des Bodens, deren Intensivität von der Spannung der Arbeitskraft abhängt, auf die Massenhaftigkeit des Produkts ausübt. Es ist wieder direkte Wir- kung des Menschen auf den Naturgegenstand, welche zur unmittelbaren Quelle des Reichthums wird. Extraktive Industrie und Agrikultur liefern andrer- seits der Manufaktur das Rohmaterial und die Hilfsstoffe, also die stofflichen Elemente, welche hier jeder grösseren Arbeitsausgabe vorausgesetzt sind, während die eigentlichen Arbeitsmittel auch in dieser Sphäre durch exten- sivere oder intensivere Spannung der Arbeitskraft nur ihre Reproduktions- periode verkürzen. Indem das Kapital sich also die beiden Urbildner des Reichthums, Arbeitskraft und Erde, einverleibt, erwirbt es in ihnen von seinem eignen stofflichen Umfang unabhängige und dehnbare Faktoren der Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter und daher der Accumulation.
Abgesehn vom Exploitationsgrad der Arbeit wird die Pro- duktion des Mehrwerths, also die Accumulation des Kapitals, deren Bildungselement der Mehrwerth, wesentlich bestimmt durch die Produktivkraft der Arbeit.
Mit der Produktivkraft der Arbeit wächst die Produktenmasse, worin sich ein bestimmter Werth, also auch Mehrwerth von gegebner Grösse darstellt. Bei gleichbleibender und selbst bei fallender Rate des Mehrwerths, sofern sie nur langsamer fällt als die Produktivkraft der Arbeit steigt, wächst die Masse des Mehrprodukts. Bei gleichbleibender Theilung desselben in Revenue und Surpluskapital kann daher die Konsumtion des Kapitalisten wachsen ohne Abnahme des Accumulationsfonds. Die propor- tionelle Grösse des Accumulationsfonds kann selbst auf Kosten des Kon- sumtionsfonds wachsen, während die Verwohlfeilerung der Waaren dem Kapitalisten eben so viele oder mehr Genussmittel als vorher zur Verfügung stellt. Aber mit der wachsenden Produktivität der Arbeit geht, wie man gesehn, die Verwohlfeilerung des Arbeiters, also wachsende Rate des Mehr- werths, Hand in Hand, selbst wenn der reelle Arbeitslohn steigt. Er steigt nie verhältnissmässig mit der Produktivität der Arbeit. Derselbe variable Kapitalwerth setzt also mehr Arbeitskraft und daher mehr Arbeit in Bewegung. Derselbe constante Kapitalwerth stellt sich in mehr Produktionsmitteln, d. h. mehr Arbeitsmitteln, Arbeitsmaterial und Hilfsstoffen dar, liefert also sowohl mehr Produktbildner als Werthbildner, oder Arbeitseinsauger. Bei gleichbleibendem und selbst abnehmendem
des Bodens, deren Intensivität von der Spannung der Arbeitskraft abhängt, auf die Massenhaftigkeit des Produkts ausübt. Es ist wieder direkte Wir- kung des Menschen auf den Naturgegenstand, welche zur unmittelbaren Quelle des Reichthums wird. Extraktive Industrie und Agrikultur liefern andrer- seits der Manufaktur das Rohmaterial und die Hilfsstoffe, also die stofflichen Elemente, welche hier jeder grösseren Arbeitsausgabe vorausgesetzt sind, während die eigentlichen Arbeitsmittel auch in dieser Sphäre durch exten- sivere oder intensivere Spannung der Arbeitskraft nur ihre Reproduktions- periode verkürzen. Indem das Kapital sich also die beiden Urbildner des Reichthums, Arbeitskraft und Erde, einverleibt, erwirbt es in ihnen von seinem eignen stofflichen Umfang unabhängige und dehnbare Faktoren der Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter und daher der Accumulation.
Abgesehn vom Exploitationsgrad der Arbeit wird die Pro- duktion des Mehrwerths, also die Accumulation des Kapitals, deren Bildungselement der Mehrwerth, wesentlich bestimmt durch die Produktivkraft der Arbeit.
