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Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726.

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bis zur grossen Wanderung der Völcker.
in selbigen finden würden. Aus alexandri Erzehlung ergiebt sich hier aber-
mahls, daß die Bructerer, Chamaven und Chatten unter dem Namen der Fran-
cken mit begrieffen gewesen. Die Bructerer musten zu erst herhalten, und nach
ihnen die Chamaven. Marcomeres stund mit einigen Amsivariern und Chatten
auf dem Gebirge, ohne daß er sich etwas zu unternehmen getrauete. Arboga-
stes
gieng auch nicht weiter, und bekam bald darauf Ursache die Freundschafft
der Francken so begierig zu suchen, als er ihnen bishero aufsätzig gewesen war.

XXXV. Einige historici beschreiben diesen Fränckischen General als ei-Valentini[a]-
nus II.
wird
umgebracht,
und Eugenius
zum Käiser
ausgerufen.

nen Curium, oder Fabricium aus dem alten Rom, und das Vertrauen, so
Theodosius in ihn gesetzt, legt allerdings ein gutes Zeugniß für ihn ab. Aber
Valentinianus II. konnte seine Strenge, und freye Art nicht wohl leiden, und
wolte ihm das Commando nehmen. Hingegen stund Arbogastes bey der Armee
in solchem Ansehen, daß er über dieser Ungnade nicht sehr erschrack 1, und die Bewe-
gungen, die von einer Seite Valentinianus, um seine Hoheit, und von der an-
dern Arbogastes, um seine Sicherheit zu beobachten, machten, giengen so weit,
daß, als Valentinianus zu Vienne A. 392. plötzlich ums Leben kam 2, man fast
durchgehends Arbogasti die Schuld davon beylegte. Arbogastes nahm gleich-
wohl, ungeachtet er die Hertzen und Stimmen der Armee in Händen hatte, den
Käiserlichen Titel nicht an; sondern Eugenius +, den ihm Ricimer vormals als+ Magister
scrinii.

einen fähigen Mann gerühmet hatte, wurde zum Käiser ausgeruffen. Wie bey
allen grossen Veränderungen zweydeutige Umstände unterlauffen, so ist bey den
wenigen Nachrichten, die wir von dieser haben, um so viel schwehrer zu urtheilen,

ob Ar-
[Beginn Spaltensatz] utrum reges fueriut, an uices tenuerint regum.
Idem tamen scriptor, cum necessitates Valentini-
ani augusti commemorat, haec adiungit:
Dum di-
uersa in oriente per Thracias geruntur, in
Gallia status publicus perturbatur. Clauso apud
Viennam palatii aedibus principe Valentiniano,
& poene insra priuati modum redacto, milita-
ris rei cura Francis satellitibus tradita, ciuilia
quoque officia transgressa in coniurationem Ar-
bogastis: nullusque ex omnibus, sacramentis
militiae obstrictis reperiebatur, qui familiari
principis sermoni, aut iussis obsequi auderet.
Dehinc refert, quod eodem anno Arbogastes
Sunnonem & Marcomerem subregulos Franco-
rum gentilibus odiis insectans, Agrippinam, ri-
gente maxime hieme, petiit: ratus, tuto omnes
Franciae recessus penetrandos, urendosque;
cum decussis foliis nudae atque arentes siluae
insidiantes occulere non possent. Collecto er-
go exercitu, transgressus Rhenum, Bructeros
ripae proximos, pagum etiam, quem Chamaui
incolunt, depopulatus est, nullo unquam oc-
cursante, nisi quod pauci ex Ampsiuariis &
[Spaltenumbruch] Cattis, Marcomere duce, in ulterioribus col-
lium iugis apparuere.
Es sind zwey Gesetze von Valentiniano II.
vorhanden, die zu Trier A. 389. datiret: als l. 5. C.
Th. de proximis, data VI. Id. Nou.
u. l. 3. C. Th. unde
vi, data 18. kal. Iul.
Doch hat valesivs L. II. p.
72. bereits bemercket, daß Valentinianus im Iu-
nio
zu Rom gewesen, und man also vielleicht an statt
Kal. Iuliis, Kal. Ianuariis lesen müsse.
§. XXXIV. 1. S. vorhergehenden §. nota r.
clavdianvs nennet ihn Germanum
exsulem: de IV. cons. Honor. v. 74. grego-
rivs
nennet seine Feindschafft gegen die Francken
gentilia odia. S. gedachte not. 1.
Msr. de tillemont rechnet dieses zwar
p. 742. zu dem Winter von 392 und 393. nach Va-
lentiniani
Tod; aber da hat wohl Arbogast zu
viel mit Einrichtung der neuen Regierung zu thun
gehabt.
1 v. zosimvs Lib. IV. c. 53.
2 Id. Maii arcadio avgvsto II. &
[Ende Spaltensatz]
rvfino
R r

bis zur groſſen Wanderung der Voͤlcker.
in ſelbigen finden wuͤrden. Aus alexandri Erzehlung ergiebt ſich hier aber-
mahls, daß die Bructerer, Chamaven und Chatten unter dem Namen der Fran-
cken mit begrieffen geweſen. Die Bructerer muſten zu erſt herhalten, und nach
ihnen die Chamaven. Marcomeres ſtund mit einigen Amſivariern und Chatten
auf dem Gebirge, ohne daß er ſich etwas zu unternehmen getrauete. Arboga-
ſtes
gieng auch nicht weiter, und bekam bald darauf Urſache die Freundſchafft
der Francken ſo begierig zu ſuchen, als er ihnen bishero aufſaͤtzig geweſen war.

