1) dass zum Kostpreis einer Waare nicht der in ihr enthaltne Mehrwerth, sondern der Durchschnittsprofit hinzugeschlagen wird;
2) dass der so vom Werth abweichende Produktionspreis einer Waare als Element in den Kostpreis andrer Waaren eingeht, wo- durch also schon im Kostpreis einer Waare eine Abweichung vom Werth der in ihr konsumirten Produktionsmittel enthalten sein kann, abgesehn von der Abweichung, die für sie selbst durch die Differenz zwischen Durchschnittsprofit und Mehrwerth hinein- kommen kann.
Es ist hiernach also möglich, dass auch bei Waaren, die durch Kapitale mittlerer Zusammensetzung producirt werden, der Kost- preis abweichen kann von der Werthsumme der Elemente, aus denen dieser Bestandtheil ihres Produktionspreises sich zusammen- setzt. Angenommen, die mittlere Zusammensetzung sei 80c + 20v. Es ist nun möglich, dass in den wirklichen Kapitalen, die so zu- sammengesetzt sind, 80c grösser oder kleiner ist als der Werth von c, dem konstanten Kapital, weil dies c durch Waaren gebildet ist, deren Produktionspreis abweicht von ihrem Werth. Ebenso könnte 20v von seinem Werth abweichen, wenn in den Verzehr des Arbeitslohns Waaren eingehn, deren Produktionspreis von ihrem Werth verschieden ist; der Arbeiter also zum Rückkauf dieser Waaren (ihrem Ersatz) mehr oder minder Arbeitszeit ar- beiten, also mehr oder minder viel nothwendige Arbeit verrichten muss, als nöthig wäre, wenn die Produktionspreise der nothwen- digen Lebensmittel mit ihren Werthen zusammenfielen.
Indess ändert diese Möglichkeit durchaus nichts an der Richtig- keit der für Waaren mittlerer Zusammensetzung aufgestellten Sätze. Das Quantum Profit, das auf diese Waaren fällt, ist gleich dem in ihnen selbst enthaltnen Quantum Mehrwerth. Z. B. bei obigem Kapital von der Zusammensetzung 80c + 20v ist das Wichtige für die Bestimmung des Mehrwerths, nicht ob diese Zahlen Ausdrücke der wirklichen Werthe, sondern wie sie sich zu einander verhalten; nämlich dass v = 1/5 des Gesammtkapitals, und c = 4/5 ist. So- bald dies der Fall, ist, wie oben angenommen, der von v erzeugte Mehrwerth gleich dem Durchschnittsprofit. Andrerseits: Weil er gleich dem Durchschnittsprofit ist, ist der Produktionspreis = Kost- preis + Profit = k + p = k + m, praktisch dem Werth der Waare gleichgesetzt. D. h. eine Erhöhung oder Erniedrigung des Arbeits- lohns lässt k + p in diesem Fall ebenso unverändert, wie sie den Werth der Waare unverändert lassen würde, und bewirkt bloss eine entsprechende umgekehrte Bewegung, Erniedrigung oder Er-
1) dass zum Kostpreis einer Waare nicht der in ihr enthaltne Mehrwerth, sondern der Durchschnittsprofit hinzugeschlagen wird;
2) dass der so vom Werth abweichende Produktionspreis einer Waare als Element in den Kostpreis andrer Waaren eingeht, wo- durch also schon im Kostpreis einer Waare eine Abweichung vom Werth der in ihr konsumirten Produktionsmittel enthalten sein kann, abgesehn von der Abweichung, die für sie selbst durch die Differenz zwischen Durchschnittsprofit und Mehrwerth hinein- kommen kann.
Es ist hiernach also möglich, dass auch bei Waaren, die durch Kapitale mittlerer Zusammensetzung producirt werden, der Kost- preis abweichen kann von der Werthsumme der Elemente, aus denen dieser Bestandtheil ihres Produktionspreises sich zusammen- setzt. Angenommen, die mittlere Zusammensetzung sei 80c + 20v. Es ist nun möglich, dass in den wirklichen Kapitalen, die so zu- sammengesetzt sind, 80c grösser oder kleiner ist als der Werth von c, dem konstanten Kapital, weil dies c durch Waaren gebildet ist, deren Produktionspreis abweicht von ihrem Werth. Ebenso könnte 20v von seinem Werth abweichen, wenn in den Verzehr des Arbeitslohns Waaren eingehn, deren Produktionspreis von ihrem Werth verschieden ist; der Arbeiter also zum Rückkauf dieser Waaren (ihrem Ersatz) mehr oder minder Arbeitszeit ar- beiten, also mehr oder minder viel nothwendige Arbeit verrichten muss, als nöthig wäre, wenn die Produktionspreise der nothwen- digen Lebensmittel mit ihren Werthen zusammenfielen.
