Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.

Bild:
<< vorherige Seite

bis zu Ende der mit IVLIANO geführten Kriege.
darüber bezeugte. Maximianus wendete sich nach Gallien zu Constantino, und
legte aufs neue die Regierung nieder, zeigte aber auch bald, daß es ihm wiede-
rum kein Ernst gewesen .

XVIII. Die Francken regten sich indessen, und schienen zum Kriege geneigt,Teutsche Un-
ruhe: Con-
stantinus

sucht Gallien
aufzuhelffen.

als sie Constantinum an dem andern Ende von Gallien sahen. Constantinus
gieng mit wenigen Truppen zurücke, um sie im Zaum zu halten. Da denn Ma-
ximianus,
so bald er meynete, daß Constantinus bereis jenseit des Rheins
stünde, den Titel Augustus wieder annahm, und sich der Truppen, so zurücke
geblieben waren, zu versichern trachtete. Constantinus erfuhr es, ehe er noch
würcklich mit den Francken angebunden, und eylete sofort gegen den untreuen
Schwieger-Vater zurücke: der sich zu Marseille ergeben muste . Als er aber
bald darauf Constantino nach dem Leben stellete, und darüber betreten ward,
bestund die einige Gnade, so ihm wiederfuhr, darinnen, daß er sich selber eine
Todes-Art wehlen mochte. Er ergrief den Strick, und scheinet nach der Redens-
Art, welche lactantivs brauchet, sich selbst erhencket zu haben . Jndessen
hatten zwar die Francken, als sich der Kaiser zum andernmahle vom Rheinstrom
entfernen müssen, ihre Zurüstungen verstärcket; er kam ihnen aber zu geschwinde
zurücke, so daß die Furcht eines anrauschenden Krieges, vor dieses mahl gäntzlich
gehoben ward. Constantinus bediente sich dieser Ruhe Galliens dem Lande und
Städten wieder aufzuhelffen. Wir sehen unter andern aus einer Lob-Rede,
die evmenivs3 ungefehr um diese Zeit vor Constantino zu Trier gehalten, mit
was für prächtigen Gebäuden er diesen Ort versehen 4: wie denn auch die
Reise, so er nach Britannien gethan, in diese Zeit zu setzen zu seyn scheinet 5.

XIX. Jndessen starb Galerius A. 311. Maximinus verglich sich endlich mitConstanti-
nus
ziehet ge-
gen Maxen-
tium.

Licinio, daß die Meer-Enge von Chalcedon, so Asien und Europa scheidet,
auch zwischen ihnen die Gräntze machen, und Licinius die Länder in Europa;
A. C. 311.

Maxi-
[Beginn Spaltensatz] pagivs vergleicht ad A. 307. n. 9. & seq. diese
Erzehlung mit den Nachrichten, so sich bey andern hi-
storicis
finden, und erweiset, daß Maximiani Tod
zum 310ten Jahre gehöre.
3 evmenivs panegyrico VI. c. 21. Dum
a limite paullisper abscesseras, quibus se terroribus
barbarorum perfidia iactauerat: scilicet, dum sibi
illa proponunt, quando perueniet? quando uincet
quando fessum reducet exercitum? quum repente,
audito reditu tuo, uelut attoniti conciderunt. Nec
tuum pro rep. uotum amplius quam unius noctis cura
tetigit. Postridie enim quam accepto illo nuntio gemi-
natum itineris laborem susceperas, omnes fluctus re-
sedisse, omnem quam reliqueras tranquillitatem, redi-
isse didicisti.
Constantinus
danckte damahls noch dem
Apollo für die erhaltenen Siege, wovon evmen. am
angeführtem Orte rühmet: Vidisti, Constantine, Apol-
linem tuum, comitante Victoria, coronas tibi laureas
offerentem, quae tricenaum singulae fuerunt omen an-
norum ... Merito igitur augustissima illa delubra tan-
[Spaltenumbruch] tis donariis honestasti, ut iam uetera non quaerant:
iam omnia te uocare ad se templa uideantur, praeci-
pueque Apollo noster, cuius feruentibus aquis periu-
ria puniuntur, quae te maxime opertet odisse.
4 evmenivs panegyr. VI. c. 22. Sicut hic
uideo hanc fortunatissimam ciuitatem,
[Treuirensi-
um] cuius natalis dies tua pietate celebratur, ita
cunctis moenibus resurgentem, ut se quodammodo
gaudeat olim corruisse, auctior tuis facta beneficiis.
Video circum maximum, aemulum, credo, Romano[s]
uideo basilicas, & forum, opera regia, sedemque
iustitiae in tantam altitudinem suscitari, ut se side-
ribus & coelo digna & uicina promittant. quae
certe omnia sunt praesentiae tuae munera. Quae-
cunque enim loca frequentissime tuum numen illu-
strat, in his & hominibus omnia & moenibus &
muneribus augentur.
5 evsebivs de uita Constantini M. L. l. c. 19.
gedenckt derselben: Istis ratione & consilio ab eo
[Ende Spaltensatz]
rite
E e

