Verkauf zusätzliche Kosten (Cirkulationskosten) in sie eingehn, und es ist ebenso möglich, dass dies nicht der Fall. Gehn solche Kosten ein, so ist klar, dass der Ueberschuss des Verkaufspreises über den Kaufpreis nicht bloss Profit vorstellt. Um die Untersuchung zu vereinfachen, unterstellen wir zunächst, dass keine solchen Kosten eingehn.
Bei dem industriellen Kapitalisten ist der Unterschied zwischen dem Verkaufspreis und dem Kaufpreis seiner Waaren gleich dem Unterschied zwischen ihrem Produktionspreis und ihrem Kostpreis, oder wenn wir das gesellschaftliche Gesammtkapital betrachten, gleich dem Unterschied zwischen dem Werth der Waaren und ihrem Kostpreis für die Kapitalisten, was sich wieder auflöst in dem Unterschied des Gesammtquantums der in ihnen vergegenständ- lichten Arbeit über das Quantum der in ihnen vergegenständlichten bezahlten Arbeit. Bevor die von dem industriellen Kapitalisten gekauften Waaren wieder als verkaufbare Waaren auf den Markt zurückgeworfen werden, machen sie den Produktionsprocess durch, in welchem der später als Profit zu realisirende Bestandtheil ihres Preises erst producirt wird. Aber mit dem Waarenhändler verhält es sich anders. Die Waaren befinden sich nur in seiner Hand, so lange sie sich in ihrem Cirkulationsprocess befinden. Er setzt nur ihren, vom produktiven Kapitalisten begonnenen Verkauf, die Rea- lisirung ihres Preises fort, und lässt sie daher keinen Zwischen- process durchmachen, worin sie von neuem Mehrwerth einsaugen könnten. Während der industrielle Kapitalist in der Cirkulation den bisher producirten Mehrwerth oder Profit nur realisirt, soll der Kaufmann dagegen in der Cirkulation und durch sie seinen Profit nicht nur realisiren, sondern erst machen. Dies scheint nur dadurch möglich zu sein, dass er die ihm vom industriellen Kapi- talisten zu ihren Produktionspreisen, oder wenn wir das gesammte Waarenkapital betrachten, zu ihren Werthen verkauften Waaren über ihren Produktionspreisen verkauft, einen nominellen Zuschlag zu ihren Preisen macht, also, das gesammte Waarenkapital be- trachtet, es über seinem Werth verkauft, und diesen Ueberschuss ihres Nominalwerths über ihren Realwerth einkassirt, in einem Wort sie theurer verkauft als sie sind.
Diese Form des Zuschlags ist sehr einfach zu verstehn, z. B. eine Elle Leinwand kostet 2 sh. Soll ich 10 % Profit aus dem Wiederverkauf machen, so muss ich auf den Preis schlagen, also die Elle zu 2 sh. 2 2/5 d. verkaufen. Die Differenz zwischen ihrem wirklichen Produktionspreis und ihrem Verkaufspreis ist
Verkauf zusätzliche Kosten (Cirkulationskosten) in sie eingehn, und es ist ebenso möglich, dass dies nicht der Fall. Gehn solche Kosten ein, so ist klar, dass der Ueberschuss des Verkaufspreises über den Kaufpreis nicht bloss Profit vorstellt. Um die Untersuchung zu vereinfachen, unterstellen wir zunächst, dass keine solchen Kosten eingehn.
Bei dem industriellen Kapitalisten ist der Unterschied zwischen dem Verkaufspreis und dem Kaufpreis seiner Waaren gleich dem Unterschied zwischen ihrem Produktionspreis und ihrem Kostpreis, oder wenn wir das gesellschaftliche Gesammtkapital betrachten, gleich dem Unterschied zwischen dem Werth der Waaren und ihrem Kostpreis für die Kapitalisten, was sich wieder auflöst in dem Unterschied des Gesammtquantums der in ihnen vergegenständ- lichten Arbeit über das Quantum der in ihnen vergegenständlichten bezahlten Arbeit. Bevor die von dem industriellen Kapitalisten gekauften Waaren wieder als verkaufbare Waaren auf den Markt zurückgeworfen werden, machen sie den Produktionsprocess durch, in welchem der später als Profit zu realisirende Bestandtheil ihres Preises erst producirt wird. Aber mit dem Waarenhändler verhält es sich anders. Die Waaren befinden sich nur in seiner Hand, so lange sie sich in ihrem Cirkulationsprocess befinden. Er setzt nur ihren, vom produktiven Kapitalisten begonnenen Verkauf, die Rea- lisirung ihres Preises fort, und lässt sie daher keinen Zwischen- process durchmachen, worin sie von neuem Mehrwerth einsaugen könnten. Während der industrielle Kapitalist in der Cirkulation den bisher producirten Mehrwerth oder Profit nur realisirt, soll der Kaufmann dagegen in der Cirkulation und durch sie seinen Profit nicht nur realisiren, sondern erst machen. Dies scheint nur dadurch möglich zu sein, dass er die ihm vom industriellen Kapi- talisten zu ihren Produktionspreisen, oder wenn wir das gesammte Waarenkapital betrachten, zu ihren Werthen verkauften Waaren über ihren Produktionspreisen verkauft, einen nominellen Zuschlag zu ihren Preisen macht, also, das gesammte Waarenkapital be- trachtet, es über seinem Werth verkauft, und diesen Ueberschuss ihres Nominalwerths über ihren Realwerth einkassirt, in einem Wort sie theurer verkauft als sie sind.
