ohne das Verhältniss der angewandten Arbeitskraft zu dem von ihr in Bewegung gesetzten konstanten Kapital wesentlich zu ver- ändern, und welche in der That eher das letztere relativ vermindert. Sonst ist es bereits nachgewiesen -- und bildet das eigentliche Geheimniss des tendenziellen Falls der Profitrate -- dass die Pro- ceduren zur Erzeugung von relativem Mehrwerth im Ganzen und Grossen darauf hinauslaufen: einerseits von einer gegebnen Masse Arbeit möglichst viel in Mehrwerth zu verwandeln, andrerseits im Verhältniss zum vorgeschossnen Kapital möglichst wenig Arbeit überhaupt anzuwenden; sodass dieselben Gründe, welche erlauben, den Exploitationsgrad der Arbeit zu erhöhen, es verbieten mit dem- selben Gesammtkapital ebensoviel Arbeit wie früher zu exploitiren. Dies sind die widerstreitenden Tendenzen die, während sie auf eine Steigerung in der Rate des Mehrwerths, gleichzeitig auf einen Fall der von einem gegebnen Kapital erzeugten Masse des Mehrwerths, und daher der Rate des Profits hinwirken. Ebenfalls ist die massenhafte Einführung von Weiber- und Kinderarbeit so- weit hier zu erwähnen, als die ganze Familie dem Kapital eine grössre Masse Mehrarbeit liefern muss als vorher, selbst wenn die Gesammtsumme des ihr gegebnen Arbeitslohns wächst, was keines- wegs allgemein der Fall. -- Alles was die Produktion des relativen Mehrwerths fördert durch blosse Verbesserung der Methoden, wie in der Agrikultur, bei unveränderter Grösse des angewandten Ka- pitals, hat dieselbe Wirkung. Hier steigt zwar nicht das ange- wandte konstante Kapital im Verhältniss zum variablen, soweit wir letzteres als Index der beschäftigten Arbeitskraft betrachten, aber es steigt die Masse des Produkts im Verhältniss zur angewandten Arbeitskraft. Dasselbe findet statt, wenn die Produktivkraft der Arbeit (einerlei ob ihr Produkt in die Konsumtion der Arbeiter eingeht oder in die Elemente des konstanten Kapitals) befreit wird von Verkehrshemmungen, willkürlichen oder im Lauf der Zeit störend gewordnen Einschränkungen, überhaupt von Fesseln aller Art, ohne dass dadurch zunächst das Verhältniss des variablen zum konstanten Kapitals berührt wird.
Es könnte die Frage aufgeworfen werden, ob in den, den Fall der Profitrate hemmenden, ihn in letzter Instanz aber stets be- schleunigenden Ursachen einbegriffen sind die temporären, aber sich stets wiederholenden, bald in diesem, bald in jenem Produk- tionszweig auftauchenden Erhöhungen des Mehrwerths über das allge- meine Niveau für den Kapitalisten, der Erfindungen u. s. w. benutzt, bevor sie verallgemeinert sind. Diese Frage muss bejaht werden.
ohne das Verhältniss der angewandten Arbeitskraft zu dem von ihr in Bewegung gesetzten konstanten Kapital wesentlich zu ver- ändern, und welche in der That eher das letztere relativ vermindert. Sonst ist es bereits nachgewiesen — und bildet das eigentliche Geheimniss des tendenziellen Falls der Profitrate — dass die Pro- ceduren zur Erzeugung von relativem Mehrwerth im Ganzen und Grossen darauf hinauslaufen: einerseits von einer gegebnen Masse Arbeit möglichst viel in Mehrwerth zu verwandeln, andrerseits im Verhältniss zum vorgeschossnen Kapital möglichst wenig Arbeit überhaupt anzuwenden; sodass dieselben Gründe, welche erlauben, den Exploitationsgrad der Arbeit zu erhöhen, es verbieten mit dem- selben Gesammtkapital ebensoviel Arbeit wie früher zu exploitiren. Dies sind die widerstreitenden Tendenzen die, während sie auf eine Steigerung in der Rate des Mehrwerths, gleichzeitig auf einen Fall der von einem gegebnen Kapital erzeugten Masse des Mehrwerths, und daher der Rate des Profits hinwirken. Ebenfalls ist die massenhafte Einführung von Weiber- und Kinderarbeit so- weit hier zu erwähnen, als die ganze Familie dem Kapital eine grössre Masse Mehrarbeit liefern muss als vorher, selbst wenn die Gesammtsumme des ihr gegebnen Arbeitslohns wächst, was keines- wegs allgemein der Fall. — Alles was die Produktion des relativen Mehrwerths fördert durch blosse Verbesserung der Methoden, wie in der Agrikultur, bei unveränderter Grösse des angewandten Ka- pitals, hat dieselbe Wirkung. Hier steigt zwar nicht das ange- wandte konstante Kapital im Verhältniss zum variablen, soweit wir letzteres als Index der beschäftigten Arbeitskraft betrachten, aber es steigt die Masse des Produkts im Verhältniss zur angewandten Arbeitskraft. Dasselbe findet statt, wenn die Produktivkraft der Arbeit (einerlei ob ihr Produkt in die Konsumtion der Arbeiter eingeht oder in die Elemente des konstanten Kapitals) befreit wird von Verkehrshemmungen, willkürlichen oder im Lauf der Zeit störend gewordnen Einschränkungen, überhaupt von Fesseln aller Art, ohne dass dadurch zunächst das Verhältniss des variablen zum konstanten Kapitals berührt wird.
