jedes Element des produktiven Kapitals in II wie in I ersetzt werden muss -- hier nur möglich bleibt, wenn die 500 Goldvögel zurückkehren zu I, das sie zuerst ausfliegen liess.
Gibt ein Kapitalist (hier haben wir nur noch industrielle Kapita- listen vor uns, zugleich Repräsentanten aller andern) Geld aus in Kon- sumtionsmitteln, so ist es für ihn alle geworden, den Weg alles Fleisches gegangen. Fliesst es wieder zu ihm zurück, so kann das nur geschehn, soweit er es für Waaren -- also durch sein Waarenkapital -- aus der Cirkulation herausfischt. Wie der Werth seines ganzen jährlichen Waaren- produkts (das für ihn = Waarenkapital), so ist der jedes Elements des- selben, d. h. der Werth jeder einzelnen Waare, für ihn zerfällbar in konstanten Kapitalwerth, variablen Kapitalwerth und Mehrwerth. Die Versilbrung jeder einzelnen der Waaren (die als Elemente das Waaren- produkt bilden) ist also zugleich Versilbrung eines gewissen Quotums des im ganzen Waarenprodukt steckenden Mehrwerths. Es ist also im ge- gebnen Fall wörtlich richtig, dass der Kapitalist selbst das Geld in die Cirkulation warf -- und zwar bei Verausgabung desselben in Kon- sumtionsmitteln -- womit sein Mehrwerth versilbert, alias realisirt wird. Es handelt sich dabei natürlich nicht um identische Geldstücke, sondern um einen Betrag in klingendem Geld, gleich dem (oder gleicher Theil von dem), den er zur Bestreitung persönlicher Bedürfnisse in die Cirku- lation geworfen.
In der Praxis geschieht dies in doppelter Weise: Ist das Geschäft erst innerhalb des laufenden Jahrs eröffnet worden, so dauert es gute Weile, im besten Fall einige Monate, bevor der Kapitalist aus der Ge- schäftseinnahme selbst Geld für seinen persönlichen Konsum ausgeben kann. Er suspendirt deswegen keinen Augenblick seine Konsumtion. Er schiesst sich selbst (ob aus eigner, oder per Kredit aus fremder Tasche, ist hier ganz gleichgültiger Umstand) Geld auf erst zu ergatternden Mehrwerth vor; damit aber auch cirkulirendes Medium zur Realisation später zu realisirenden Mehrwerths. Ist das Geschäft dagegen schon länger im regelmäßigen Gang, so vertheilen sich Zahlungen und Einnahmen auf verschiedne Termine während des Jahrs. Eins aber geht ununterbrochen fort, die Konsumtion des Kapitalisten, die anticipirt und deren Umfang berechnet wird nach gewisser Proportion zu der gewohnten oder veran- schlagten Einnahme. Mit jeder Portion verkaufter Waare wird auch ein
jedes Element des produktiven Kapitals in II wie in I ersetzt werden muss — hier nur möglich bleibt, wenn die 500 Goldvögel zurückkehren zu I, das sie zuerst ausfliegen liess.
Gibt ein Kapitalist (hier haben wir nur noch industrielle Kapita- listen vor uns, zugleich Repräsentanten aller andern) Geld aus in Kon- sumtionsmitteln, so ist es für ihn alle geworden, den Weg alles Fleisches gegangen. Fliesst es wieder zu ihm zurück, so kann das nur geschehn, soweit er es für Waaren — also durch sein Waarenkapital — aus der Cirkulation herausfischt. Wie der Werth seines ganzen jährlichen Waaren- produkts (das für ihn = Waarenkapital), so ist der jedes Elements des- selben, d. h. der Werth jeder einzelnen Waare, für ihn zerfällbar in konstanten Kapitalwerth, variablen Kapitalwerth und Mehrwerth. Die Versilbrung jeder einzelnen der Waaren (die als Elemente das Waaren- produkt bilden) ist also zugleich Versilbrung eines gewissen Quotums des im ganzen Waarenprodukt steckenden Mehrwerths. Es ist also im ge- gebnen Fall wörtlich richtig, dass der Kapitalist selbst das Geld in die Cirkulation warf — und zwar bei Verausgabung desselben in Kon- sumtionsmitteln — womit sein Mehrwerth versilbert, alias realisirt wird. Es handelt sich dabei natürlich nicht um identische Geldstücke, sondern um einen Betrag in klingendem Geld, gleich dem (oder gleicher Theil von dem), den er zur Bestreitung persönlicher Bedürfnisse in die Cirku- lation geworfen.
