Antheil am Zuwachs, nämlich von den 8 neubebauten Acres fallen je 3, zusammen 6, auf a und b, während nur je 1, zusammen 2, auf c und d fallen. In andren Worten: 3/4 des Zuwachses fallen auf a und b, und nur 1/4 auf c und d. Dies vorausgesetzt, ent- spricht in I b verglichen mit I, dem verdreifachten Umfang der Kultur kein verdreifachtes Produkt, denn das Produkt steigt von 10 nicht auf 30, sondern nur auf 26. Andrerseits, da ein be- deutender Theil des Zuwachses auf A stattfand, das keine Rente abwirft, und von dem Zuwachs auf die bessern Ländereien der Haupttheil auf Klasse B, so steigt die Kornrente nur von 6 auf 14 qrs. und die Geldrente von 18 auf 42 £.
Vergleichen wir dagegen I c mit I, wo der nicht Rente zahlende Boden gar nicht an Umfang wächst, der der Minimalrente nur schwach, während der Hauptzuwachs auf C und D fällt, so finden wir, dass mit der verdreifachten bebauten Bodenfläche die Pro- duktion von 10 auf 36 qrs. gestiegen ist, also auf mehr als das Dreifache; die Kornrente von 6 auf 24 qrs., oder auf das Vier- fache; und ebenso die Geldrente von 18 auf 72 £.
In allen diesen Fällen bleibt der Natur der Sache nach der Preis des Bodenprodukts stationär; in allen Fällen wächst das Ge- sammtrental mit der Ausdehnung der Kultur, soweit diese nicht ausschliesslich auf dem schlechtesten, keine Rente zahlenden Boden stattfindet. Aber dies Wachsen ist verschieden. Im Verhältniss, wie die Ausdehnung auf den bessern Bodenarten stattfindet und also die Produktenmasse nicht nur im Verhältniss zur Ausdehnung des Bodens, sondern rascher wächst, wächst Korn- und Geldrente. Im Verhältniss wie der schlechteste Boden und die ihm nächst- stehenden Bodenarten vorzugsweise an der Ausdehnung theilnehmen (wobei unterstellt, dass der schlechteste Boden konstante Klasse) steigt das Gesammtrental nicht im Verhältniss zur Ausdehnung der Kultur. Zwei Länder also gegeben, wo der keine Rente ab- werfende Boden A von derselben Beschaffenheit ist, steht das Rental im umgekehrten Verhältniss zum aliquoten Theil, den die schlechteste und die minder guten Bodenarten im Gesammtareal des bebauten Bodens ausmachen, und daher auch im umgekehrten Verhältniss zur Masse des Produkts bei gleicher Kapitalanlage auf gleich grosse Gesammtflächen. Das Verhältniss zwischen der Quan- tität des schlechtesten bebauten Bodens und der des bessern, inner- halb der Gesammtbodenfläche eines Landes, wirkt also umgekehrt auf das Gesammtrental ein, wie das Verhältniss zwischen der Qualität des bebauten schlechtesten Bodens zu der des bessern und
Antheil am Zuwachs, nämlich von den 8 neubebauten Acres fallen je 3, zusammen 6, auf a und b, während nur je 1, zusammen 2, auf c und d fallen. In andren Worten: ¾ des Zuwachses fallen auf a und b, und nur ¼ auf c und d. Dies vorausgesetzt, ent- spricht in I b verglichen mit I, dem verdreifachten Umfang der Kultur kein verdreifachtes Produkt, denn das Produkt steigt von 10 nicht auf 30, sondern nur auf 26. Andrerseits, da ein be- deutender Theil des Zuwachses auf A stattfand, das keine Rente abwirft, und von dem Zuwachs auf die bessern Ländereien der Haupttheil auf Klasse B, so steigt die Kornrente nur von 6 auf 14 qrs. und die Geldrente von 18 auf 42 £.
Vergleichen wir dagegen I c mit I, wo der nicht Rente zahlende Boden gar nicht an Umfang wächst, der der Minimalrente nur schwach, während der Hauptzuwachs auf C und D fällt, so finden wir, dass mit der verdreifachten bebauten Bodenfläche die Pro- duktion von 10 auf 36 qrs. gestiegen ist, also auf mehr als das Dreifache; die Kornrente von 6 auf 24 qrs., oder auf das Vier- fache; und ebenso die Geldrente von 18 auf 72 £.