bis zu Ende der mit IVLIANO gefuͤhrten Kriege.
daruͤber bezeugte. Maximianus wendete ſich nach Gallien zu Conſtantino, und
legte aufs neue die Regierung nieder, zeigte aber auch bald, daß es ihm wiede-
rum kein Ernſt geweſen .

XVIII. Die Francken regten ſich indeſſen, und ſchienen zum Kriege geneigt,Teutſche Un-
ruhe: Con-
ſtantinus

ſucht Gallien
aufzuhelffen.

als ſie Conſtantinum an dem andern Ende von Gallien ſahen. Conſtantinus
gieng mit wenigen Truppen zuruͤcke, um ſie im Zaum zu halten. Da denn Ma-
ximianus,
ſo bald er meynete, daß Conſtantinus bereis jenſeit des Rheins
ſtuͤnde, den Titel Auguſtus wieder annahm, und ſich der Truppen, ſo zuruͤcke
geblieben waren, zu verſichern trachtete. Conſtantinus erfuhr es, ehe er noch
wuͤrcklich mit den Francken angebunden, und eylete ſofort gegen den untreuen
Schwieger-Vater zuruͤcke: der ſich zu Marſeille ergeben muſte . Als er aber
bald darauf Conſtantino nach dem Leben ſtellete, und daruͤber betreten ward,
beſtund die einige Gnade, ſo ihm wiederfuhr, darinnen, daß er ſich ſelber eine
Todes-Art wehlen mochte. Er ergrief den Strick, und ſcheinet nach der Redens-
Art, welche lactantivs brauchet, ſich ſelbſt erhencket zu haben . Jndeſſen
hatten zwar die Francken, als ſich der Kaiſer zum andernmahle vom Rheinſtrom
entfernen muͤſſen, ihre Zuruͤſtungen verſtaͤrcket; er kam ihnen aber zu geſchwinde
zuruͤcke, ſo daß die Furcht eines anrauſchenden Krieges, vor dieſes mahl gaͤntzlich
gehoben ward. Conſtantinus bediente ſich dieſer Ruhe Galliens dem Lande und
Staͤdten wieder aufzuhelffen. Wir ſehen unter andern aus einer Lob-Rede,
die evmenivs3 ungefehr um dieſe Zeit vor Conſtantino zu Trier gehalten, mit
was fuͤr praͤchtigen Gebaͤuden er dieſen Ort verſehen 4: wie denn auch die
Reiſe, ſo er nach Britannien gethan, in dieſe Zeit zu ſetzen zu ſeyn ſcheinet 5.

XIX. Jndeſſen ſtarb Galerius A. 311. Maximinus verglich ſich endlich mitConſtanti-
nus
ziehet ge-
gen Maxen-
tium.

Licinio, daß die Meer-Enge von Chalcedon, ſo Aſien und Europa ſcheidet,
auch zwiſchen ihnen die Graͤntze machen, und Licinius die Laͤnder in Europa;
A. C. 311.

