vorzugsweis eine sorgfältige Aufsicht über die Scheunen, Futter- und Ge- treideböden und Keller erforderlich, sowie die Vorrathsräume stets ge- hörig zu verschliessen, ausserdem aber reinlich zu halten, auszulüften sind u. s. w.; das Getreide und andre zur Aufbewahrung gebrachte Früchte müssen von Zeit zu Zeit gehörig gewendet, Kartoffeln und Rüben sowohl gegen Frost als gegen Wasser und Feuer geschützt werden." (Kirchhof, p. 292.) "Bei Berechnung des eignen Bedarfs, besonders für die Viehhaltung, wo- bei die Vertheilung nach Maßgabe des Erzeugnisses und des Zwecks vor- zunehmen ist, muss man nicht nur auf die Deckung des Bedürfnisses, sondern ausserdem auch noch darauf Rücksicht nehmen, dass für unvorher- gesehne Fälle auch noch ein verhältnissmäßiger Vorrath übrig bleibe. Sobald sich nun hierbei ergibt, dass der Bedarf durch das eigne Er- zeugniss nicht vollständig gedeckt werden kann, so hat man zunächst in Betracht zu ziehn, ob man nicht durch andre Erzeugnisse (Ersatzmittel) diesen Mangel decken oder doch solche statt der fehlenden wohlfeiler an- schaffen könne. Wenn z. B. sich ein Mangel an Heu herausstellen sollte, so lässt sich dieser durch Wurzelwerk mit Strohzusatz decken. Ueber- haupt muss man hierbei den Sachwerth und den Marktpreis der ver- schiednen Erzeugnisse stets im Auge behalten und die Bestimmungen für die Konsumtion darnach treffen; ist z. B. der Hafer theurer, während Erbsen und Roggen verhältnissmäßig niedrig stehn, so wird man mit Vortheil einen Theil des Hafers bei Pferden durch Erbsen oder Roggen ersetzen und den hierdurch erübrigten Hafer verkaufen." (Ibidem, p. 300.)
Es ist früher bei Betrachtung der Vorrathbildung bereits bemerkt worden, dass ein bestimmtes größres oder kleinres Quantum von poten- tiellem produktivem Kapital erfordert ist, d. h. von für die Produktion bestimmten Produktionsmitteln, die in größren oder kleinren Massen vor- räthig sein müssen um nach und nach in den Produktionsprocess einzu- gehn. Es ist dabei bemerkt worden, dass bei einer gegebnen Geschäfts- unternehmung oder einem Kapitalbetrieb von bestimmtem Umfang die Größe dieses Produktionsvorraths abhängt von der grössren oder geringren Schwierigkeit seiner Erneuerung, relativer Nähe der Bezugsmärkte, Ent- wicklung der Transport- und Kommunikationsmittel etc. Alle diese Um- stände wirken ein auf das Mininum von Kapital, das in der Form von produktivem Vorrath vorhanden sein muss, also auf die Zeitlänge, wofür die Kapitalvorschüsse zu machen, und auf den Umfang der auf einmal
vorzugsweis èine sorgfältige Aufsicht über die Scheunen, Futter- und Ge- treideböden und Keller erforderlich, sowie die Vorrathsräume stets ge- hörig zu verschliessen, ausserdem aber reinlich zu halten, auszulüften sind u. s. w.; das Getreide und andre zur Aufbewahrung gebrachte Früchte müssen von Zeit zu Zeit gehörig gewendet, Kartoffeln und Rüben sowohl gegen Frost als gegen Wasser und Feuer geschützt werden.“ (Kirchhof, p. 292.) „Bei Berechnung des eignen Bedarfs, besonders für die Viehhaltung, wo- bei die Vertheilung nach Maßgabe des Erzeugnisses und des Zwecks vor- zunehmen ist, muss man nicht nur auf die Deckung des Bedürfnisses, sondern ausserdem auch noch darauf Rücksicht nehmen, dass für unvorher- gesehne Fälle auch noch ein verhältnissmäßiger Vorrath übrig bleibe. Sobald sich nun hierbei ergibt, dass der Bedarf durch das eigne Er- zeugniss nicht vollständig gedeckt werden kann, so hat man zunächst in Betracht zu ziehn, ob man nicht durch andre Erzeugnisse (Ersatzmittel) diesen Mangel decken oder doch solche statt der fehlenden wohlfeiler an- schaffen könne. Wenn z. B. sich ein Mangel an Heu herausstellen sollte, so lässt sich dieser durch Wurzelwerk mit Strohzusatz decken. Ueber- haupt muss man hierbei den Sachwerth und den Marktpreis der ver- schiednen Erzeugnisse stets im Auge behalten und die Bestimmungen für die Konsumtion darnach treffen; ist z. B. der Hafer theurer, während Erbsen und Roggen verhältnissmäßig niedrig stehn, so wird man mit Vortheil einen Theil des Hafers bei Pferden durch Erbsen oder Roggen ersetzen und den hierdurch erübrigten Hafer verkaufen.“ (Ibidem, p. 300.)
