Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.

Bild:
<< vorherige Seite

bis zu Ende der mit IVLIANO geführten Kriege.
den Titel Augustus, wenn der Müntze, darauf ihm selbiger beygeleget wird,
zu trauen ist, eine kurtze Zeit geführet 7. Der Entschluß sich selbst umzubringen,
den beyde Brüder gefaßt, kommt mit den Meynungen, so die alten Teutschen
vom Selbst-Mord hatten, wohl überein: und wir dörffen uns um so viel weniger
wundern, daß die Christliche Religion, dazu sich beyde, (wie ihre Müntzen
ausweisen) bekannt, sie davon nicht abgebracht; nachdem sie sich durch selbige
nicht abhalten lassen, eine Meuterey wieder ihren rechtmäßigen Herrn zu
unternehmen.

XXXIX. Constantius feyerte darauf zu Arles den Tag, daran er vor 30.Siluanus, Bo-
niti
Sohn,
treibt die
Francken aus
Gallien.

Jahren + Caesar worden, mit prächtigen Schauspielen und Kampff-Jagen.
So gute Dienste ihm die Teutschen gegen Magnentium, durch ihre Einbrüche
in Gallien, gethan, so gerne wäre er ihrer ietzund loß gewesen. Er nahm sich
vor, die Alemannen selbst zu bekriegen, und schickte Siluanum an den Nieder-+ VI. Id. Oct.
Rhein, um daselbst den Francken Einhalt zu thun. Dieses ist der Siluanus,
von dem oben gemeldet worden, daß er ben Mursa von Magnentio zu Constan-
tio
über gegangen, und dadurch den erfolgten Sieg nicht wenig befördert.
Sein Vater Bonitus hatte bey seiner Erziehung nichts von allen dem, was der
vornehmste Römer an seine Kinder wenden konte, ermangeln Tassen; so, daß
Siluanus nicht allein ein grosser Feldherr, sondern auch einer der feinsten Hof-
leute war 1. Nachdem er zu Constantio übergetreten, hatte er sich in solche
Hochachtung gesetzet daß ihn der Kaiser zum Haupt über die Jnfanterie ernen-
net, und ihm ietzo das wichtige Commando am Nieder-Rhein anvertrauete 2.
Diese Zuversicht darf uns um so viel weniger fremde fürkommen, weil um diese
Zeit viele Teutsche Herren in Kaiserlichen Diensten waren, und grosse Ehren-
Aemter bekleideten. Siluanus ließ überdiß seinen Sohn als Geissel zurücke,
und wendete im übrigen seine Tapferkeit und Klugheit so wohl an, daß die Sachen
in selbiger Gegend bald ein ander Ansehen gewannen 3.

6
XL.
[Beginn Spaltensatz] Letos, quae Gallica natio est. Litteras latinas
didicerat. Audax fortuna prospera, timidus ad-
uersa, occultandae natura insitae malitiae mirus
artifex, qui mores ipsius & ingenium perspectum
non habentibus simplex & bonus esse putaretur.
7 BANDVR[N] 411.
1 §. XXXIX. 1. v. victor. in epit. c. 42.
Siluanus imperator effectus die imperii uigesimo
actauo perimitur. Fuit ingenio blandissimus. Quan-
[Spaltenumbruch] quam barbaro patre genitus, tamen institutione
Romana satis cultus, & patiens.
2 amm. marcellinvs L. XV. c. 5. Cum
diuturna incuria Galliae caedes acerbas, rapinas-
que, & incendia, barbaris licenter grassantibus,
nullo iuuante perferrent; Siluanus pedestris mili-
tiae rector, ut efficax ad haec corrigenda, principis
iussu perrexit, Arbetione id maturari, modis qui-
bus poterat, adigente, ut absenti aemulo, quem superesse
adhuc grauabatur periculosae molis onus impingeret.
