Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.unabhängigem Vermögen verdanken ihr Vermögen fast ganz der Ar- 75) Eden l. c. v. I, l. I, ch. I und Preface. 76) Sollte der Leser an Malthus erinnern, dessen "Essay on Popu-
lation" 1798 erschien, so erinnere ich, dass diese Schrift in ihrer ersten Form (und die späteren Ausgaben stopften nur Material in das alte Schema und fügten neues, aber nicht von Malthus entdecktes, sondern nur annexirtes zu) nichts als ein schülerhaft oberflächliches und pfäffisch verdeklamirtes Plagiat aus Sir James Steuart, Townsend, Franklin, Wallace u. s. w. ist und nicht einen einzigen selbstgedachten Satz enthält. Nebenbei bemerkt. Obgleich Malthus Pfaffe der englischen Hochkirche, hatte er das Mönchsgelübde des Cöli- bats abgelegt. Diess ist nämlich eine der Bedingungen der fellowship der prote- stantischen Universität zu Cambridge. "Socios collegiorum maritos esse non permittimus, sed statim postquam quis uxorem duxerit, socius collegii desinatesse." ("Reports of Cambridge Univer- sity Commission", p. 172.) Dieser Umstand unterscheidet Malthus vortheil- haft von den andern protestantischen Pfaffen, die das katholische Gebot des Priestercölibats von sich selbst abgeschüttelt und das "Seid fruchtbar und mehret euch" in solchem Mass als ihre specifisch biblische Mission vindicirt haben, dass sie überall in wahrhaft unanständigem Grad zur Vermehrung der Bevölkerung bei- tragen, während sie gleichzeitig den Arbeitern das "Populationsprincip" predigen. Es ist charakteristisch, dass der ökonomisch travestirte Sündenfall, der Adams- apfel, der "urgent appetite", "the checks which tend to blunt the shafts of Cupid", wie Pfaff Townsend munter sagt, dass dieser kitzliche Punkt von den Herrn von der protestantischen Theologie oder vielmehr Kirche monopoli- sirt ward und wird. Mit Ausnahme des venetianischen Mönches Ortes, eines originellen und geistreichen Schriftstellers, sind die meisten Populationslehrer unabhängigem Vermögen verdanken ihr Vermögen fast ganz der Ar- 75) Eden l. c. v. I, l. I, ch. I und Preface. 76) Sollte der Leser an Malthus erinnern, dessen „Essay on Popu-
lation“ 1798 erschien, so erinnere ich, dass diese Schrift in ihrer ersten Form (und die späteren Ausgaben stopften nur Material in das alte Schema und fügten neues, aber nicht von Malthus entdecktes, sondern nur annexirtes zu) nichts als ein schülerhaft oberflächliches und pfäffisch verdeklamirtes Plagiat aus Sir James Steuart, Townsend, Franklin, Wallace u. s. w. ist und nicht einen einzigen selbstgedachten Satz enthält. Nebenbei bemerkt. Obgleich Malthus Pfaffe der englischen Hochkirche, hatte er das Mönchsgelübde des Cöli- bats abgelegt. Diess ist nämlich eine der Bedingungen der fellowship der prote- stantischen Universität zu Cambridge. „Socios collegiorum maritos esse non permittimus, sed statim postquam quis uxorem duxerit, socius collegii desinatesse.“ („Reports of Cambridge Univer- sity Commission“, p. 172.) Dieser Umstand unterscheidet Malthus vortheil- haft von den andern protestantischen Pfaffen, die das katholische Gebot des Priestercölibats von sich selbst abgeschüttelt und das „Seid fruchtbar und mehret euch“ in solchem Mass als ihre specifisch biblische Mission vindicirt haben, dass sie überall in wahrhaft unanständigem Grad zur Vermehrung der Bevölkerung bei- tragen, während sie gleichzeitig den Arbeitern das „Populationsprincip“ predigen. Es ist charakteristisch, dass der ökonomisch travestirte Sündenfall, der Adams- apfel, der „urgent appetite“, „the checks which tend to blunt the shafts of Cupid“, wie Pfaff Townsend munter sagt, dass dieser kitzliche Punkt von den Herrn von der protestantischen Theologie oder vielmehr Kirche monopoli- sirt ward und wird. 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unabhängigem Vermögen verdanken ihr Vermögen fast ganz der Ar-
beit Andrer, nicht ihrer eignen Fähigkeit, die durchaus nicht besser
ist als die der Andern; es ist nicht der Besitz von Land und
Geld, sondern das Kommando über Arbeit („the command of la-
bour“), das die Reichen von den Armen unterscheidet … Was dem
Armen zusagt, ist nicht eine verworfene oder servile Lage, sondern ein
bequemes und liberales Abhängigkeitsverhältniss („a
state of easy and liberal dependance“), und für die Leute von Eigenthum
hinreichender Einfluss und Autorität über die, die für sie arbeiten …
Ein solches Abhängigkeitsverhältniss ist, wie jeder Kenner der mensch-
lichen Natur weiss, nothwendig für den Komfort der Arbeiter
selbst“ 75). Sir F. M. Eden, beiläufig bemerkt, ist der einzige
Schüler Adam Smith’s, der während des achtzehnten Jahrhunderts
etwas Bedeutendes geleistet hat 76).
75) Eden l. c. v. I, l. I, ch. I und Preface.
76) Sollte der Leser an Malthus erinnern, dessen „Essay on Popu-
lation“ 1798 erschien, so erinnere ich, dass diese Schrift in ihrer ersten Form
(und die späteren Ausgaben stopften nur Material in das alte Schema und fügten
neues, aber nicht von Malthus entdecktes, sondern nur annexirtes zu) nichts
als ein schülerhaft oberflächliches und pfäffisch verdeklamirtes Plagiat aus Sir
James Steuart, Townsend, Franklin, Wallace u. s. w. ist und nicht einen
einzigen selbstgedachten Satz enthält. Nebenbei bemerkt. Obgleich
Malthus Pfaffe der englischen Hochkirche, hatte er das Mönchsgelübde des Cöli-
bats abgelegt. Diess ist nämlich eine der Bedingungen der fellowship der prote-
stantischen Universität zu Cambridge. „Socios collegiorum maritos esse
non permittimus, sed statim postquam quis uxorem duxerit,
socius collegii desinatesse.“ („Reports of Cambridge Univer-
sity Commission“, p. 172.) Dieser Umstand unterscheidet Malthus vortheil-
haft von den andern protestantischen Pfaffen, die das katholische Gebot des
Priestercölibats von sich selbst abgeschüttelt und das „Seid fruchtbar und mehret
euch“ in solchem Mass als ihre specifisch biblische Mission vindicirt haben, dass
sie überall in wahrhaft unanständigem Grad zur Vermehrung der Bevölkerung bei-
tragen, während sie gleichzeitig den Arbeitern das „Populationsprincip“ predigen.
Es ist charakteristisch, dass der ökonomisch travestirte Sündenfall, der Adams-
apfel, der „urgent appetite“, „the checks which tend to blunt the shafts of
Cupid“, wie Pfaff Townsend munter sagt, dass dieser kitzliche Punkt von den
Herrn von der protestantischen Theologie oder vielmehr Kirche monopoli-
sirt ward und wird. Mit Ausnahme des venetianischen Mönches Ortes, eines
originellen und geistreichen Schriftstellers, sind die meisten Populationslehrer
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