besten auf die Rente per Acre wirkt, und daher, bei sonst gleichen Umständen, auch auf das Rental. Die Verwechslung dieser beiden Momente hat zu allerlei verkehrten Einwürfen gegen die Differen- tialrente Anlass gegeben.
Das Gesammtrental wächst also durch blosse Ausbreitung der Kultur, und durch die damit verbundne ausgedehntere Anwendung von Kapital und Arbeit auf den Boden.
Aber der wichtigste Punkt ist dieser: Obgleich nach der Vor- aussetzung das Verhältniss der Renten der verschiednen Boden- arten, per Acre gerechnet, dasselbe bleibt, und daher auch die Rentrate, betrachtet mit Beziehung auf das für jeden Acre aus- gelegte Kapital, so zeigt sich folgendes: Vergleichen wir I a mit I -- den Fall wo die Zahl der bebauten Acres sich proportionell ver- mehrt hat und die Kapitalanlage auf denselben -- so finden wir, dass wie die Gesammtproduktion proportionell zur vergrösserten Anbaufläche gewachsen ist, d. h. beide sich verdoppelt haben, das- selbe mit dem Rental der Fall ist. Es ist gestiegen von 18 auf 36 £, ganz wie die Zahl der acres von 4 auf 8.
Nehmen wir die Gesammtfläche von 4 Acres, so betrug das Ge- sammtrental darauf 18 £, also die Durchschnittsrente, eingerechnet den Boden, der keine Rente trägt, 41/2 £. So könnte z. B. ein Grundeigenthümer rechnen, dem alle 4 Acres gehörten; und so wird die Durchschnittsrente auf ein ganzes Land statistisch be- rechnet. Das Gesammtrental von 18 £ ergibt sich bei Anwendung eines Kapitals von 10 £. Das Verhältniss dieser beiden Zahlen nennen wir die Rentrate; hier also 180 %.
Dieselbe Rentrate ergibt sich bei I a, wo 8 statt 4 Acres bebaut sind, aber alle Bodenarten im gleichen Verhältniss am Zuwachs theil- genommen haben. Das Gesammtrental von 36 £ ergibt bei 8 Acres und 20 £ angewandtem Kapital eine Durchschnittsrente von 41/2 £ per Acre und eine Rentrate von 180 %.
Betrachten wir dagegen Ib, wo der Zuwachs hauptsächlich auf den beiden geringern Bodenarten stattgefunden, so haben wir eine Rente von 42 £ auf 12 Acres, also eine Durchschnittsrente von 31/2 £ per Acre. Das ausgelegte Gesammtkapital ist 30 £, also die Rentrate = 140 %. Die Durchschnittsrente per Acre hat also abgenommen um 1 £, und die Rentrate ist gefallen von 180 auf 140 %. Es findet hier also, bei Wachsen des Gesammtrentals von 18 £ auf 42 £, Sinken der Durchschnittsrente statt, sowohl per Acre wie aufs Kapital berechnet; ebenso wie die Produktion wächst, aber nicht proportional. Es findet dies statt, obgleich die Rente
besten auf die Rente per Acre wirkt, und daher, bei sonst gleichen Umständen, auch auf das Rental. Die Verwechslung dieser beiden Momente hat zu allerlei verkehrten Einwürfen gegen die Differen- tialrente Anlass gegeben.
Das Gesammtrental wächst also durch blosse Ausbreitung der Kultur, und durch die damit verbundne ausgedehntere Anwendung von Kapital und Arbeit auf den Boden.
Aber der wichtigste Punkt ist dieser: Obgleich nach der Vor- aussetzung das Verhältniss der Renten der verschiednen Boden- arten, per Acre gerechnet, dasselbe bleibt, und daher auch die Rentrate, betrachtet mit Beziehung auf das für jeden Acre aus- gelegte Kapital, so zeigt sich folgendes: Vergleichen wir I a mit I — den Fall wo die Zahl der bebauten Acres sich proportionell ver- mehrt hat und die Kapitalanlage auf denselben — so finden wir, dass wie die Gesammtproduktion proportionell zur vergrösserten Anbaufläche gewachsen ist, d. h. beide sich verdoppelt haben, das- selbe mit dem Rental der Fall ist. Es ist gestiegen von 18 auf 36 £, ganz wie die Zahl der acres von 4 auf 8.
Nehmen wir die Gesammtfläche von 4 Acres, so betrug das Ge- sammtrental darauf 18 £, also die Durchschnittsrente, eingerechnet den Boden, der keine Rente trägt, 4½ £. So könnte z. B. ein Grundeigenthümer rechnen, dem alle 4 Acres gehörten; und so wird die Durchschnittsrente auf ein ganzes Land statistisch be- rechnet. Das Gesammtrental von 18 £ ergibt sich bei Anwendung eines Kapitals von 10 £. Das Verhältniss dieser beiden Zahlen nennen wir die Rentrate; hier also 180 %.