Mit der Produktivkraft der Arbeit wächst die Produktenmasse, worin sich ein bestimmter Werth, also auch Mehrwerth von gegebner Grösse darstellt. Bei gleichbleibender und selbst bei fallender Rate des Mehrwerths, sofern sie nur langsamer fällt als die Produktivkraft der Arbeit steigt, wächst die Masse des Mehrprodukts. Bei gleichbleibender Theilung desselben in Revenue und Surpluskapital kann daher die Konsumtion des Kapitalisten wachsen ohne Abnahme des Accumulationsfonds. Die propor- tionelle Grösse des Accumulationsfonds kann selbst auf Kosten des Kon- sumtionsfonds wachsen, während die Verwohlfeilerung der Waaren dem Kapitalisten eben so viele oder mehr Genussmittel als vorher zur Verfügung stellt. Aber mit der wachsenden Produktivität der Arbeit geht, wie man gesehn, die Verwohlfeilerung des Arbeiters, also wachsende Rate des Mehr- werths, Hand in Hand, selbst wenn der reelle Arbeitslohn steigt. Er steigt nie verhältnissmässig mit der Produktivität der Arbeit. Derselbe variable Kapitalwerth setzt also mehr Arbeitskraft und daher mehr Arbeit in Bewegung. Derselbe constante Kapitalwerth stellt sich in mehr Produktionsmitteln, d. h. mehr Arbeitsmitteln, Arbeitsmaterial und Hilfsstoffen dar, liefert also sowohl mehr Produktbildner als Werthbildner, oder Arbeitseinsauger. Bei gleichbleibendem und selbst abnehmendem
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des Bodens, deren Intensivität von der Spannung der Arbeitskraft abhängt,
auf die Massenhaftigkeit des Produkts ausübt. Es ist wieder direkte Wir-
kung des Menschen auf den Naturgegenstand, welche zur unmittelbaren Quelle
des Reichthums wird. Extraktive Industrie und Agrikultur liefern andrer-
seits der Manufaktur das Rohmaterial und die Hilfsstoffe, also die stofflichen
Elemente, welche hier jeder grösseren Arbeitsausgabe vorausgesetzt sind,
während die eigentlichen Arbeitsmittel auch in dieser Sphäre durch exten-
sivere oder intensivere Spannung der Arbeitskraft nur ihre Reproduktions-
periode verkürzen. Indem das Kapital sich also die beiden Urbildner des
Reichthums, Arbeitskraft und Erde, einverleibt, erwirbt es in ihnen von
seinem eignen stofflichen Umfang unabhängige und
dehnbare Faktoren der Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter
und daher der Accumulation.
Abgesehn vom Exploitationsgrad der Arbeit wird die Pro-
duktion des Mehrwerths, also die Accumulation des Kapitals,
deren Bildungselement der Mehrwerth, wesentlich bestimmt durch die
Produktivkraft der Arbeit.
Mit der Produktivkraft der Arbeit wächst die Produktenmasse,
worin sich ein bestimmter Werth, also auch Mehrwerth von gegebner
Grösse darstellt. Bei gleichbleibender und selbst bei fallender Rate des
Mehrwerths, sofern sie nur langsamer fällt als die Produktivkraft der Arbeit
steigt, wächst die Masse des Mehrprodukts. Bei gleichbleibender Theilung
desselben in Revenue und Surpluskapital kann daher die Konsumtion des
Kapitalisten wachsen ohne Abnahme des Accumulationsfonds. Die propor-
tionelle Grösse des Accumulationsfonds kann selbst auf Kosten des Kon-
sumtionsfonds wachsen, während die Verwohlfeilerung der Waaren dem
Kapitalisten eben so viele oder mehr Genussmittel als vorher zur Verfügung
stellt. Aber mit der wachsenden Produktivität der Arbeit geht, wie man
gesehn, die Verwohlfeilerung des Arbeiters, also wachsende Rate des Mehr-
werths, Hand in Hand, selbst wenn der reelle Arbeitslohn steigt. Er
steigt nie verhältnissmässig mit der Produktivität der Arbeit. Derselbe
variable Kapitalwerth setzt also mehr Arbeitskraft und daher mehr
Arbeit in Bewegung. Derselbe constante Kapitalwerth stellt sich
in mehr Produktionsmitteln, d. h. mehr Arbeitsmitteln, Arbeitsmaterial und
Hilfsstoffen dar, liefert also sowohl mehr Produktbildner als Werthbildner,
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 590. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/609>, abgerufen am 23.11.2024.
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