3 ammianvs marcellinvs L. XV.
c. 5. Memorato itaque duce Gallias ex R. P. discur-
sante, barbarosque propellente, iam sibi diffidentes,
& trepidantes &c.
add. §. XLVI. not. 6. ivlia-
nvs
p. 48. B.
redet zwar in den Stellen, die beym
§. XLII. not. 6. angeführet worden, etwas verkleinerlich
von ihm, aber es rühret solches aus Partheylichkeit
für Constantium her, den er in selbiger Rede heraus-
streicht: So wie mamertinvs in gratiarum
[Ende Spaltensatz]
actione
6 zosimvs c. l. p. 231. Decentius arcessitus a
Magnentio ad ferendam opem, iam in Italiam
contendens, simul ac intellexisset, quod illi accidis-
set: in ordines quosdam turmasque militares lapsus,
quum nullam salutis spem uideret, obtorta laqueo
ceruice mortuus est.
hieron. in chron. Apud
Senonas laqueo uitam expleuit.
idativs in
fastis
nennet auch den Tag: Laqueo se suspendit XV.
Kal. Sept.

bis zu Ende der mit IVLIANO gefuͤhrten Kriege.
den Titel Auguſtus, wenn der Muͤntze, darauf ihm ſelbiger beygeleget wird,
zu trauen iſt, eine kurtze Zeit gefuͤhret 7. Der Entſchluß ſich ſelbſt umzubringen,
den beyde Bruͤder gefaßt, kommt mit den Meynungen, ſo die alten Teutſchen
vom Selbſt-Mord hatten, wohl uͤberein: und wir doͤrffen uns um ſo viel weniger
wundern, daß die Chriſtliche Religion, dazu ſich beyde, (wie ihre Muͤntzen
ausweiſen) bekannt, ſie davon nicht abgebracht; nachdem ſie ſich durch ſelbige
nicht abhalten laſſen, eine Meuterey wieder ihren rechtmaͤßigen Herrn zu
unternehmen.

XXXIX. Conſtantius feyerte darauf zu Arles den Tag, daran er vor 30.Siluanus, Bo-
niti
Sohn,
treibt die
Francken aus
Gallien.

Jahren † Caeſar worden, mit praͤchtigen Schauſpielen und Kampff-Jagen.
So gute Dienſte ihm die Teutſchen gegen Magnentium, durch ihre Einbruͤche
in Gallien, gethan, ſo gerne waͤre er ihrer ietzund loß geweſen. Er nahm ſich
vor, die Alemannen ſelbſt zu bekriegen, und ſchickte Siluanum an den Nieder-VI. Id. Oct.
Rhein, um daſelbſt den Francken Einhalt zu thun. Dieſes iſt der Siluanus,
von dem oben gemeldet worden, daß er ben Murſa von Magnentio zu Conſtan-
tio
uͤber gegangen, und dadurch den erfolgten Sieg nicht wenig befoͤrdert.
Sein Vater Bonitus hatte bey ſeiner Erziehung nichts von allen dem, was der
vornehmſte Roͤmer an ſeine Kinder wenden konte, ermangeln Taſſen; ſo, daß
Siluanus nicht allein ein groſſer Feldherr, ſondern auch einer der feinſten Hof-
leute war 1. Nachdem er zu Conſtantio uͤbergetreten, hatte er ſich in ſolche
Hochachtung geſetzet daß ihn der Kaiſer zum Haupt uͤber die Jnfanterie ernen-
net, und ihm ietzo das wichtige Commando am Nieder-Rhein anvertrauete 2.
Dieſe Zuverſicht darf uns um ſo viel weniger fremde fuͤrkommen, weil um dieſe
Zeit viele Teutſche Herren in Kaiſerlichen Dienſten waren, und groſſe Ehren-
Aemter bekleideten. Siluanus ließ uͤberdiß ſeinen Sohn als Geiſſel zuruͤcke,
und wendete im uͤbrigen ſeine Tapferkeit und Klugheit ſo wohl an, daß die Sachen
in ſelbiger Gegend bald ein ander Anſehen gewannen 3.

6
XL.
[Beginn Spaltensatz] Letos, quae Gallica natio eſt. Litteras latinas
didicerat. Audax fortuna proſpera, timidus ad-
uerſa, occultandae natura inſitae malitiae mirus
artifex, qui mores ipſius & ingenium perſpectum
non habentibus ſimplex & bonus eſſe putaretur.
7 BANDVR[N] 411.
1 §. XXXIX. 1. v. victor. in epit. c. 42.
