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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894.

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gegen auswärtige voraussetzt, -- der Konsum dieser Revenue, pro-
duktiv oder unproduktiv, ändert nichts an den Wechselkursen, wenn
auch an der Stufenleiter der Produktion. Danach ist das Folgende
zu beurtheilen.

1934. Wood fragt ihn, wie die Sendung von Kriegsvorräthen
nach der Krim den Wechselkurs mit der Türkei afficiren würde.
Newmarch antwortet: "Ich sehe nicht ein, wie die blosse Ver-
sendung von Kriegsvorräthen den Wechselkurs nothwendig afficiren
würde, aber die Versendung von Edelmetall würde den Kurs sicher-
lich afficiren." Hier unterscheidet er also Kapital in Geldform von
andrem Kapital. Aber nun fragt Wilson:

"1935. Wenn Sie einen Export veranstalten in grosser Aus-
dehnung von irgend einem Artikel, wofür kein korrespondirender
Import stattfindet" [Herr Wilson vergisst, dass in Beziehung auf
England sehr bedeutender Import stattfindet, wofür nie ein ent-
sprechender Export stattgefunden hat, ausgenommen in der Form
von "guter Regierung" oder von früher exportirtem Anlagekapital;
jedenfalls kein Import, der in die regelmäßige Handelsbewegung
eingeht. Aber dieser Import wird wieder ausgetauscht z. B. mit
amerikanischem Produkt, und dass amerikanisches Produkt expor-
tirt wird ohne entsprechenden Import, ändert nichts an der Sache,
dass der Werth dieses Imports konsumirt werden kann ohne einen
äquivalenten Abfluss nach aussen; es ist empfangen worden ohne
Gegenexport, und es kann daher auch verbraucht werden ohne
in die Handelsbilanz einzugehn] "so bezahlen Sie nicht die aus-
wärtige Schuld, die Sie durch Ihre Einfuhr kontrahirt haben".
[Aber wenn Ihr diesen Import schon vorher bezahlt habt, z. B.
durch den im Ausland gegebnen Kredit, so wird keine Schuld da-
durch kontrahirt, und die Frage hat gar nichts zu thun mit der
internationalen Bilanz; sie löst sich auf in produktive oder unpro-
duktive Ausgabe, einerlei ob die so verbrauchten Produkte inlän-
disches oder ausländisches Produkt sind] "und desshalb müssen
Sie durch diese Transaktion die Wechselkurse afficiren, indem die
ausländische Schuld nicht bezahlt wird, weil Ihr Export keinen
korrespondirenden Import hat. -- Das ist richtig von Ländern im
allgemeinen."

Der Vortrag des Wilson kommt darauf hinaus, dass jeder Export
ohne entsprechenden Import zugleich ein Import ohne entsprechenden
Export ist; weil in die Produktion des exportirten Artikels fremde,
also importirte Waaren eingehn. Die Unterstellung ist, dass jeder
solcher Export begründet ist auf einen nicht bezahlten Import,

gegen auswärtige voraussetzt, — der Konsum dieser Revenue, pro-
duktiv oder unproduktiv, ändert nichts an den Wechselkursen, wenn
auch an der Stufenleiter der Produktion. Danach ist das Folgende
zu beurtheilen.

1934. Wood fragt ihn, wie die Sendung von Kriegsvorräthen
nach der Krim den Wechselkurs mit der Türkei afficiren würde.
Newmarch antwortet: „Ich sehe nicht ein, wie die blosse Ver-
sendung von Kriegsvorräthen den Wechselkurs nothwendig afficiren
würde, aber die Versendung von Edelmetall würde den Kurs sicher-
lich afficiren.“ Hier unterscheidet er also Kapital in Geldform von
andrem Kapital. Aber nun fragt Wilson:

„1935. Wenn Sie einen Export veranstalten in grosser Aus-
dehnung von irgend einem Artikel, wofür kein korrespondirender
Import stattfindet“ [Herr Wilson vergisst, dass in Beziehung auf
England sehr bedeutender Import stattfindet, wofür nie ein ent-
sprechender Export stattgefunden hat, ausgenommen in der Form
von „guter Regierung“ oder von früher exportirtem Anlagekapital;
jedenfalls kein Import, der in die regelmäßige Handelsbewegung
eingeht. Aber dieser Import wird wieder ausgetauscht z. B. mit
amerikanischem Produkt, und dass amerikanisches Produkt expor-
tirt wird ohne entsprechenden Import, ändert nichts an der Sache,
dass der Werth dieses Imports konsumirt werden kann ohne einen
äquivalenten Abfluss nach aussen; es ist empfangen worden ohne
Gegenexport, und es kann daher auch verbraucht werden ohne
in die Handelsbilanz einzugehn] „so bezahlen Sie nicht die aus-
wärtige Schuld, die Sie durch Ihre Einfuhr kontrahirt haben“.
[Aber wenn Ihr diesen Import schon vorher bezahlt habt, z. B.
durch den im Ausland gegebnen Kredit, so wird keine Schuld da-
durch kontrahirt, und die Frage hat gar nichts zu thun mit der
internationalen Bilanz; sie löst sich auf in produktive oder unpro-
duktive Ausgabe, einerlei ob die so verbrauchten Produkte inlän-
disches oder ausländisches Produkt sind] „und desshalb müssen
Sie durch diese Transaktion die Wechselkurse afficiren, indem die
ausländische Schuld nicht bezahlt wird, weil Ihr Export keinen
korrespondirenden Import hat. — Das ist richtig von Ländern im
allgemeinen.“

Der Vortrag des Wilson kommt darauf hinaus, dass jeder Export
ohne entsprechenden Import zugleich ein Import ohne entsprechenden
Export ist; weil in die Produktion des exportirten Artikels fremde,
also importirte Waaren eingehn. Die Unterstellung ist, dass jeder
solcher Export begründet ist auf einen nicht bezahlten Import,

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[123/0132] gegen auswärtige voraussetzt, — der Konsum dieser Revenue, pro- duktiv oder unproduktiv, ändert nichts an den Wechselkursen, wenn auch an der Stufenleiter der Produktion. Danach ist das Folgende zu beurtheilen. 1934. Wood fragt ihn, wie die Sendung von Kriegsvorräthen nach der Krim den Wechselkurs mit der Türkei afficiren würde. Newmarch antwortet: „Ich sehe nicht ein, wie die blosse Ver- sendung von Kriegsvorräthen den Wechselkurs nothwendig afficiren würde, aber die Versendung von Edelmetall würde den Kurs sicher- lich afficiren.“ Hier unterscheidet er also Kapital in Geldform von andrem Kapital. Aber nun fragt Wilson: „1935. Wenn Sie einen Export veranstalten in grosser Aus- dehnung von irgend einem Artikel, wofür kein korrespondirender Import stattfindet“ [Herr Wilson vergisst, dass in Beziehung auf England sehr bedeutender Import stattfindet, wofür nie ein ent- sprechender Export stattgefunden hat, ausgenommen in der Form von „guter Regierung“ oder von früher exportirtem Anlagekapital; jedenfalls kein Import, der in die regelmäßige Handelsbewegung eingeht. Aber dieser Import wird wieder ausgetauscht z. B. mit amerikanischem Produkt, und dass amerikanisches Produkt expor- tirt wird ohne entsprechenden Import, ändert nichts an der Sache, dass der Werth dieses Imports konsumirt werden kann ohne einen äquivalenten Abfluss nach aussen; es ist empfangen worden ohne Gegenexport, und es kann daher auch verbraucht werden ohne in die Handelsbilanz einzugehn] „so bezahlen Sie nicht die aus- wärtige Schuld, die Sie durch Ihre Einfuhr kontrahirt haben“. [Aber wenn Ihr diesen Import schon vorher bezahlt habt, z. B. durch den im Ausland gegebnen Kredit, so wird keine Schuld da- durch kontrahirt, und die Frage hat gar nichts zu thun mit der internationalen Bilanz; sie löst sich auf in produktive oder unpro- duktive Ausgabe, einerlei ob die so verbrauchten Produkte inlän- disches oder ausländisches Produkt sind] „und desshalb müssen Sie durch diese Transaktion die Wechselkurse afficiren, indem die ausländische Schuld nicht bezahlt wird, weil Ihr Export keinen korrespondirenden Import hat. — Das ist richtig von Ländern im allgemeinen.“ Der Vortrag des Wilson kommt darauf hinaus, dass jeder Export ohne entsprechenden Import zugleich ein Import ohne entsprechenden Export ist; weil in die Produktion des exportirten Artikels fremde, also importirte Waaren eingehn. Die Unterstellung ist, dass jeder solcher Export begründet ist auf einen nicht bezahlten Import,

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/132>, abgerufen am 23.11.2024.