Es könnte die Frage aufgeworfen werden, ob in den, den Fall der Profitrate hemmenden, ihn in letzter Instanz aber stets be- schleunigenden Ursachen einbegriffen sind die temporären, aber sich stets wiederholenden, bald in diesem, bald in jenem Produk- tionszweig auftauchenden Erhöhungen des Mehrwerths über das allge- meine Niveau für den Kapitalisten, der Erfindungen u. s. w. benutzt, bevor sie verallgemeinert sind. Diese Frage muss bejaht werden.
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ohne das Verhältniss der angewandten Arbeitskraft zu dem von
ihr in Bewegung gesetzten konstanten Kapital wesentlich zu ver-
ändern, und welche in der That eher das letztere relativ vermindert.
Sonst ist es bereits nachgewiesen — und bildet das eigentliche
Geheimniss des tendenziellen Falls der Profitrate — dass die Pro-
ceduren zur Erzeugung von relativem Mehrwerth im Ganzen und
Grossen darauf hinauslaufen: einerseits von einer gegebnen Masse
Arbeit möglichst viel in Mehrwerth zu verwandeln, andrerseits im
Verhältniss zum vorgeschossnen Kapital möglichst wenig Arbeit
überhaupt anzuwenden; sodass dieselben Gründe, welche erlauben,
den Exploitationsgrad der Arbeit zu erhöhen, es verbieten mit dem-
selben Gesammtkapital ebensoviel Arbeit wie früher zu exploitiren.
Dies sind die widerstreitenden Tendenzen die, während sie auf
eine Steigerung in der Rate des Mehrwerths, gleichzeitig auf
einen Fall der von einem gegebnen Kapital erzeugten Masse des
Mehrwerths, und daher der Rate des Profits hinwirken. Ebenfalls
ist die massenhafte Einführung von Weiber- und Kinderarbeit so-
weit hier zu erwähnen, als die ganze Familie dem Kapital eine
grössre Masse Mehrarbeit liefern muss als vorher, selbst wenn die
Gesammtsumme des ihr gegebnen Arbeitslohns wächst, was keines-
wegs allgemein der Fall. — Alles was die Produktion des relativen
Mehrwerths fördert durch blosse Verbesserung der Methoden, wie
in der Agrikultur, bei unveränderter Grösse des angewandten Ka-
pitals, hat dieselbe Wirkung. Hier steigt zwar nicht das ange-
wandte konstante Kapital im Verhältniss zum variablen, soweit wir
letzteres als Index der beschäftigten Arbeitskraft betrachten, aber
es steigt die Masse des Produkts im Verhältniss zur angewandten
Arbeitskraft. Dasselbe findet statt, wenn die Produktivkraft der
Arbeit (einerlei ob ihr Produkt in die Konsumtion der Arbeiter
eingeht oder in die Elemente des konstanten Kapitals) befreit wird
von Verkehrshemmungen, willkürlichen oder im Lauf der Zeit
störend gewordnen Einschränkungen, überhaupt von Fesseln aller
Art, ohne dass dadurch zunächst das Verhältniss des variablen zum
konstanten Kapitals berührt wird.
Es könnte die Frage aufgeworfen werden, ob in den, den Fall
der Profitrate hemmenden, ihn in letzter Instanz aber stets be-
schleunigenden Ursachen einbegriffen sind die temporären, aber
sich stets wiederholenden, bald in diesem, bald in jenem Produk-
tionszweig auftauchenden Erhöhungen des Mehrwerths über das allge-
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 214. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/248>, abgerufen am 21.11.2024.
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