Siluanus imperator effectus die imperii uigeſimo
actauo perimitur. Fuit ingenio blandiſſimus. Quan-
[Spaltenumbruch] quam barbaro patre genitus, tamen inſtitutione
Romana ſatis cultus, & patiens.
2 amm. marcellinvs L. XV. c. 5. Cum
diuturna incuria Galliae caedes acerbas, rapinas-
que, & incendia, barbaris licenter graſſantibus,
nullo iuuante perferrent; Siluanus pedeſtris mili-
tiae rector, ut efficax ad haec corrigenda, principis
iuſſu perrexit, Arbetione id maturari, modis qui-
bus poterat, adigente, ut abſenti aemulo, quem ſupereſſe
adhuc grauabatur periculoſae molis onus impingeret.
3 ammianvs marcellinvs L. XV.
c. 5. Memorato itaque duce Gallias ex R. P. diſcur-
ſante, barbarosque propellente, iam ſibi diffidentes,
& trepidantes &c.
add. §. XLVI. not. 6. ivlia-
nvs
p. 48. B.
redet zwar in den Stellen, die beym
§. XLII. not. 6. angefuͤhret worden, etwas verkleinerlich
von ihm, aber es ruͤhret ſolches aus Partheylichkeit
fuͤr Conſtantium her, den er in ſelbiger Rede heraus-
ſtreicht: So wie mamertinvs in gratiarum
[Ende Spaltensatz]
actione
6 zosimvs c. l. p. 231. Decentius arceſſitus a
Magnentio ad ferendam opem, iam in Italiam
contendens, ſimul ac intellexiſſet, quod illi accidiſ-
ſet: in ordines quosdam turmasque militares lapſus,
quum nullam ſalutis ſpem uideret, obtorta laqueo
ceruice mortuus eſt.
hieron. in chron. Apud
Senonas laqueo uitam expleuit.
idativs in
faſtis
nennet auch den Tag: Laqueo ſe ſuſpendit XV.
Kal. Sept.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0271" n="237"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">bis zu Ende der mit <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">IVLIANO</hi></hi> gefu&#x0364;hrten Kriege.</hi></fw><lb/>
den Titel <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;tus,</hi> wenn der Mu&#x0364;ntze, darauf ihm &#x017F;elbiger beygeleget wird,<lb/>
zu trauen i&#x017F;t, eine kurtze Zeit gefu&#x0364;hret <note place="foot" n="7"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BANDVR<supplied>N</supplied></hi></hi> 411.</note>. Der Ent&#x017F;chluß &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t umzubringen,<lb/>
den beyde Bru&#x0364;der gefaßt, kommt mit den Meynungen, &#x017F;o die alten Teut&#x017F;chen<lb/>
vom Selb&#x017F;t-Mord hatten, wohl u&#x0364;berein: und wir do&#x0364;rffen uns um &#x017F;o viel weniger<lb/>
wundern, daß die Chri&#x017F;tliche Religion, dazu &#x017F;ich beyde, (wie ihre Mu&#x0364;ntzen<lb/>
auswei&#x017F;en) bekannt, &#x017F;ie davon nicht abgebracht; nachdem &#x017F;ie &#x017F;ich durch &#x017F;elbige<lb/>
nicht abhalten la&#x017F;&#x017F;en, eine Meuterey wieder ihren rechtma&#x0364;ßigen Herrn zu<lb/>
unternehmen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">XXXIX. Con&#x017F;tantius</hi> feyerte darauf zu <hi rendition="#aq">Arles</hi> den Tag, daran er vor 30.<note place="right"><hi rendition="#aq">Siluanus, Bo-<lb/>
niti</hi><hi rendition="#g">Sohn,</hi><lb/>
treibt <hi rendition="#g">die</hi><lb/>
Francken aus<lb/>
Gallien.</note><lb/>
Jahren &#x2020; <hi rendition="#aq">Cae&#x017F;ar</hi> worden, mit pra&#x0364;chtigen Schau&#x017F;pielen und Kampff-Jagen.<lb/>
So gute Dien&#x017F;te ihm die Teut&#x017F;chen gegen <hi rendition="#aq">Magnentium,</hi> durch ihre Einbru&#x0364;che<lb/>
in Gallien, gethan, &#x017F;o gerne wa&#x0364;re er ihrer ietzund loß gewe&#x017F;en. Er nahm &#x017F;ich<lb/>