Indess ändert diese Möglichkeit durchaus nichts an der Richtig- keit der für Waaren mittlerer Zusammensetzung aufgestellten Sätze. Das Quantum Profit, das auf diese Waaren fällt, ist gleich dem in ihnen selbst enthaltnen Quantum Mehrwerth. Z. B. bei obigem Kapital von der Zusammensetzung 80c + 20v ist das Wichtige für die Bestimmung des Mehrwerths, nicht ob diese Zahlen Ausdrücke der wirklichen Werthe, sondern wie sie sich zu einander verhalten; nämlich dass v = ⅕ des Gesammtkapitals, und c = ⅘ ist. So- bald dies der Fall, ist, wie oben angenommen, der von v erzeugte Mehrwerth gleich dem Durchschnittsprofit. Andrerseits: Weil er gleich dem Durchschnittsprofit ist, ist der Produktionspreis = Kost- preis + Profit = k + p = k + m, praktisch dem Werth der Waare gleichgesetzt. D. h. eine Erhöhung oder Erniedrigung des Arbeits- lohns lässt k + p in diesem Fall ebenso unverändert, wie sie den Werth der Waare unverändert lassen würde, und bewirkt bloss eine entsprechende umgekehrte Bewegung, Erniedrigung oder Er-
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[186/0220]
1) dass zum Kostpreis einer Waare nicht der in ihr enthaltne
Mehrwerth, sondern der Durchschnittsprofit hinzugeschlagen wird;
2) dass der so vom Werth abweichende Produktionspreis einer
Waare als Element in den Kostpreis andrer Waaren eingeht, wo-
durch also schon im Kostpreis einer Waare eine Abweichung vom
Werth der in ihr konsumirten Produktionsmittel enthalten sein
kann, abgesehn von der Abweichung, die für sie selbst durch die
Differenz zwischen Durchschnittsprofit und Mehrwerth hinein-
kommen kann.
Es ist hiernach also möglich, dass auch bei Waaren, die durch
Kapitale mittlerer Zusammensetzung producirt werden, der Kost-
preis abweichen kann von der Werthsumme der Elemente, aus
denen dieser Bestandtheil ihres Produktionspreises sich zusammen-
setzt. Angenommen, die mittlere Zusammensetzung sei 80c + 20v.
Es ist nun möglich, dass in den wirklichen Kapitalen, die so zu-
sammengesetzt sind, 80c grösser oder kleiner ist als der Werth
von c, dem konstanten Kapital, weil dies c durch Waaren gebildet
ist, deren Produktionspreis abweicht von ihrem Werth. Ebenso
könnte 20v von seinem Werth abweichen, wenn in den Verzehr
des Arbeitslohns Waaren eingehn, deren Produktionspreis von
ihrem Werth verschieden ist; der Arbeiter also zum Rückkauf
dieser Waaren (ihrem Ersatz) mehr oder minder Arbeitszeit ar-
beiten, also mehr oder minder viel nothwendige Arbeit verrichten
muss, als nöthig wäre, wenn die Produktionspreise der nothwen-
digen Lebensmittel mit ihren Werthen zusammenfielen.
Indess ändert diese Möglichkeit durchaus nichts an der Richtig-
keit der für Waaren mittlerer Zusammensetzung aufgestellten Sätze.
Das Quantum Profit, das auf diese Waaren fällt, ist gleich dem
in ihnen selbst enthaltnen Quantum Mehrwerth. Z. B. bei obigem
Kapital von der Zusammensetzung 80c + 20v ist das Wichtige für
die Bestimmung des Mehrwerths, nicht ob diese Zahlen Ausdrücke
der wirklichen Werthe, sondern wie sie sich zu einander verhalten;
nämlich dass v = ⅕ des Gesammtkapitals, und c = ⅘ ist. So-
bald dies der Fall, ist, wie oben angenommen, der von v erzeugte
Mehrwerth gleich dem Durchschnittsprofit. Andrerseits: Weil er
gleich dem Durchschnittsprofit ist, ist der Produktionspreis = Kost-
preis + Profit = k + p = k + m, praktisch dem Werth der Waare
gleichgesetzt. D. h. eine Erhöhung oder Erniedrigung des Arbeits-
lohns lässt k + p in diesem Fall ebenso unverändert, wie sie den
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 186. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/220>, abgerufen am 21.11.2024.
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