XXXV. Einige hiſtorici beſchreiben dieſen Fraͤnckiſchen General als ei-Valentini[a]-
nus II.
wird
umgebracht,
und Eugenius
zum Kaͤiſer
ausgerufen.

nen Curium, oder Fabricium aus dem alten Rom, und das Vertrauen, ſo
Theodoſius in ihn geſetzt, legt allerdings ein gutes Zeugniß fuͤr ihn ab. Aber
Valentinianus II. konnte ſeine Strenge, und freye Art nicht wohl leiden, und
wolte ihm das Commando nehmen. Hingegen ſtund Arbogaſtes bey der Armee
in ſolchem Anſehen, daß er uͤber dieſer Ungnade nicht ſehr erſchrack 1, und die Bewe-
gungen, die von einer Seite Valentinianus, um ſeine Hoheit, und von der an-
dern Arbogaſtes, um ſeine Sicherheit zu beobachten, machten, giengen ſo weit,
daß, als Valentinianus zu Vienne A. 392. ploͤtzlich ums Leben kam 2, man faſt
durchgehends Arbogaſti die Schuld davon beylegte. Arbogaſtes nahm gleich-
wohl, ungeachtet er die Hertzen und Stimmen der Armee in Haͤnden hatte, den
Kaͤiſerlichen Titel nicht an; ſondern Eugenius †, den ihm Ricimer vormals alsMagiſter
ſcrinii.

einen faͤhigen Mann geruͤhmet hatte, wurde zum Kaͤiſer ausgeruffen. Wie bey
allen groſſen Veraͤnderungen zweydeutige Umſtaͤnde unterlauffen, ſo iſt bey den
wenigen Nachrichten, die wir von dieſer haben, um ſo viel ſchwehrer zu urtheilen,