Maxi-
[Beginn Spaltensatz] pagivs vergleicht ad A. 307. n. 9. & ſeq. dieſe
Erzehlung mit den Nachrichten, ſo ſich bey andern hi-
ſtoricis
finden, und erweiſet, daß Maximiani Tod
zum 310ten Jahre gehoͤre.
3 evmenivs panegyrico VI. c. 21. Dum
a limite paulliſper abſceſſeras, quibus ſe terroribus
barbarorum perfidia iactauerat: ſcilicet, dum ſibi
illa proponunt, quando perueniet? quando uincet
quando feſſum reducet exercitum? quum repente,
audito reditu tuo, uelut attoniti conciderunt. Nec
tuum pro rep. uotum amplius quam unius noctis cura
tetigit. Poſtridie enim quam accepto illo nuntio gemi-
natum itineris laborem ſuſceperas, omnes fluctus re-
ſediſſe, omnem quam reliqueras tranquillitatem, redi-
iſſe didiciſti.
Conſtantinus
danckte damahls noch dem
Apollo fuͤr die erhaltenen Siege, wovon evmen. am
angefuͤhrtem Orte ruͤhmet: Vidiſti, Conſtantine, Apol-
linem tuum, comitante Victoria, coronas tibi laureas
offerentem, quae tricenûm ſingulae fuerunt omen an-
norum ... Merito igitur auguſtiſſima illa delubra tan-
[Spaltenumbruch] tis donariis honeſtaſti, ut iam uetera non quaerant:
iam omnia te uocare ad ſe templa uideantur, praeci-
pueque Apollo noſter, cuius feruentibus aquis periu-
ria puniuntur, quae te maxime opertet odiſſe.
4 evmenivs panegyr. VI. c. 22. Sicut hic
uideo hanc fortunatiſſimam ciuitatem,
[Treuirenſi-
um] cuius natalis dies tua pietate celebratur, ita
cunctis moenibus reſurgentem, ut ſe quodammodo
gaudeat olim corruiſſe, auctior tuis facta beneficiis.
Video circum maximum, aemulum, credo, Romano[ſ]
uideo baſilicas, & forum, opera regia, ſedemque
iuſtitiae in tantam altitudinem ſuſcitari, ut ſe ſide-
ribus & coelo digna & uicina promittant. quae
certe omnia ſunt praeſentiae tuae munera. Quae-
cunque enim loca frequentiſſime tuum numen illu-
ſtrat, in his & hominibus omnia & moenibus &
muneribus augentur.
5 evsebivs de uita Conſtantini M. L. l. c. 19.
gedenckt derſelben: Iſtis ratione & conſilio ab eo
[Ende Spaltensatz]
rite
E e
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0251" n="217"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">bis zu Ende der mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">IVLIANO</hi></hi> gefu&#x0364;hrten Kriege.</hi></fw><lb/>
daru&#x0364;ber bezeugte. <hi rendition="#aq">Maximianus</hi> wendete &#x017F;ich nach Gallien zu <hi rendition="#aq">Con&#x017F;tantino,</hi> und<lb/>
legte aufs neue die Regierung nieder, zeigte aber auch bald, daß es ihm wiede-<lb/>
rum kein Ern&#x017F;t gewe&#x017F;en <note xml:id="FN250_17_01_02" prev="#FN250_17_01_01" place="foot" n="1"/><note type="editorial">Der Fußnotentext befindet sich auf der vorherigen Seite.</note>.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">XVIII.</hi> Die Francken regten &#x017F;ich inde&#x017F;&#x017F;en, und &#x017F;chienen zum Kriege geneigt,<note place="right">Teut&#x017F;che Un-<lb/>
ruhe: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Con-<lb/>
&#x017F;tantinus</hi></hi><lb/>
&#x017F;ucht Gallien<lb/>
aufzuhelffen.</note><lb/>
als &#x017F;ie <hi rendition="#aq">Con&#x017F;tantinum</hi> an dem andern Ende von Gallien &#x017F;ahen. <hi rendition="#aq">Con&#x017F;tantinus</hi><lb/>
gieng mit wenigen Truppen zuru&#x0364;cke, um &#x017F;ie im Zaum zu halten. Da denn <hi rendition="#aq">Ma-<lb/>
ximianus,</hi> &#x017F;o bald er meynete, daß <hi rendition="#aq">Con&#x017F;tantinus</hi> bereis jen&#x017F;eit des Rheins<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;nde, den Titel <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;tus</hi> wieder annahm, und &#x017F;ich der Truppen, &#x017F;o zuru&#x0364;cke<lb/>
geblieben waren, zu ver&#x017F;ichern trachtete. <hi rendition="#aq">Con&#x017F;tantinus</hi> erfuhr es, ehe er noch<lb/>