vor, die Alemannen &#x017F;elb&#x017F;t zu bekriegen, und &#x017F;chickte <hi rendition="#aq">Siluanum</hi> an den Nieder-<note place="right">&#x2020; <hi rendition="#aq">VI. Id. Oct.</hi></note><lb/>
Rhein, um da&#x017F;elb&#x017F;t den Francken Einhalt zu thun. Die&#x017F;es i&#x017F;t der <hi rendition="#aq">Siluanus,</hi><lb/>
von dem oben gemeldet worden, daß er ben <hi rendition="#aq">Mur&#x017F;a</hi> von <hi rendition="#aq">Magnentio</hi> zu <hi rendition="#aq">Con&#x017F;tan-<lb/>
tio</hi> u&#x0364;ber gegangen, und dadurch den erfolgten Sieg nicht wenig befo&#x0364;rdert.<lb/>
Sein Vater <hi rendition="#aq">Bonitus</hi> hatte bey &#x017F;einer Erziehung nichts von allen dem, was der<lb/>
vornehm&#x017F;te Ro&#x0364;mer an &#x017F;eine Kinder wenden konte, ermangeln Ta&#x017F;&#x017F;en; &#x017F;o, daß<lb/><hi rendition="#aq">Siluanus</hi> nicht allein ein gro&#x017F;&#x017F;er Feldherr, &#x017F;ondern auch einer der fein&#x017F;ten Hof-<lb/>
leute war <note place="foot" n="1">§. <hi rendition="#aq">XXXIX</hi>. 1. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">v. victor.</hi></hi> in epit. c. 42.<lb/><hi rendition="#i">Siluanus imperator effectus die imperii uige&#x017F;imo<lb/>
actauo perimitur. Fuit ingenio blandi&#x017F;&#x017F;imus. Quan-<lb/><cb/>
quam barbaro patre genitus, tamen in&#x017F;titutione<lb/>
Romana &#x017F;atis cultus, &amp; patiens.</hi></hi></note>. Nachdem er zu <hi rendition="#aq">Con&#x017F;tantio</hi> u&#x0364;bergetreten, hatte er &#x017F;ich in &#x017F;olche<lb/>
Hochachtung ge&#x017F;etzet daß ihn der Kai&#x017F;er zum Haupt u&#x0364;ber die Jnfanterie ernen-<lb/>
net, und ihm ietzo das wichtige Commando am Nieder-Rhein anvertrauete <note place="foot" n="2"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">amm. marcellinvs</hi></hi> L. XV. c. 5. <hi rendition="#i">Cum<lb/>
diuturna incuria Galliae caedes acerbas, rapinas-<lb/>
que, &amp; incendia, barbaris licenter gra&#x017F;&#x017F;antibus,<lb/>
nullo iuuante perferrent; Siluanus pede&#x017F;tris mili-<lb/>
tiae rector, ut efficax ad haec corrigenda, principis<lb/>
iu&#x017F;&#x017F;u perrexit, Arbetione id maturari, modis qui-<lb/>
bus poterat, adigente, ut ab&#x017F;enti aemulo, quem &#x017F;upere&#x017F;&#x017F;e<lb/>
adhuc grauabatur periculo&#x017F;ae molis onus impingeret.</hi></hi></note>.<lb/>
Die&#x017F;e Zuver&#x017F;icht darf uns um &#x017F;o viel weniger fremde fu&#x0364;rkommen, weil um die&#x017F;e<lb/>
Zeit viele Teut&#x017F;che Herren in Kai&#x017F;erlichen Dien&#x017F;ten waren, und gro&#x017F;&#x017F;e Ehren-<lb/>
Aemter bekleideten. <hi rendition="#aq">Siluanus</hi> ließ u&#x0364;berdiß &#x017F;einen Sohn als Gei&#x017F;&#x017F;el zuru&#x0364;cke,<lb/>
und wendete im u&#x0364;brigen &#x017F;eine Tapferkeit und Klugheit &#x017F;o wohl an, daß die Sachen<lb/>
in &#x017F;elbiger Gegend bald ein ander An&#x017F;ehen gewannen <note xml:id="FN271_03_01" next="#FN271_03_02" place="foot" n="3"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">ammianvs marcellinvs</hi></hi> L. XV.<lb/>
c. 5. <hi rendition="#i">Memorato itaque duce Gallias ex R. P. di&#x017F;cur-<lb/>
&#x017F;ante, barbarosque propellente, iam &#x017F;ibi diffidentes,<lb/>
&amp; trepidantes &amp;c.</hi> add. §. XLVI. not. 6. <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">ivlia-<lb/>