Diese Form des Zuschlags ist sehr einfach zu verstehn, z. B. eine Elle Leinwand kostet 2 sh. Soll ich 10 % Profit aus dem Wiederverkauf machen, so muss ich auf den Preis schlagen, also die Elle zu 2 sh. 2⅖ d. verkaufen. Die Differenz zwischen ihrem wirklichen Produktionspreis und ihrem Verkaufspreis ist
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[266/0300]
Verkauf zusätzliche Kosten (Cirkulationskosten) in sie eingehn, und
es ist ebenso möglich, dass dies nicht der Fall. Gehn solche Kosten
ein, so ist klar, dass der Ueberschuss des Verkaufspreises über den
Kaufpreis nicht bloss Profit vorstellt. Um die Untersuchung zu
vereinfachen, unterstellen wir zunächst, dass keine solchen Kosten
eingehn.
Bei dem industriellen Kapitalisten ist der Unterschied zwischen
dem Verkaufspreis und dem Kaufpreis seiner Waaren gleich dem
Unterschied zwischen ihrem Produktionspreis und ihrem Kostpreis,
oder wenn wir das gesellschaftliche Gesammtkapital betrachten,
gleich dem Unterschied zwischen dem Werth der Waaren und ihrem
Kostpreis für die Kapitalisten, was sich wieder auflöst in dem
Unterschied des Gesammtquantums der in ihnen vergegenständ-
lichten Arbeit über das Quantum der in ihnen vergegenständlichten
bezahlten Arbeit. Bevor die von dem industriellen Kapitalisten
gekauften Waaren wieder als verkaufbare Waaren auf den Markt
zurückgeworfen werden, machen sie den Produktionsprocess durch,
in welchem der später als Profit zu realisirende Bestandtheil ihres
Preises erst producirt wird. Aber mit dem Waarenhändler verhält
es sich anders. Die Waaren befinden sich nur in seiner Hand, so
lange sie sich in ihrem Cirkulationsprocess befinden. Er setzt nur
ihren, vom produktiven Kapitalisten begonnenen Verkauf, die Rea-
lisirung ihres Preises fort, und lässt sie daher keinen Zwischen-
process durchmachen, worin sie von neuem Mehrwerth einsaugen
könnten. Während der industrielle Kapitalist in der Cirkulation
den bisher producirten Mehrwerth oder Profit nur realisirt, soll
der Kaufmann dagegen in der Cirkulation und durch sie seinen
Profit nicht nur realisiren, sondern erst machen. Dies scheint nur
dadurch möglich zu sein, dass er die ihm vom industriellen Kapi-
talisten zu ihren Produktionspreisen, oder wenn wir das gesammte
Waarenkapital betrachten, zu ihren Werthen verkauften Waaren
über ihren Produktionspreisen verkauft, einen nominellen Zuschlag
zu ihren Preisen macht, also, das gesammte Waarenkapital be-
trachtet, es über seinem Werth verkauft, und diesen Ueberschuss
ihres Nominalwerths über ihren Realwerth einkassirt, in einem
Wort sie theurer verkauft als sie sind.
Diese Form des Zuschlags ist sehr einfach zu verstehn, z. B.
eine Elle Leinwand kostet 2 sh. Soll ich 10 % Profit aus dem
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess der kapitalistischen Produktion. Kapitel I bis XXVIII. Hamburg, 1894, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0301_1894/300>, abgerufen am 22.11.2024.
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