Dieselbe Rentrate ergibt sich bei I a, wo 8 statt 4 Acres bebaut sind, aber alle Bodenarten im gleichen Verhältniss am Zuwachs theil- genommen haben. Das Gesammtrental von 36 £ ergibt bei 8 Acres und 20 £ angewandtem Kapital eine Durchschnittsrente von 4½ £ per Acre und eine Rentrate von 180 %.
Betrachten wir dagegen Ib, wo der Zuwachs hauptsächlich auf den beiden geringern Bodenarten stattgefunden, so haben wir eine Rente von 42 £ auf 12 Acres, also eine Durchschnittsrente von 3½ £ per Acre. Das ausgelegte Gesammtkapital ist 30 £, also die Rentrate = 140 %. Die Durchschnittsrente per Acre hat also abgenommen um 1 £, und die Rentrate ist gefallen von 180 auf 140 %. Es findet hier also, bei Wachsen des Gesammtrentals von 18 £ auf 42 £, Sinken der Durchschnittsrente statt, sowohl per Acre wie aufs Kapital berechnet; ebenso wie die Produktion wächst, aber nicht proportional. Es findet dies statt, obgleich die Rente
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[204/0213]
besten auf die Rente per Acre wirkt, und daher, bei sonst gleichen
Umständen, auch auf das Rental. Die Verwechslung dieser beiden
Momente hat zu allerlei verkehrten Einwürfen gegen die Differen-
tialrente Anlass gegeben.
Das Gesammtrental wächst also durch blosse Ausbreitung der
Kultur, und durch die damit verbundne ausgedehntere Anwendung
von Kapital und Arbeit auf den Boden.
Aber der wichtigste Punkt ist dieser: Obgleich nach der Vor-
aussetzung das Verhältniss der Renten der verschiednen Boden-
arten, per Acre gerechnet, dasselbe bleibt, und daher auch die
Rentrate, betrachtet mit Beziehung auf das für jeden Acre aus-
gelegte Kapital, so zeigt sich folgendes: Vergleichen wir I a mit I
— den Fall wo die Zahl der bebauten Acres sich proportionell ver-
mehrt hat und die Kapitalanlage auf denselben — so finden wir,
dass wie die Gesammtproduktion proportionell zur vergrösserten
Anbaufläche gewachsen ist, d. h. beide sich verdoppelt haben, das-
selbe mit dem Rental der Fall ist. Es ist gestiegen von 18 auf
36 £, ganz wie die Zahl der acres von 4 auf 8.
Nehmen wir die Gesammtfläche von 4 Acres, so betrug das Ge-
sammtrental darauf 18 £, also die Durchschnittsrente, eingerechnet
den Boden, der keine Rente trägt, 4½ £. So könnte z. B. ein
Grundeigenthümer rechnen, dem alle 4 Acres gehörten; und so
wird die Durchschnittsrente auf ein ganzes Land statistisch be-
rechnet. Das Gesammtrental von 18 £ ergibt sich bei Anwendung
eines Kapitals von 10 £. Das Verhältniss dieser beiden Zahlen
nennen wir die Rentrate; hier also 180 %.
Dieselbe Rentrate ergibt sich bei I a, wo 8 statt 4 Acres bebaut sind,
aber alle Bodenarten im gleichen Verhältniss am Zuwachs theil-
genommen haben. Das Gesammtrental von 36 £ ergibt bei 8 Acres
und 20 £ angewandtem Kapital eine Durchschnittsrente von 4½ £
per Acre und eine Rentrate von 180 %.
Betrachten wir dagegen Ib, wo der Zuwachs hauptsächlich auf
den beiden geringern Bodenarten stattgefunden, so haben wir eine
Rente von 42 £ auf 12 Acres, also eine Durchschnittsrente von
3½ £ per Acre. Das ausgelegte Gesammtkapital ist 30 £, also
die Rentrate = 140 %. Die Durchschnittsrente per Acre hat also
abgenommen um 1 £, und die Rentrate ist gefallen von 180 auf
140 %. Es findet hier also, bei Wachsen des Gesammtrentals von
18 £ auf 42 £, Sinken der Durchschnittsrente statt, sowohl per
Acre wie aufs Kapital berechnet; ebenso wie die Produktion wächst,
aber nicht proportional. Es findet dies statt, obgleich die Rente
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/213>, abgerufen am 27.11.2024.
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