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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894.

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Kapital kann in der Erde fixirt, ihr einverleibt werden, theils
mehr vorübergehend, wie bei Verbesserungen chemischer Natur,
Düngung u. s. w., theils mehr permanent, wie bei Abzugskanälen,
Bewässerungsanlagen, Nivellirungen, Wirthschaftsgebäuden etc.
Ich habe anderswo das der Erde so einverleibte Kapital la terre-
capital genannt.28) Es fällt unter die Kategorien des fixen Kapi-
tals. Der Zins für das der Erde einverleibte Kapital und die Ver-
besserungen, die sie so als Produktionsinstrument erhält, kann einen
Theil der Rente bilden, die dem Grundeigenthümer vom Pächter
gezahlt wird29), aber sie konstituirt nicht die eigentliche Grund-
rente, die für den Gebrauch des Bodens als solchen gezahlt wird,
er mag sich im Naturzustand befinden oder kultivirt sein. Bei
einer systematischen Behandlung des Grundeigenthums, die ausser-
halb unsres Plans liegt, wäre dieser Theil der Einnahme des Grund-
eigenthümers ausführlich darzustellen. Hier genügen wenige Worte
darüber. Die mehr temporären Kapitalanlagen, die die gewöhn-
lichen Produktionsprocesse in der Agrikultur mit sich führen,
werden alle ohne Ausnahme vom Pächter gemacht. Diese An-
lagen, wie die blosse Bebauung überhaupt, wenn sie einigermaßen
rationell betrieben wird, also sich nicht auf die brutale Aussaugung
des Bodens reducirt, wie etwa bei den ehemaligen amerikanischen
Sklavenhaltern -- wogegen sich jedoch die Herren Grundeigen-
thümer kontraktlich sichern -- verbessern den Boden30), steigern
sein Produkt und verwandeln die Erde aus blosser Materie in Erde-
Kapital. Ein bebautes Feld ist mehr werth als ein unbebautes
von derselben natürlichen Qualität. Auch die mehr permanenten,
sich in längerer Zeit abnutzenden, der Erde einverleibten fixen
Kapitale, werden zum grossen Theil, in gewissen Sphären oft aus-
schliesslich, vom Pächter gemacht. Sobald aber die kontraktlich
festgesetzte Pachtzeit abgelaufen ist -- und es ist dies einer der
Gründe, warum mit der Entwicklung der kapitalistischen Produk-
tion der Grundeigenthümer die Pachtzeit möglichst abzukürzen

28) Misere de la Philosophie. p. 165. Ich mache dort den Unterschied
zwischen terre-matiere und terre-capital. "Rien qu'a appliquer a des terres
deja transformees en moyen de production de secondes mises de capital on
augmente la terre-capital sans rien ajouter a la terre-matiere, c'est-a dire
a l'etendue de la terre ... La terre-capital n'est pas plus eternelle que tout
autre capital ... La terre-capital est un capital fixe, mais le capital fixe
s'use aussi bien que les capitaux circulants.
29) Ich sage "kann," weil unter gewissen Umständen dieser Zins vom Ge-
setz der Grundrente regulirt wird, und daher, z. B. bei Konkurrenz neuer
Ländereien von grosser natürlicher Fruchtbarkeit, verschwinden kann.
30) Sieh James Anderson und Carey.

Kapital kann in der Erde fixirt, ihr einverleibt werden, theils
mehr vorübergehend, wie bei Verbesserungen chemischer Natur,
Düngung u. s. w., theils mehr permanent, wie bei Abzugskanälen,
Bewässerungsanlagen, Nivellirungen, Wirthschaftsgebäuden etc.
Ich habe anderswo das der Erde so einverleibte Kapital la terre-
capital genannt.28) Es fällt unter die Kategorien des fixen Kapi-
tals. Der Zins für das der Erde einverleibte Kapital und die Ver-
besserungen, die sie so als Produktionsinstrument erhält, kann einen
Theil der Rente bilden, die dem Grundeigenthümer vom Pächter
gezahlt wird29), aber sie konstituirt nicht die eigentliche Grund-
rente, die für den Gebrauch des Bodens als solchen gezahlt wird,
er mag sich im Naturzustand befinden oder kultivirt sein. Bei
einer systematischen Behandlung des Grundeigenthums, die ausser-
halb unsres Plans liegt, wäre dieser Theil der Einnahme des Grund-
eigenthümers ausführlich darzustellen. Hier genügen wenige Worte
darüber. Die mehr temporären Kapitalanlagen, die die gewöhn-
lichen Produktionsprocesse in der Agrikultur mit sich führen,
werden alle ohne Ausnahme vom Pächter gemacht. Diese An-
lagen, wie die blosse Bebauung überhaupt, wenn sie einigermaßen
rationell betrieben wird, also sich nicht auf die brutale Aussaugung
des Bodens reducirt, wie etwa bei den ehemaligen amerikanischen
Sklavenhaltern — wogegen sich jedoch die Herren Grundeigen-
thümer kontraktlich sichern — verbessern den Boden30), steigern
sein Produkt und verwandeln die Erde aus blosser Materie in Erde-
Kapital. Ein bebautes Feld ist mehr werth als ein unbebautes
von derselben natürlichen Qualität. Auch die mehr permanenten,
sich in längerer Zeit abnutzenden, der Erde einverleibten fixen
Kapitale, werden zum grossen Theil, in gewissen Sphären oft aus-
schliesslich, vom Pächter gemacht. Sobald aber die kontraktlich
festgesetzte Pachtzeit abgelaufen ist — und es ist dies einer der
Gründe, warum mit der Entwicklung der kapitalistischen Produk-
tion der Grundeigenthümer die Pachtzeit möglichst abzukürzen

