180 auf 90 %. Dem Fallen des Produktionspreises entspricht hier also Abnahme der Korn- und Geldrente.
Mit Tabelle I verglichen, findet nur Abnahme der Geldrente statt; die Kornrente ist beidemal 6 qrs.; nur sind diese in dem einen Fall = 18 £, im andern = 9 £. Für Boden C und D ist die Korn- rente gegen Tabelle I dieselbe geblieben. In der That hat sich dadurch, dass die vermittelst gleichförmig wirkenden Zusatzkapitals erzielte, zusätzliche Produktion das Produkt von A aus dem Markt geworfen, und damit den Boden A als konkurrirenden Produktions- agenten beseitigt, eine neue Differentialrente I gebildet, worin der bessere Boden B dieselbe Rolle spielt, wie früher die schlechtere Bodenart A. Dadurch fällt einerseits die Rente von B weg; andrer- seits ist vorausgesetztermaßen in den Differenzen zwischen B, C und D durch die Anlage von Zusatzkapital nichts geändert worden. Der Theil des Produkts, der sich in Rente verwandelt, fällt daher.
Wäre das obige Resultat -- die Befriedigung der Nachfrage mit Ausschluss von A -- etwa dadurch hervorgebracht, dass auf C oder D oder beiden mehr als das doppelte Kapital angelegt worden, so gestaltete sich die Sache anders. Z. B. wenn die dritte Kapitalanlage auf C gemacht wird: Tabelle IV a.
[Tabelle]
Auf C ist hier das Produkt, gegen Tab. IV, gestiegen von 6 qrs. auf 9, das Surplusprodukt von 2 qrs. auf 3, die Geldrente von 3 £ auf 41/2 £. Gegen Tabelle I, wo die Geldrente 12 £, und Tab. I, wo sie 6 £ war, ist sie dagegen gefallen. Das Gesammrental in Korn = 7 qrs. ist gefallen gegen Tab. II (12 qrs.), gestiegen gegen Tab. I (6 qrs.); in Geld (101/2 £) ist es gefallen gegen beide (18 £ und 36 £.
Wäre die dritte Kapitalanlage von 21/2 £ auf den Boden B ver- wandt worden, so hätte dies zwar die Masse der Produktion ge- ändert, aber die Rente nicht berührt, da die successiven Kapital-
180 auf 90 %. Dem Fallen des Produktionspreises entspricht hier also Abnahme der Korn- und Geldrente.
Mit Tabelle I verglichen, findet nur Abnahme der Geldrente statt; die Kornrente ist beidemal 6 qrs.; nur sind diese in dem einen Fall = 18 £, im andern = 9 £. Für Boden C und D ist die Korn- rente gegen Tabelle I dieselbe geblieben. In der That hat sich dadurch, dass die vermittelst gleichförmig wirkenden Zusatzkapitals erzielte, zusätzliche Produktion das Produkt von A aus dem Markt geworfen, und damit den Boden A als konkurrirenden Produktions- agenten beseitigt, eine neue Differentialrente I gebildet, worin der bessere Boden B dieselbe Rolle spielt, wie früher die schlechtere Bodenart A. Dadurch fällt einerseits die Rente von B weg; andrer- seits ist vorausgesetztermaßen in den Differenzen zwischen B, C und D durch die Anlage von Zusatzkapital nichts geändert worden. Der Theil des Produkts, der sich in Rente verwandelt, fällt daher.
Wäre das obige Resultat — die Befriedigung der Nachfrage mit Ausschluss von A — etwa dadurch hervorgebracht, dass auf C oder D oder beiden mehr als das doppelte Kapital angelegt worden, so gestaltete sich die Sache anders. Z. B. wenn die dritte Kapitalanlage auf C gemacht wird: Tabelle IV a.
[Tabelle]
Auf C ist hier das Produkt, gegen Tab. IV, gestiegen von 6 qrs. auf 9, das Surplusprodukt von 2 qrs. auf 3, die Geldrente von 3 £ auf 4½ £. Gegen Tabelle I, wo die Geldrente 12 £, und Tab. I, wo sie 6 £ war, ist sie dagegen gefallen. Das Gesammrental in Korn = 7 qrs. ist gefallen gegen Tab. II (12 qrs.), gestiegen gegen Tab. I (6 qrs.); in Geld (10½ £) ist es gefallen gegen beide (18 £ und 36 £.
Wäre die dritte Kapitalanlage von 2½ £ auf den Boden B ver- wandt worden, so hätte dies zwar die Masse der Produktion ge- ändert, aber die Rente nicht berührt, da die successiven Kapital-
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180 auf 90 %. Dem Fallen des Produktionspreises entspricht hier
also Abnahme der Korn- und Geldrente.
Mit Tabelle I verglichen, findet nur Abnahme der Geldrente statt;
die Kornrente ist beidemal 6 qrs.; nur sind diese in dem einen Fall
= 18 £, im andern = 9 £. Für Boden C und D ist die Korn-
rente gegen Tabelle I dieselbe geblieben. In der That hat sich
dadurch, dass die vermittelst gleichförmig wirkenden Zusatzkapitals
erzielte, zusätzliche Produktion das Produkt von A aus dem Markt
geworfen, und damit den Boden A als konkurrirenden Produktions-
agenten beseitigt, eine neue Differentialrente I gebildet, worin der
bessere Boden B dieselbe Rolle spielt, wie früher die schlechtere
Bodenart A. Dadurch fällt einerseits die Rente von B weg; andrer-
seits ist vorausgesetztermaßen in den Differenzen zwischen B, C
und D durch die Anlage von Zusatzkapital nichts geändert worden.
Der Theil des Produkts, der sich in Rente verwandelt, fällt daher.
Wäre das obige Resultat — die Befriedigung der Nachfrage
mit Ausschluss von A — etwa dadurch hervorgebracht, dass auf
C oder D oder beiden mehr als das doppelte Kapital angelegt
worden, so gestaltete sich die Sache anders. Z. B. wenn die dritte
Kapitalanlage auf C gemacht wird:
Tabelle IV a.
Auf C ist hier das Produkt, gegen Tab. IV, gestiegen von 6 qrs. auf
9, das Surplusprodukt von 2 qrs. auf 3, die Geldrente von 3 £
auf 4½ £. Gegen Tabelle I, wo die Geldrente 12 £, und Tab. I,
wo sie 6 £ war, ist sie dagegen gefallen. Das Gesammrental in
Korn = 7 qrs. ist gefallen gegen Tab. II (12 qrs.), gestiegen gegen
Tab. I (6 qrs.); in Geld (10½ £) ist es gefallen gegen beide (18 £
und 36 £.
Wäre die dritte Kapitalanlage von 2½ £ auf den Boden B ver-
wandt worden, so hätte dies zwar die Masse der Produktion ge-
ändert, aber die Rente nicht berührt, da die successiven Kapital-
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Marx, Karl: Das Kapital. Buch III: Der Gesammtprocess d. Kapitalist. Produktion. Kapitel XXIX-LII. Hamburg, 1894, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/marx_kapital0302_1894/242>, abgerufen am 25.11.2024.
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