In allen diesen Fällen bleibt der Natur der Sache nach der Preis des Bodenprodukts stationär; in allen Fällen wächst das Ge- sammtrental mit der Ausdehnung der Kultur, soweit diese nicht ausschliesslich auf dem schlechtesten, keine Rente zahlenden Boden stattfindet. Aber dies Wachsen ist verschieden. Im Verhältniss, wie die Ausdehnung auf den bessern Bodenarten stattfindet und also die Produktenmasse nicht nur im Verhältniss zur Ausdehnung des Bodens, sondern rascher wächst, wächst Korn- und Geldrente. Im Verhältniss wie der schlechteste Boden und die ihm nächst- stehenden Bodenarten vorzugsweise an der Ausdehnung theilnehmen (wobei unterstellt, dass der schlechteste Boden konstante Klasse) steigt das Gesammtrental nicht im Verhältniss zur Ausdehnung der Kultur. Zwei Länder also gegeben, wo der keine Rente ab- werfende Boden A von derselben Beschaffenheit ist, steht das Rental im umgekehrten Verhältniss zum aliquoten Theil, den die schlechteste und die minder guten Bodenarten im Gesammtareal des bebauten Bodens ausmachen, und daher auch im umgekehrten Verhältniss zur Masse des Produkts bei gleicher Kapitalanlage auf gleich grosse Gesammtflächen. Das Verhältniss zwischen der Quan- tität des schlechtesten bebauten Bodens und der des bessern, inner- halb der Gesammtbodenfläche eines Landes, wirkt also umgekehrt auf das Gesammtrental ein, wie das Verhältniss zwischen der Qualität des bebauten schlechtesten Bodens zu der des bessern und
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[203/0212]
Antheil am Zuwachs, nämlich von den 8 neubebauten Acres fallen
je 3, zusammen 6, auf a und b, während nur je 1, zusammen 2,
auf c und d fallen. In andren Worten: ¾ des Zuwachses fallen
auf a und b, und nur ¼ auf c und d. Dies vorausgesetzt, ent-
spricht in I b verglichen mit I, dem verdreifachten Umfang der
Kultur kein verdreifachtes Produkt, denn das Produkt steigt von
10 nicht auf 30, sondern nur auf 26. Andrerseits, da ein be-
deutender Theil des Zuwachses auf A stattfand, das keine Rente
abwirft, und von dem Zuwachs auf die bessern Ländereien der
Haupttheil auf Klasse B, so steigt die Kornrente nur von 6 auf
14 qrs. und die Geldrente von 18 auf 42 £.
Vergleichen wir dagegen I c mit I, wo der nicht Rente zahlende
Boden gar nicht an Umfang wächst, der der Minimalrente nur
schwach, während der Hauptzuwachs auf C und D fällt, so finden
wir, dass mit der verdreifachten bebauten Bodenfläche die Pro-
duktion von 10 auf 36 qrs. gestiegen ist, also auf mehr als das
Dreifache; die Kornrente von 6 auf 24 qrs., oder auf das Vier-
fache; und ebenso die Geldrente von 18 auf 72 £.
In allen diesen Fällen bleibt der Natur der Sache nach der
Preis des Bodenprodukts stationär; in allen Fällen wächst das Ge-
sammtrental mit der Ausdehnung der Kultur, soweit diese nicht
ausschliesslich auf dem schlechtesten, keine Rente zahlenden Boden
stattfindet. Aber dies Wachsen ist verschieden. Im Verhältniss,
wie die Ausdehnung auf den bessern Bodenarten stattfindet und
also die Produktenmasse nicht nur im Verhältniss zur Ausdehnung
des Bodens, sondern rascher wächst, wächst Korn- und Geldrente.
Im Verhältniss wie der schlechteste Boden und die ihm nächst-
stehenden Bodenarten vorzugsweise an der Ausdehnung theilnehmen
(wobei unterstellt, dass der schlechteste Boden konstante Klasse)
steigt das Gesammtrental nicht im Verhältniss zur Ausdehnung
der Kultur. Zwei Länder also gegeben, wo der keine Rente ab-
werfende Boden A von derselben Beschaffenheit ist, steht das
Rental im umgekehrten Verhältniss zum aliquoten Theil, den die
schlechteste und die minder guten Bodenarten im Gesammtareal
des bebauten Bodens ausmachen, und daher auch im umgekehrten
Verhältniss zur Masse des Produkts bei gleicher Kapitalanlage auf
gleich grosse Gesammtflächen. Das Verhältniss zwischen der Quan-
tität des schlechtesten bebauten Bodens und der des bessern, inner-
halb der Gesammtbodenfläche eines Landes, wirkt also umgekehrt
auf das Gesammtrental ein, wie das Verhältniss zwischen der
Qualität des bebauten schlechtesten Bodens zu der des bessern und
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/212>, abgerufen am 27.11.2024.
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