nvs</hi></hi> p. 48. B.</hi> redet zwar in den Stellen, die beym<lb/>
§. <hi rendition="#aq">XLII. not.</hi> 6. angefu&#x0364;hret worden, etwas verkleinerlich<lb/>
von ihm, aber es ru&#x0364;hret &#x017F;olches aus Partheylichkeit<lb/>
fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">Con&#x017F;tantium</hi> her, den er in &#x017F;elbiger Rede heraus-<lb/>
&#x017F;treicht: So wie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">mamertinvs</hi></hi> in gratiarum</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">actione</hi></fw><cb type="end"/>
</note>.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">XL.</hi> </fw><lb/>
          <note xml:id="FN270_05_02" prev="#FN270_05_01" place="foot" n="5">
            <cb type="start"/> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Letos, quae Gallica natio e&#x017F;t. Litteras latinas<lb/>
didicerat. Audax fortuna pro&#x017F;pera, timidus ad-<lb/>
uer&#x017F;a, occultandae natura in&#x017F;itae malitiae mirus<lb/>
artifex, qui mores ip&#x017F;ius &amp; ingenium per&#x017F;pectum<lb/>
non habentibus &#x017F;implex &amp; bonus e&#x017F;&#x017F;e putaretur.</hi> </hi> <note type="editorial">Es handelt sich um eine fortlaufende Fußnote, deren Text auf der vorherigen Seite beginnt. Im Druck ist die Fußnotenfortsetzung an erster Stelle auf dieser Seite aufgelistet.</note>
          </note><lb/>
          <note xml:id="FN270_06_02" next="#FN270_06_01" place="foot" n="6"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">zosimvs</hi></hi> c. l. p. 231. <hi rendition="#i">Decentius arce&#x017F;&#x017F;itus a<lb/>
Magnentio ad ferendam opem, iam in Italiam<lb/>
contendens, &#x017F;imul ac intellexi&#x017F;&#x017F;et, quod illi accidi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;et: in ordines quosdam turmasque militares lap&#x017F;us,<lb/>
quum nullam &#x017F;alutis &#x017F;pem uideret, obtorta laqueo<lb/>
ceruice mortuus e&#x017F;t.</hi> <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">hieron.</hi></hi> in chron. <hi rendition="#i">Apud<lb/>
Senonas laqueo uitam expleuit.</hi> <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">idativs</hi></hi> in<lb/>
fa&#x017F;tis</hi> nennet auch den Tag: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Laqueo &#x017F;e &#x017F;u&#x017F;pendit XV.<lb/>
Kal. Sept.</hi></hi><note type="editorial">Die Fußnotenreferenz befindet sich auf der vorherigen Seite. Im Druck ist diese Fußnote an zweiter Stelle auf dieser Seite aufgelistet.</note></note><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[237/0271] bis zu Ende der mit IVLIANO gefuͤhrten Kriege. den Titel Auguſtus, wenn der Muͤntze, darauf ihm ſelbiger beygeleget wird, zu trauen iſt, eine kurtze Zeit gefuͤhret 7. Der Entſchluß ſich ſelbſt umzubringen, den beyde Bruͤder gefaßt, kommt mit den Meynungen, ſo die alten Teutſchen vom Selbſt-Mord hatten, wohl uͤberein: und wir doͤrffen uns um ſo viel weniger wundern, daß die Chriſtliche Religion, dazu ſich beyde, (wie ihre Muͤntzen ausweiſen) bekannt, ſie davon nicht abgebracht; nachdem ſie ſich durch ſelbige nicht abhalten laſſen, eine Meuterey wieder ihren rechtmaͤßigen Herrn zu unternehmen. XXXIX. Conſtantius feyerte darauf zu Arles den Tag, daran er vor 30. Jahren † Caeſar worden, mit praͤchtigen Schauſpielen