Es ist früher bei Betrachtung der Vorrathbildung bereits bemerkt worden, dass ein bestimmtes größres oder kleinres Quantum von poten- tiellem produktivem Kapital erfordert ist, d. h. von für die Produktion bestimmten Produktionsmitteln, die in größren oder kleinren Massen vor- räthig sein müssen um nach und nach in den Produktionsprocess einzu- gehn. Es ist dabei bemerkt worden, dass bei einer gegebnen Geschäfts- unternehmung oder einem Kapitalbetrieb von bestimmtem Umfang die Größe dieses Produktionsvorraths abhängt von der grössren oder geringren Schwierigkeit seiner Erneuerung, relativer Nähe der Bezugsmärkte, Ent- wicklung der Transport- und Kommunikationsmittel etc. Alle diese Um- stände wirken ein auf das Mininum von Kapital, das in der Form von produktivem Vorrath vorhanden sein muss, also auf die Zeitlänge, wofür die Kapitalvorschüsse zu machen, und auf den Umfang der auf einmal
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vorzugsweis èine sorgfältige Aufsicht über die Scheunen, Futter- und Ge-
treideböden und Keller erforderlich, sowie die Vorrathsräume stets ge-
hörig zu verschliessen, ausserdem aber reinlich zu halten, auszulüften
sind u. s. w.; das Getreide und andre zur Aufbewahrung gebrachte Früchte
müssen von Zeit zu Zeit gehörig gewendet, Kartoffeln und Rüben sowohl gegen
Frost als gegen Wasser und Feuer geschützt werden.“ (Kirchhof, p. 292.)
„Bei Berechnung des eignen Bedarfs, besonders für die Viehhaltung, wo-
bei die Vertheilung nach Maßgabe des Erzeugnisses und des Zwecks vor-
zunehmen ist, muss man nicht nur auf die Deckung des Bedürfnisses,
sondern ausserdem auch noch darauf Rücksicht nehmen, dass für unvorher-
gesehne Fälle auch noch ein verhältnissmäßiger Vorrath übrig bleibe.
Sobald sich nun hierbei ergibt, dass der Bedarf durch das eigne Er-
zeugniss nicht vollständig gedeckt werden kann, so hat man zunächst in
Betracht zu ziehn, ob man nicht durch andre Erzeugnisse (Ersatzmittel)
diesen Mangel decken oder doch solche statt der fehlenden wohlfeiler an-
schaffen könne. Wenn z. B. sich ein Mangel an Heu herausstellen sollte,
so lässt sich dieser durch Wurzelwerk mit Strohzusatz decken. Ueber-
haupt muss man hierbei den Sachwerth und den Marktpreis der ver-
schiednen Erzeugnisse stets im Auge behalten und die Bestimmungen für
die Konsumtion darnach treffen; ist z. B. der Hafer theurer, während
Erbsen und Roggen verhältnissmäßig niedrig stehn, so wird man mit
Vortheil einen Theil des Hafers bei Pferden durch Erbsen oder Roggen
ersetzen und den hierdurch erübrigten Hafer verkaufen.“ (Ibidem, p. 300.)
Es ist früher bei Betrachtung der Vorrathbildung bereits bemerkt
worden, dass ein bestimmtes größres oder kleinres Quantum von poten-
tiellem produktivem Kapital erfordert ist, d. h. von für die Produktion
bestimmten Produktionsmitteln, die in größren oder kleinren Massen vor-
räthig sein müssen um nach und nach in den Produktionsprocess einzu-
gehn. Es ist dabei bemerkt worden, dass bei einer gegebnen Geschäfts-
unternehmung oder einem Kapitalbetrieb von bestimmtem Umfang die
Größe dieses Produktionsvorraths abhängt von der grössren oder geringren
Schwierigkeit seiner Erneuerung, relativer Nähe der Bezugsmärkte, Ent-
wicklung der Transport- und Kommunikationsmittel etc. Alle diese Um-
stände wirken ein auf das Mininum von Kapital, das in der Form von
produktivem Vorrath vorhanden sein muss, also auf die Zeitlänge, wofür
die Kapitalvorschüsse zu machen, und auf den Umfang der auf einmal
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/262>, abgerufen am 21.11.2024.
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