wu&#x0364;rcklich mit den Francken angebunden, und eylete &#x017F;ofort gegen den untreuen<lb/>
Schwieger-Vater zuru&#x0364;cke: der &#x017F;ich zu <hi rendition="#aq">Mar&#x017F;eille</hi> ergeben mu&#x017F;te <note xml:id="FN250_18_01_02" prev="#FN250_18_01_01" place="foot" n="1"/><note type="editorial">Der Fußnotentext befindet sich auf der vorherigen Seite.</note>. Als er aber<lb/>
bald darauf <hi rendition="#aq">Con&#x017F;tantino</hi> nach dem Leben &#x017F;tellete, und daru&#x0364;ber betreten ward,<lb/>
be&#x017F;tund die einige Gnade, &#x017F;o ihm wiederfuhr, darinnen, daß er &#x017F;ich &#x017F;elber eine<lb/>
Todes-Art wehlen mochte. Er ergrief den Strick, und &#x017F;cheinet nach der Redens-<lb/>
Art, welche <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">lactantivs</hi></hi></hi> brauchet, &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t erhencket zu haben <note xml:id="FN250_02_02" prev="#FN250_02_01" place="foot" n="2"><cb type="start"/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">pagivs</hi></hi></hi> vergleicht <hi rendition="#aq">ad A. 307. n. 9. &amp; &#x017F;eq.</hi> die&#x017F;e<lb/>
Erzehlung mit den Nachrichten, &#x017F;o &#x017F;ich bey andern <hi rendition="#aq">hi-<lb/>
&#x017F;toricis</hi> finden, und erwei&#x017F;et, daß <hi rendition="#aq">Maximiani</hi> Tod<lb/>
zum 310ten Jahre geho&#x0364;re.<note type="editorial">Es handelt sich um eine fortlaufende Fußnote, deren Text auf der vorherigen Seite beginnt. Im Druck ist die Fußnotenfortsetzung an erster Stelle auf dieser Seite aufgelistet.</note></note>. Jnde&#x017F;&#x017F;en<lb/>
hatten zwar die Francken, als &#x017F;ich der Kai&#x017F;er zum andernmahle vom Rhein&#x017F;trom<lb/>
entfernen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, ihre Zuru&#x0364;&#x017F;tungen ver&#x017F;ta&#x0364;rcket; er kam ihnen aber zu ge&#x017F;chwinde<lb/>
zuru&#x0364;cke, &#x017F;o daß die Furcht eines anrau&#x017F;chenden Krieges, vor die&#x017F;es mahl ga&#x0364;ntzlich<lb/>
gehoben ward. <hi rendition="#aq">Con&#x017F;tantinus</hi> bediente &#x017F;ich die&#x017F;er Ruhe Galliens dem Lande und<lb/>
Sta&#x0364;dten wieder aufzuhelffen. Wir &#x017F;ehen unter andern aus einer Lob-Rede,<lb/>
die <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">evmenivs</hi></hi></hi><note place="foot" n="3"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">evmenivs</hi></hi> panegyrico VI. c. 21. <hi rendition="#i">Dum<lb/>
a limite paulli&#x017F;per ab&#x017F;ce&#x017F;&#x017F;eras, quibus &#x017F;e terroribus<lb/>
barbarorum perfidia iactauerat: &#x017F;cilicet, dum &#x017F;ibi<lb/>
illa proponunt, quando perueniet? quando uincet<lb/>
quando fe&#x017F;&#x017F;um reducet exercitum? quum repente,<lb/>
audito reditu tuo, uelut attoniti conciderunt. Nec<lb/>
tuum pro rep. uotum amplius quam unius noctis cura<lb/>
tetigit. Po&#x017F;tridie enim quam accepto illo nuntio gemi-<lb/>
natum itineris laborem &#x017F;u&#x017F;ceperas, omnes fluctus re-<lb/>
&#x017F;edi&#x017F;&#x017F;e, omnem quam reliqueras tranquillitatem, redi-<lb/>
i&#x017F;&#x017F;e didici&#x017F;ti.</hi> Con&#x017F;tantinus</hi> danckte damahls noch dem<lb/>
Apollo fu&#x0364;r die erhaltenen Siege, wovon <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">evmen.</hi></hi></hi> am<lb/>
angefu&#x0364;hrtem Orte ru&#x0364;hmet: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Vidi&#x017F;ti, Con&#x017F;tantine, Apol-<lb/>
linem tuum, comitante Victoria, coronas tibi laureas<lb/>
offerentem, quae tricenûm &#x017F;ingulae fuerunt omen an-<lb/>
norum ... Merito igitur augu&#x017F;ti&#x017F;&#x017F;ima illa delubra tan-<lb/><cb/>
