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Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867.

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Oekonomie so die beständige Produktion einer relativen Sur-
pluspopulation von Arbeitern
für eine Nothwendigkeit der
kapitalistischen Accumulation
erklärt hat, legt sie, und zwar
adäquat in der Figur einer alten Jungfer, dem "beau ideal" ihres Kapitalisten
folgende Worte an die durch ihre eigne Schöpfung von Surpluskapital aufs
Pflaster geworfenen "Ueberzähligen" in den Mund: "Wir Fabrikanten thun
was wir können für euch, indem wir das Kapital vermehren, von
dem ihr subsistiren müsst; und ihr müsst das übrige thun, indem ihr eure
Zahlen den Subsistenzmitteln proportionirt"82).

Die kapitalistische Produktion schliesst die Schranken disponibler
Arbeitskraft durch bloss natürlichen Zuwachs der Bevölkerung aus. Sie
bedarf zu ihrem freien Spiel einer von dieser Schranke unabhän-
gigen
industriellen Reservearmee.

Bisher wurde unterstellt, dass der Zu- oder Abnahme des vari-
ablen Kapitals
genau die Zu- oder Abnahme der beschäftigten
Arbeiterzahl entspricht
. Die Abweichungen des Grössenwechsels des
variablen Kapitals vom Grössenwechsel der Arbeiterzahl, worin es sich um-
setzt, werden im Dritten Buch weiter erörtert. Hier interessiren sie uns
nur, soweit sie das allgemeine Gesetz der Accumulation betreffen.

Bei gleichbleibender oder selbst verminderter Zahl der von ihm kom-
mandirten Arbeiter wächst das variable Kapital, wenn der individuelle Ar-
beiter mehr Arbeit liefert und daher sein Arbeitslohn wächst, obgleich
der Arbeitspreis gleich bleibt, oder selbst sinkt, nur langsamer als die
Arbeitsmasse steigt. Der Zuwachs des variablen Kapitals wird dann In-
dex von mehr Arbeit, aber nicht von mehr beschäftigten Arbeitern. Jeder

crease of labourers cannot be brought into market, in consequence of a particular
demand, till after the lapse of 16 or 18 years, and the conversion of revenue into
capital by saving, may take place much more rapidly; a country is always liable
to an increase in the quantity of the funds for the maintenance of labour faster
than the increase of population." (Malthus: "Princ. of Pol. Econ.",
p. 254, 319, 320.) In diesem Werk entdeckt Malthus endlich, vermittelst Sis-
mondi'
s, die schöne Dreieinigkeit der kapitalistischen Produktion: Ueber-
produktion -- Ueberpopulation -- Ueberkonsumtion
, three very
delicate monsters, indeed! Vgl. F. Engels: "Umrisse zu einer Kritik
der Nationalökonomie
" l. c. p. 107 sqq.
82) Harriet Martineau: "The Manchester Strike. 1842", p. 101.

Oekonomie so die beständige Produktion einer relativen Sur-
pluspopulation von Arbeitern
für eine Nothwendigkeit der
kapitalistischen Accumulation
erklärt hat, legt sie, und zwar
adäquat in der Figur einer alten Jungfer, dem „beau ideal“ ihres Kapitalisten
folgende Worte an die durch ihre eigne Schöpfung von Surpluskapital aufs
Pflaster geworfenen „Ueberzähligen“ in den Mund: „Wir Fabrikanten thun
was wir können für euch, indem wir das Kapital vermehren, von
dem ihr subsistiren müsst; und ihr müsst das übrige thun, indem ihr eure
Zahlen den Subsistenzmitteln proportionirt“82).

Die kapitalistische Produktion schliesst die Schranken disponibler
Arbeitskraft durch bloss natürlichen Zuwachs der Bevölkerung aus. Sie
bedarf zu ihrem freien Spiel einer von dieser Schranke unabhän-
gigen
industriellen Reservearmee.

Bisher wurde unterstellt, dass der Zu- oder Abnahme des vari-
ablen Kapitals
genau die Zu- oder Abnahme der beschäftigten
Arbeiterzahl entspricht
. Die Abweichungen des Grössenwechsels des
variablen Kapitals vom Grössenwechsel der Arbeiterzahl, worin es sich um-
setzt, werden im Dritten Buch weiter erörtert. Hier interessiren sie uns
nur, soweit sie das allgemeine Gesetz der Accumulation betreffen.