ob Ar-
[Beginn Spaltensatz] utrum reges fueriut, an uices tenuerint regum.
Idem tamen ſcriptor, cum neceſſitates Valentini-
ani auguſti commemorat, haec adiungit:
Dum di-
uerſa in oriente per Thracias geruntur, in
Gallia ſtatus publicus perturbatur. Clauſo apud
Viennam palatii aedibus principe Valentiniano,
& poene inſra priuati modum redacto, milita-
ris rei cura Francis ſatellitibus tradita, ciuilia
quoque officia transgreſſa in coniurationem Ar-
bogaſtis: nullusque ex omnibus, ſacramentis
militiae obſtrictis reperiebatur, qui familiari
principis ſermoni, aut iuſſis obſequi auderet.
Dehinc refert, quod eodem anno Arbogaſtes
Sunnonem & Marcomerem ſubregulos Franco-
rum gentilibus odiis inſectans, Agrippinam, ri-
gente maxime hieme, petiit: ratus, tuto omnes
Franciae receſſus penetrandos, urendosque;
cum decuſſis foliis nudae atque arentes ſiluae
inſidiantes occulere non poſſent. Collecto er-
go exercitu, transgreſſus Rhenum, Bructeros
ripae proximos, pagum etiam, quem Chamaui
incolunt, depopulatus eſt, nullo unquam oc-
curſante, niſi quod pauci ex Ampſiuariis &
[Spaltenumbruch] Cattis, Marcomere duce, in ulterioribus col-
lium iugis apparuere.
Es ſind zwey Geſetze von Valentiniano II.
vorhanden, die zu Trier A. 389. datiret: als l. 5. C.
Th. de proximis, data VI. Id. Nou.
u. l. 3. C. Th. unde
vi, data 18. kal. Iul.
Doch hat valesivs L. II. p.
72. bereits bemercket, daß Valentinianus im Iu-
nio
zu Rom geweſen, und man alſo vielleicht an ſtatt
Kal. Iuliis, Kal. Ianuariis leſen muͤſſe.
§. XXXIV. 1. S. vorhergehenden §. nota r.
clavdianvs nennet ihn Germanum
exſulem: de IV. conſ. Honor. v. 74. grego-
rivs
nennet ſeine Feindſchafft gegen die Francken
gentilia odia. S. gedachte not. 1.
Mſr. de tillemont rechnet dieſes zwar
p. 742. zu dem Winter von 392 und 393. nach Va-
lentiniani
Tod; aber da hat wohl Arbogaſt zu
viel mit Einrichtung der neuen Regierung zu thun
gehabt.
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[313/0347] bis zur groſſen Wanderung der Voͤlcker. in ſelbigen finden wuͤrden. Aus alexandri Erzehlung ergiebt ſich hier aber- mahls, daß die Bructerer, Chamaven und Chatten unter dem Namen der Fran- cken mit begrieffen geweſen. Die Bructerer muſten zu erſt herhalten, und nach ihnen die Chamaven. Marcomeres ſtund mit einigen Amſivariern und Chatten auf dem Gebirge, ohne daß er ſich etwas zu unternehmen getrauete. Arboga- ſtes gieng auch nicht weiter, und bekam bald darauf Urſache die Freundſchafft der Francken ſo begierig zu ſuchen, als er ihnen bishero aufſaͤtzig geweſen war. XXXV. Einige hiſtorici beſchreiben dieſen Fraͤnckiſchen General als ei- nen Curium, oder Fabricium aus dem alten Rom, und das Vertrauen, ſo Theodoſius in ihn geſetzt, legt allerdings ein gutes Zeugniß fuͤr ihn ab. Aber Valentinianus II. konnte ſeine Strenge, und freye Art nicht wohl leiden, und wolte ihm das Commando nehmen. Hingegen ſtund Arbogaſtes bey der Armee in ſolchem Anſehen, daß er uͤber dieſer Ungnade nicht ſehr erſchrack 1, und die Bewe- gungen, die von einer Seite Valentinianus, um ſeine Hoheit, und von der an- dern Arbogaſtes, um ſeine Sicherheit zu beobachten, machten, giengen ſo weit, daß, als Valentinianus zu Vienne A. 392. ploͤtzlich ums Leben kam 2, man faſt durchgehends Arbogaſti die Schuld davon beylegte. Arbogaſtes nahm gleich- wohl, ungeachtet er die Hertzen und Stimmen der Armee in Haͤnden hatte, den Kaͤiſerlichen Titel nicht an; ſondern Eugenius †, den ihm Ricimer vormals als einen faͤhigen Mann geruͤhmet hatte, wurde zum Kaͤiſer ausgeruffen. Wie bey allen groſſen Veraͤnderungen zweydeutige Umſtaͤnde unterlauffen, ſo iſt bey den wenigen Nachrichten, die wir von dieſer haben, um ſo viel ſchwehrer zu urtheilen, ob Ar- 1 2 1 2 3 Valentinia- nus II. wird umgebracht, und Eugenius zum Kaͤiſer ausgerufen. † Magiſter ſcrinii. 1 v. zosimvs Lib. IV. c. 53. 2 Id. Maii arcadio avgvsto II. & rvfino 1 utrum reges fueriut, an uices tenuerint regum. Idem tamen ſcriptor, cum neceſſitates Valentini- ani auguſti commemorat, haec adiungit: Dum di- uerſa in oriente per Thracias geruntur, in Gallia ſtatus publicus perturbatur. Clauſo apud Viennam palatii aedibus principe Valentiniano, & poene inſra priuati modum redacto, milita- ris rei cura Francis ſatellitibus tradita, ciuilia quoque officia transgreſſa in coniurationem Ar- bogaſtis: nullusque ex omnibus, ſacramentis militiae obſtrictis reperiebatur, qui familiari principis ſermoni, aut iuſſis obſequi auderet. Dehinc refert, quod eodem anno Arbogaſtes Sunnonem & Marcomerem ſubregulos Franco- rum gentilibus odiis inſectans, Agrippinam, ri- gente maxime hieme, petiit: ratus, tuto omnes Franciae receſſus penetrandos, urendosque; cum decuſſis foliis nudae atque arentes ſiluae inſidiantes occulere non poſſent. Collecto er- go exercitu, transgreſſus Rhenum, Bructeros ripae proximos, pagum etiam, quem Chamaui incolunt, depopulatus eſt, nullo unquam oc- curſante, niſi quod pauci ex Ampſiuariis & Cattis, Marcomere duce, in ulterioribus col- lium iugis apparuere. 2 Es ſind zwey Geſetze von Valentiniano II. vorhanden, die zu Trier A. 389. datiret: als l. 5. C. Th. de proximis, data VI. Id. Nou. u. l. 3. C. Th. unde vi, data 18. kal. Iul. Doch hat valesivs L. II. p. 72. bereits bemercket, daß Valentinianus im Iu- nio zu Rom geweſen, und man alſo vielleicht an ſtatt Kal. Iuliis, Kal. Ianuariis leſen muͤſſe. 1 §. XXXIV. 1. S. vorhergehenden §. nota r. 2 clavdianvs nennet ihn Germanum exſulem: de IV. conſ. Honor. v. 74. grego- rivs nennet ſeine Feindſchafft gegen die Francken gentilia odia. S. gedachte not. 1. 3 Mſr. de tillemont rechnet dieſes zwar p. 742. zu dem Winter von 392 und 393. nach Va- lentiniani Tod; aber da hat wohl Arbogaſt zu viel mit Einrichtung der neuen Regierung zu thun gehabt. R r

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Zitationshilfe: Mascov, Johann Jakob: Geschichte der Teutschen. Bd. 1. Leipzig, 1726, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mascov_geschichte01_1726/347>, abgerufen am 22.11.2024.