und Kampff-Jagen. So gute Dienſte ihm die Teutſchen gegen Magnentium, durch ihre Einbruͤche in Gallien, gethan, ſo gerne waͤre er ihrer ietzund loß geweſen. Er nahm ſich vor, die Alemannen ſelbſt zu bekriegen, und ſchickte Siluanum an den Nieder- Rhein, um daſelbſt den Francken Einhalt zu thun. Dieſes iſt der Siluanus, von dem oben gemeldet worden, daß er ben Murſa von Magnentio zu Conſtan- tio uͤber gegangen, und dadurch den erfolgten Sieg nicht wenig befoͤrdert. Sein Vater Bonitus hatte bey ſeiner Erziehung nichts von allen dem, was der vornehmſte Roͤmer an ſeine Kinder wenden konte, ermangeln Taſſen; ſo, daß Siluanus nicht allein ein groſſer Feldherr, ſondern auch einer der feinſten Hof- leute war 1. Nachdem er zu Conſtantio uͤbergetreten, hatte er ſich in ſolche Hochachtung geſetzet daß ihn der Kaiſer zum Haupt uͤber die Jnfanterie ernen- net, und ihm ietzo das wichtige Commando am Nieder-Rhein anvertrauete 2. Dieſe Zuverſicht darf uns um ſo viel weniger fremde fuͤrkommen, weil um dieſe Zeit viele Teutſche Herren in Kaiſerlichen Dienſten waren, und groſſe Ehren- Aemter bekleideten. Siluanus ließ uͤberdiß ſeinen Sohn als Geiſſel zuruͤcke, und wendete im uͤbrigen ſeine Tapferkeit und Klugheit ſo wohl an, daß die Sachen in ſelbiger Gegend bald ein ander Anſehen gewannen 3. Siluanus, Bo- niti Sohn, treibt die Francken aus Gallien. † VI. Id. Oct. XL. 5 6 7 BANDVRN 411. 1 §. XXXIX. 1. v. victor. in epit. c. 42. Siluanus imperator effectus die imperii uigeſimo actauo perimitur. Fuit ingenio blandiſſimus. Quan- quam barbaro patre genitus, tamen inſtitutione Romana ſatis cultus, & patiens. 2 amm. marcellinvs L. XV. c. 5. Cum diuturna incuria Galliae caedes acerbas, rapinas- que, & incendia, barbaris licenter graſſantibus, nullo iuuante perferrent; Siluanus pedeſtris mili- tiae rector, ut efficax ad haec corrigenda, principis iuſſu perrexit, Arbetione id maturari, modis qui- bus poterat, adigente, ut abſenti aemulo, quem ſupereſſe adhuc grauabatur periculoſae molis onus impingeret. 3 ammianvs marcellinvs L. XV. c. 5. Memorato itaque duce Gallias ex R. P. diſcur- ſante, barbarosque propellente, iam ſibi diffidentes, & trepidantes &c. add. §. XLVI. not. 6. ivlia- nvs p. 48. B. redet zwar in den Stellen, die beym §. XLII. not. 6. angefuͤhret worden, etwas verkleinerlich von ihm, aber es ruͤhret ſolches aus Partheylichkeit fuͤr Conſtantium her, den er in ſelbiger Rede heraus- ſtreicht: So wie mamertinvs in gratiarum actione 5 Letos, quae Gallica natio eſt. Litteras latinas didicerat. Audax fortuna proſpera, timidus ad- uerſa, occultandae natura inſitae malitiae mirus artifex, qui mores ipſius & ingenium perſpectum non habentibus ſimplex & bonus eſſe putaretur. 6 zosimvs c. l. p. 231. Decentius arceſſitus a Magnentio ad ferendam opem, iam in Italiam contendens, ſimul ac intellexiſſet, quod illi accidiſ- ſet: in ordines quosdam turmasque militares lapſus, quum nullam ſalutis ſpem uideret, obtorta laqueo ceruice mortuus eſt. hieron. in chron. Apud Senonas laqueo uitam expleuit. idativs in faſtis nennet auch den Tag: Laqueo ſe ſuſpendit XV. Kal. Sept.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Ergänzungsvorschlag vom DWB [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/271
Zitationshilfe: Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/271>, abgerufen am 25.11.2024.