In der Praxis geschieht dies in doppelter Weise: Ist das Geschäft erst innerhalb des laufenden Jahrs eröffnet worden, so dauert es gute Weile, im besten Fall einige Monate, bevor der Kapitalist aus der Ge- schäftseinnahme selbst Geld für seinen persönlichen Konsum ausgeben kann. Er suspendirt deswegen keinen Augenblick seine Konsumtion. Er schiesst sich selbst (ob aus eigner, oder per Kredit aus fremder Tasche, ist hier ganz gleichgültiger Umstand) Geld auf erst zu ergatternden Mehrwerth vor; damit aber auch cirkulirendes Medium zur Realisation später zu realisirenden Mehrwerths. Ist das Geschäft dagegen schon länger im regelmäßigen Gang, so vertheilen sich Zahlungen und Einnahmen auf verschiedne Termine während des Jahrs. Eins aber geht ununterbrochen fort, die Konsumtion des Kapitalisten, die anticipirt und deren Umfang berechnet wird nach gewisser Proportion zu der gewohnten oder veran- schlagten Einnahme. Mit jeder Portion verkaufter Waare wird auch ein
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jedes Element des produktiven Kapitals in II wie in I ersetzt werden
muss — hier nur möglich bleibt, wenn die 500 Goldvögel zurückkehren
zu I, das sie zuerst ausfliegen liess.
Gibt ein Kapitalist (hier haben wir nur noch industrielle Kapita-
listen vor uns, zugleich Repräsentanten aller andern) Geld aus in Kon-
sumtionsmitteln, so ist es für ihn alle geworden, den Weg alles Fleisches
gegangen. Fliesst es wieder zu ihm zurück, so kann das nur geschehn,
soweit er es für Waaren — also durch sein Waarenkapital — aus der
Cirkulation herausfischt. Wie der Werth seines ganzen jährlichen Waaren-
produkts (das für ihn = Waarenkapital), so ist der jedes Elements des-
selben, d. h. der Werth jeder einzelnen Waare, für ihn zerfällbar in
konstanten Kapitalwerth, variablen Kapitalwerth und Mehrwerth. Die
Versilbrung jeder einzelnen der Waaren (die als Elemente das Waaren-
produkt bilden) ist also zugleich Versilbrung eines gewissen Quotums des
im ganzen Waarenprodukt steckenden Mehrwerths. Es ist also im ge-
gebnen Fall wörtlich richtig, dass der Kapitalist selbst das Geld in die
Cirkulation warf — und zwar bei Verausgabung desselben in Kon-
sumtionsmitteln — womit sein Mehrwerth versilbert, alias realisirt wird.
Es handelt sich dabei natürlich nicht um identische Geldstücke, sondern
um einen Betrag in klingendem Geld, gleich dem (oder gleicher Theil
von dem), den er zur Bestreitung persönlicher Bedürfnisse in die Cirku-
lation geworfen.
In der Praxis geschieht dies in doppelter Weise: Ist das Geschäft
erst innerhalb des laufenden Jahrs eröffnet worden, so dauert es gute
Weile, im besten Fall einige Monate, bevor der Kapitalist aus der Ge-
schäftseinnahme selbst Geld für seinen persönlichen Konsum ausgeben
kann. Er suspendirt deswegen keinen Augenblick seine Konsumtion. Er
schiesst sich selbst (ob aus eigner, oder per Kredit aus fremder Tasche,
ist hier ganz gleichgültiger Umstand) Geld auf erst zu ergatternden
Mehrwerth vor; damit aber auch cirkulirendes Medium zur Realisation
später zu realisirenden Mehrwerths. Ist das Geschäft dagegen schon länger
im regelmäßigen Gang, so vertheilen sich Zahlungen und Einnahmen auf
verschiedne Termine während des Jahrs. Eins aber geht ununterbrochen
fort, die Konsumtion des Kapitalisten, die anticipirt und deren Umfang
berechnet wird nach gewisser Proportion zu der gewohnten oder veran-
schlagten Einnahme. Mit jeder Portion verkaufter Waare wird auch ein
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Marx, Karl: Das Kapital. Bd. 2. Buch II: Der Cirkulationsprocess des Kapitals. Hamburg, 1885, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital02_1885/450>, abgerufen am 22.11.2024.
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