28) Misère de la Philosophie. p. 165. Ich mache dort den Unterschied
zwischen terre-matière und terre-capital. „Rien qu’à appliquer à des terres
déjà transformées en moyen de production de secondes mises de capital on
augmente la terre-capital sans rien ajouter à la terre-matière, c’est-à dire
à l’étendue de la terre … La terre-capital n’est pas plus éternelle que tout
autre capital … La terre-capital est un capital fixe, mais le capital fixe
s’use aussi bien que les capitaux circulants.
29) Ich sage „kann,“ weil unter gewissen Umständen dieser Zins vom Ge-
setz der Grundrente regulirt wird, und daher, z. B. bei Konkurrenz neuer
Ländereien von grosser natürlicher Fruchtbarkeit, verschwinden kann.
30) Sieh James Anderson und Carey.
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[158/0167] Kapital kann in der Erde fixirt, ihr einverleibt werden, theils mehr vorübergehend, wie bei Verbesserungen chemischer Natur, Düngung u. s. w., theils mehr permanent, wie bei Abzugskanälen, Bewässerungsanlagen, Nivellirungen, Wirthschaftsgebäuden etc. Ich habe anderswo das der Erde so einverleibte Kapital la terre- capital genannt. 28) Es fällt unter die Kategorien des fixen Kapi- tals. Der Zins für das der Erde einverleibte Kapital und die Ver- besserungen, die sie so als Produktionsinstrument erhält, kann einen Theil der Rente bilden, die dem Grundeigenthümer vom Pächter gezahlt wird 29), aber sie konstituirt nicht die eigentliche Grund- rente, die für den Gebrauch des Bodens als solchen gezahlt wird, er mag sich im Naturzustand befinden oder kultivirt sein. Bei einer systematischen Behandlung des Grundeigenthums, die ausser- halb unsres Plans liegt, wäre dieser Theil der Einnahme des Grund- eigenthümers ausführlich darzustellen. Hier genügen wenige Worte darüber. Die mehr temporären Kapitalanlagen, die die gewöhn- lichen Produktionsprocesse in der Agrikultur mit sich führen, werden alle ohne Ausnahme vom Pächter gemacht. Diese An- lagen, wie die blosse Bebauung überhaupt, wenn sie einigermaßen rationell betrieben wird, also sich nicht auf die brutale Aussaugung des Bodens reducirt, wie etwa bei den ehemaligen amerikanischen Sklavenhaltern — wogegen sich jedoch die Herren Grundeigen- thümer kontraktlich sichern — verbessern den Boden 30), steigern sein Produkt und verwandeln die Erde aus blosser Materie in Erde- Kapital. Ein bebautes Feld ist mehr werth als ein unbebautes von derselben natürlichen Qualität. Auch die mehr permanenten, sich in längerer Zeit abnutzenden, der Erde einverleibten fixen Kapitale, werden zum grossen Theil, in gewissen Sphären oft aus- schliesslich, vom Pächter gemacht. Sobald aber die kontraktlich festgesetzte Pachtzeit abgelaufen ist — und es ist dies einer der Gründe, warum mit der Entwicklung der kapitalistischen Produk- tion der Grundeigenthümer die Pachtzeit möglichst abzukürzen 28) Misère de la Philosophie. p. 165. Ich mache dort den Unterschied zwischen terre-matière und terre-capital. „Rien qu’à appliquer à des terres déjà transformées en moyen de production de secondes mises de capital on augmente la terre-capital sans rien ajouter à la terre-matière, c’est-à dire à l’étendue de la terre … La terre-capital n’est pas plus éternelle que tout autre capital … La terre-capital est un capital fixe, mais le capital fixe s’use aussi bien que les capitaux circulants. 29) Ich sage „kann,“ weil unter gewissen Umständen dieser Zins vom Ge- setz der Grundrente regulirt wird, und daher, z. B. bei Konkurrenz neuer Ländereien von grosser natürlicher Fruchtbarkeit, verschwinden kann. 30) Sieh James Anderson und Carey.

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Zitationshilfe: Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/167>, abgerufen am 28.11.2024.