tis donariis hone&#x017F;ta&#x017F;ti, ut iam uetera non quaerant:<lb/>
iam omnia te uocare ad &#x017F;e templa uideantur, praeci-<lb/>
pueque Apollo no&#x017F;ter, cuius feruentibus aquis periu-<lb/>
ria puniuntur, quae te maxime opertet odi&#x017F;&#x017F;e.</hi></hi><note type="editorial">Im Druck fehlt die Fußnotenreferenz dieser Fußnote im Fließtext. Die Platzierung der Referenz wurde anhand der Referenzen der vorherigen und folgenden Fußnote sowie anhand des Namens <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">evmenivs</hi></hi></hi> geschätzt.</note></note> ungefehr um die&#x017F;e Zeit vor <hi rendition="#aq">Con&#x017F;tantino</hi> zu Trier gehalten, mit<lb/>
was fu&#x0364;r pra&#x0364;chtigen Geba&#x0364;uden er die&#x017F;en Ort ver&#x017F;ehen <note place="foot" n="4"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">evmenivs</hi></hi> panegyr. VI. c. 22. <hi rendition="#i">Sicut hic<lb/>
uideo hanc fortunati&#x017F;&#x017F;imam ciuitatem,</hi> [Treuiren&#x017F;i-<lb/>
um] <hi rendition="#i">cuius natalis dies tua pietate celebratur, ita<lb/>
cunctis moenibus re&#x017F;urgentem, ut &#x017F;e quodammodo<lb/>
gaudeat olim corrui&#x017F;&#x017F;e, auctior tuis facta beneficiis.<lb/>
Video circum maximum, aemulum, credo, Romano<supplied>&#x017F;</supplied><lb/>
uideo ba&#x017F;ilicas, &amp; forum, opera regia, &#x017F;edemque<lb/>
iu&#x017F;titiae in tantam altitudinem &#x017F;u&#x017F;citari, ut &#x017F;e &#x017F;ide-<lb/>
ribus &amp; coelo digna &amp; uicina promittant. quae<lb/>
certe omnia &#x017F;unt prae&#x017F;entiae tuae munera. Quae-<lb/>
cunque enim loca frequenti&#x017F;&#x017F;ime tuum numen illu-<lb/>
&#x017F;trat, in his &amp; hominibus omnia &amp; moenibus &amp;<lb/>
muneribus augentur.</hi></hi></note>: wie denn auch die<lb/>
Rei&#x017F;e, &#x017F;o er nach Britannien gethan, in die&#x017F;e Zeit zu &#x017F;etzen zu &#x017F;eyn &#x017F;cheinet <note xml:id="FN251_05_01" next="#FN251_05_02" place="foot" n="5"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">evsebivs</hi></hi> de uita Con&#x017F;tantini M. L. l. c.</hi> 19.<lb/>
gedenckt der&#x017F;elben: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">I&#x017F;tis ratione &amp; con&#x017F;ilio ab eo</hi></hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">rite</hi></hi></fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">E e</fw><cb type="end"/><lb/></note>.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">XIX.</hi> Jnde&#x017F;&#x017F;en &#x017F;tarb <hi rendition="#aq">Galerius A. 311. Maximinus</hi> verglich &#x017F;ich endlich mit<note place="right"><hi rendition="#aq">Con&#x017F;tanti-<lb/>
nus</hi> ziehet ge-<lb/>
gen <hi rendition="#aq">Maxen-<lb/>
tium.</hi></note><lb/><hi rendition="#aq">Licinio,</hi> daß die Meer-Enge von Chalcedon, &#x017F;o A&#x017F;ien und Europa &#x017F;cheidet,<lb/>
auch zwi&#x017F;chen ihnen die Gra&#x0364;ntze machen, und <hi rendition="#aq">Licinius</hi> die La&#x0364;nder in Europa;<lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">Maxi-</hi></fw><note place="right"><hi rendition="#aq">A. C.</hi> 311.</note><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[217/0251] bis zu Ende der mit IVLIANO gefuͤhrten Kriege. daruͤber bezeugte. Maximianus wendete ſich nach Gallien zu Conſtantino, und legte aufs neue die Regierung nieder, zeigte aber auch bald, daß es ihm wiede- rum kein Ernſt geweſen 1. XVIII. Die Francken regten ſich indeſſen, und ſchienen zum Kriege geneigt, als ſie Conſtantinum an dem andern Ende von Gallien ſahen. Conſtantinus gieng mit wenigen Truppen zuruͤcke, um ſie im Zaum zu halten. Da denn Ma- ximianus, ſo bald er meynete, daß Conſtantinus bereis jenſeit des Rheins ſtuͤnde, den Titel Auguſtus wieder