Bei gleichbleibender oder selbst verminderter Zahl der von ihm kom-
mandirten Arbeiter wächst das variable Kapital, wenn der individuelle Ar-
beiter mehr Arbeit liefert und daher sein Arbeitslohn wächst, obgleich
der Arbeitspreis gleich bleibt, oder selbst sinkt, nur langsamer als die
Arbeitsmasse steigt. Der Zuwachs des variablen Kapitals wird dann In-
dex von mehr Arbeit, aber nicht von mehr beschäftigten Arbeitern. Jeder

crease of labourers cannot be brought into market, in consequence of a particular
demand, till after the lapse of 16 or 18 years, and the conversion of revenue into
capital by saving, may take place much more rapidly; a country is always liable
to an increase in the quantity of the funds for the maintenance of labour faster
than the increase of population.“ (Malthus: „Princ. of Pol. Econ.“,
p. 254, 319, 320.) In diesem Werk entdeckt Malthus endlich, vermittelst Sis-
mondi’
s, die schöne Dreieinigkeit der kapitalistischen Produktion: Ueber-
produktion — Ueberpopulation — Ueberkonsumtion
, three very
delicate monsters, indeed! Vgl. F. Engels: „Umrisse zu einer Kritik
der Nationalökonomie
“ l. c. p. 107 sqq.
82) Harriet Martineau: „The Manchester Strike. 1842“, p. 101.
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[621/0640] Oekonomie so die beständige Produktion einer relativen Sur- pluspopulation von Arbeitern für eine Nothwendigkeit der kapitalistischen Accumulation erklärt hat, legt sie, und zwar adäquat in der Figur einer alten Jungfer, dem „beau ideal“ ihres Kapitalisten folgende Worte an die durch ihre eigne Schöpfung von Surpluskapital aufs Pflaster geworfenen „Ueberzähligen“ in den Mund: „Wir Fabrikanten thun was wir können für euch, indem wir das Kapital vermehren, von dem ihr subsistiren müsst; und ihr müsst das übrige thun, indem ihr eure Zahlen den Subsistenzmitteln proportionirt“ 82). Die kapitalistische Produktion schliesst die Schranken disponibler Arbeitskraft durch bloss natürlichen Zuwachs der Bevölkerung aus. Sie bedarf zu ihrem freien Spiel einer von dieser Schranke unabhän- gigen industriellen Reservearmee. Bisher wurde unterstellt, dass der Zu- oder Abnahme des vari- ablen Kapitals genau die Zu- oder Abnahme der beschäftigten Arbeiterzahl entspricht. Die Abweichungen des Grössenwechsels des variablen Kapitals vom Grössenwechsel der Arbeiterzahl, worin es sich um- setzt, werden im Dritten Buch weiter erörtert. Hier interessiren sie uns nur, soweit sie das allgemeine Gesetz der Accumulation betreffen. Bei gleichbleibender oder selbst verminderter Zahl der von ihm kom- mandirten Arbeiter wächst das variable Kapital, wenn der individuelle Ar- beiter mehr Arbeit liefert und daher sein Arbeitslohn wächst, obgleich der Arbeitspreis gleich bleibt, oder selbst sinkt, nur langsamer als die Arbeitsmasse steigt. Der Zuwachs des variablen Kapitals wird dann In- dex von mehr Arbeit, aber nicht von mehr beschäftigten Arbeitern. Jeder 81) 82) Harriet Martineau: „The Manchester Strike. 1842“, p. 101. 81) crease of labourers cannot be brought into market, in consequence of a particular demand, till after the lapse of 16 or 18 years, and the conversion of revenue into capital by saving, may take place much more rapidly; a country is always liable to an increase in the quantity of the funds for the maintenance of labour faster than the increase of population.“ (Malthus: „Princ. of Pol. Econ.“, p. 254, 319, 320.) In diesem Werk entdeckt Malthus endlich, vermittelst Sis- mondi’s, die schöne Dreieinigkeit der kapitalistischen Produktion: Ueber- produktion — Ueberpopulation — Ueberkonsumtion, three very delicate monsters, indeed! Vgl. F. Engels: „Umrisse zu einer Kritik der Nationalökonomie“ l. c. p. 107 sqq.

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch I: Der Produktionsprocess des Kapitals. Hamburg, 1867, S. 621. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital01_1867/640>, abgerufen am 26.11.2024.