemeine Regel, weil das Kapital dort den Arbeitstag nur noch intensiv
ausweiten kann59).

Mit der wechselnden Produktivität der Arbeit stellt dasselbe Pro-
duktenquantum wechselnde Arbeitszeit dar. Also wechselt auch der
Stücklohn, da er Preisausdruck einer bestimmten Arbeitszeit. In unsrem
obigen Beispiel wurden in 12 Stunden 24 Stück producirt, während das
Werthprodukt der 12 Stunden 6 sh. war, der Tageswerth der Arbeits-
kraft 3 sh., der Preis der Arbeitsstunde 3 d. und der Lohn für ein Stück
1½ d. In einem Stück war ½ Arbeitsstunde eingesaugt. Liefert der-
selbe Arbeitstag nun etwa in Folge verdoppelter Produktivität der Arbeit
48 Stück statt 24, und bleiben alle andern Umstände unverändert, so sinkt
der Stücklohn von 1½ d. auf ¾ d. oder 3 Farthing, da jedes Stück jetzt
nur noch ¼ statt ½ Arbeitsstunde darstellt. 24 × 1½ d. = 3 sh.
und ebenso 48 × ¾ d. = 3 sh. In andern Worten: Der Stücklohn
wird in demselben Verhältniss heruntergesetzt, worin die Zahl der während
derselben Zeit producirten Stücke wächst60), also die auf dasselbe Stück

58) Malthus l. c.
59) „Die Arbeiter auf Stücklohn bilden wahrscheinlich ⅘ aller Arbeiter in
den Fabriken.“ („Reports of Insp. of Fact. for 30th April 1858“,
p. 9.)
60) „On se rend un compte exact de la force productive de son métier (du
fileur), et l’on diminue la rétribution du travail à mésure que la force productive
augmente … sans cependant que cette augmentation soit proportionnée à l’aug-
mentation de la force.“ (Ure l. c. p. 61.) Letztere apologetische Wendung
hebt Ure selbst wieder auf. Bei einer Verlängerung der mule jenny z. B.
„quelque surcroit de travail provient de l’allongement.“ (l. c. II, p. 34.) Die
Arbeit nimmt also nicht in demselben Masse ab, worin ihre Produktivität wächst.
Ferner: „Ce surcroit augmentera la force productive d’un cinquième. Dans ce
cas on baisera le prix du fileur; mais comme on ne le réduira pas d’un cinquième
le perfectionnement augmentera son gain dans le même nombre d’heures donné“,
aber „il y a une certaine modification à faire … C’est que le fileur a des frais
additionnels à déduire
sur les 6 d., attendu qu’il faut qu’il augmente le
nombre de ses aides non-adultes“, begleitet von einem „déplacement d’une
partie des adultes
“ (l. c. p. 66, 67), was keineswegs Tendenz zur Steigerung
des Arbeitslohns hat.
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[546/0565] Arbeit während 12 oder 14 Stunden des Tags, für irgend längere Zeit- perioden, ist zu viel für ein menschliches Wesen“ 58). In den dem Fabrikgesetz unterworfenen Werkstätten wird Stücklohn allgemeine Regel, weil das Kapital dort den Arbeitstag nur noch intensiv ausweiten kann 59). Mit der wechselnden Produktivität der Arbeit stellt dasselbe Pro- duktenquantum wechselnde Arbeitszeit dar. Also wechselt auch der Stücklohn, da er Preisausdruck einer bestimmten Arbeitszeit. In unsrem obigen Beispiel wurden in 12 Stunden 24 Stück producirt, während das Werthprodukt der 12 Stunden 6 sh. war, der Tageswerth der Arbeits- kraft 3 sh., der Preis der Arbeitsstunde 3 d. und der Lohn für ein Stück 1½ d. In einem Stück war ½ Arbeitsstunde eingesaugt. Liefert der- selbe Arbeitstag nun etwa in Folge verdoppelter Produktivität der Arbeit 48 Stück statt 24, und bleiben alle andern Umstände unverändert, so sinkt der Stücklohn von 1½ d. auf ¾ d. oder 3 Farthing, da jedes Stück jetzt nur noch ¼ statt ½ Arbeitsstunde darstellt. 24 × 1½ d. = 3 sh. und ebenso 48 × ¾ d. = 3 sh. In andern Worten: Der Stücklohn wird in demselben Verhältniss heruntergesetzt, worin die Zahl der während derselben Zeit producirten Stücke wächst 60), also die auf dasselbe Stück 58) Malthus l. c. 59) „Die Arbeiter auf Stücklohn bilden wahrscheinlich ⅘ aller Arbeiter in den Fabriken.“ („Reports of Insp. of Fact. for 30th April 1858“, p. 9.) 60) „On se rend un compte exact de la force productive de son métier (du fileur), et l’on diminue la rétribution du travail à mésure que la force productive augmente … sans cependant que cette augmentation soit proportionnée à l’aug- mentation de la force.“ (Ure l. c. p. 61.) Letztere apologetische Wendung hebt Ure selbst wieder auf. Bei einer Verlängerung der mule jenny z. B. „quelque surcroit de travail provient de l’allongement.“ (l. c. II, p. 34.) Die Arbeit nimmt also nicht in demselben Masse ab, worin ihre Produktivität wächst. Ferner: „Ce surcroit augmentera la force productive d’un cinquième. Dans ce cas on baisera le prix du fileur; mais comme on ne le réduira pas d’un cinquième le perfectionnement augmentera son gain dans le même nombre d’heures donné“, aber „il y a une certaine modification à faire … C’est que le fileur a des frais additionnels à déduire sur les 6 d., attendu qu’il faut qu’il augmente le nombre de ses aides non-adultes“, begleitet von einem „déplacement d’une partie des adultes“ (l. c. p. 66, 67), was keineswegs Tendenz zur Steigerung des Arbeitslohns hat.

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 546. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/565>, abgerufen am 22.11.2024.