annahm, und ſich der Truppen, ſo zuruͤcke geblieben waren, zu verſichern trachtete. Conſtantinus erfuhr es, ehe er noch wuͤrcklich mit den Francken angebunden, und eylete ſofort gegen den untreuen Schwieger-Vater zuruͤcke: der ſich zu Marſeille ergeben muſte 1. Als er aber bald darauf Conſtantino nach dem Leben ſtellete, und daruͤber betreten ward, beſtund die einige Gnade, ſo ihm wiederfuhr, darinnen, daß er ſich ſelber eine Todes-Art wehlen mochte. Er ergrief den Strick, und ſcheinet nach der Redens- Art, welche lactantivs brauchet, ſich ſelbſt erhencket zu haben 2. Jndeſſen hatten zwar die Francken, als ſich der Kaiſer zum andernmahle vom Rheinſtrom entfernen muͤſſen, ihre Zuruͤſtungen verſtaͤrcket; er kam ihnen aber zu geſchwinde zuruͤcke, ſo daß die Furcht eines anrauſchenden Krieges, vor dieſes mahl gaͤntzlich gehoben ward. Conſtantinus bediente ſich dieſer Ruhe Galliens dem Lande und Staͤdten wieder aufzuhelffen. Wir ſehen unter andern aus einer Lob-Rede, die evmenivs 3 ungefehr um dieſe Zeit vor Conſtantino zu Trier gehalten, mit was fuͤr praͤchtigen Gebaͤuden er dieſen Ort verſehen 4: wie denn auch die Reiſe, ſo er nach Britannien gethan, in dieſe Zeit zu ſetzen zu ſeyn ſcheinet 5. Teutſche Un- ruhe: Con- ſtantinus ſucht Gallien aufzuhelffen. XIX. Jndeſſen ſtarb Galerius A. 311. Maximinus verglich ſich endlich mit Licinio, daß die Meer-Enge von Chalcedon, ſo Aſien und Europa ſcheidet, auch zwiſchen ihnen die Graͤntze machen, und Licinius die Laͤnder in Europa; Maxi- Conſtanti- nus ziehet ge- gen Maxen- tium. A. C. 311. 1 1 2 pagivs vergleicht ad A. 307. n. 9. & ſeq. dieſe Erzehlung mit den Nachrichten, ſo ſich bey andern hi- ſtoricis finden, und erweiſet, daß Maximiani Tod zum 310ten Jahre gehoͤre. 3 evmenivs panegyrico VI. c. 21. Dum a limite paulliſper abſceſſeras, quibus ſe terroribus barbarorum perfidia iactauerat: ſcilicet, dum ſibi illa proponunt, quando perueniet? quando uincet quando feſſum reducet exercitum? quum repente, audito reditu tuo, uelut attoniti conciderunt. Nec tuum pro rep. uotum amplius quam unius noctis cura tetigit. Poſtridie enim quam accepto illo nuntio gemi- natum itineris laborem ſuſceperas, omnes fluctus re- ſediſſe, omnem quam reliqueras tranquillitatem, redi- iſſe didiciſti. Conſtantinus danckte damahls noch dem Apollo fuͤr die erhaltenen Siege, wovon evmen. am angefuͤhrtem Orte ruͤhmet: Vidiſti, Conſtantine, Apol- linem tuum, comitante Victoria, coronas tibi laureas offerentem, quae tricenûm ſingulae fuerunt omen an- norum ... Merito igitur auguſtiſſima illa delubra tan- tis donariis honeſtaſti, ut iam uetera non quaerant: iam omnia te uocare ad ſe templa uideantur, praeci- pueque Apollo noſter, cuius feruentibus aquis periu- ria puniuntur, quae te maxime opertet odiſſe. 4 evmenivs panegyr. VI. c. 22. Sicut hic uideo hanc fortunatiſſimam ciuitatem, [Treuirenſi- um] cuius natalis dies tua pietate celebratur, ita cunctis moenibus reſurgentem, ut ſe quodammodo gaudeat olim corruiſſe, auctior tuis facta beneficiis. Video circum maximum, aemulum, credo, Romanoſ uideo baſilicas, & forum, opera regia, ſedemque iuſtitiae in tantam altitudinem ſuſcitari, ut ſe ſide- ribus & coelo digna & uicina promittant. quae certe omnia ſunt praeſentiae tuae munera. Quae- cunque enim loca frequentiſſime tuum numen illu- ſtrat, in his & hominibus omnia & moenibus & muneribus augentur. 5 evsebivs de uita Conſtantini M. L. l. c. 19. gedenckt derſelben: Iſtis ratione & conſilio ab eo rite E e

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Ergänzungsvorschlag vom DWB [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/251
Zitationshilfe: Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/251>, abgerufen am 22.11.2024.